Vanilleblumen und Inka Gurken
Raritäten gezüchtet
Bedburg-Kaster - (mf) Ob sie sich nun mit der Zucht von Auberginen beschäftigen oder
eine Zypressenhecke einpflanzen: Im Frühling widmen sich auch die
Bedburger gerne ihrem Garten. In der Martinushalle konnten sie sich
nun mit Obst, Gemüse und Zierpflanzen eindecken. Dort hat zum dritten
Mal die Pflanzenbörse des Obst- und Gartenbauvereins stattgefunden.
Die Mitglieder des Gartenbauvereins boten den Besuchern Tipps sowie
Pflanzen zum Tausch oder zum Kauf. Zwischen den Gewächsen fanden sich
einige echte Raritäten, die nicht bei jedem auf dem Teller landen.
Joachim Steup, früherer Vorsitzender des Vereins, bot Inka Gurken an.
„Die esse ich jedes Jahr”, sagt Steup. Wie ein leicht nussiger
Kürbis schmecke das grüne Gewächs, das an eine Mischung aus dem
stacheligen Fruchtbecher einer Kastanie und einer Gurke erinnert.
Die meisten der Bedburger Gartenbauer hatten „gewöhnliches“
Gemüse und Obst im Angebot, allerdings handelte es sich
ausschließlich um samenfestes Saatgut.
Das bedeutet, dass sich die gleiche Sorte aus den Samen nachziehen
lässt. Bei Hybriden ist das oft nicht der Fall. Sie geben zwar
häufig mehr oder größere Früchte. „Aus den Samen von Hybriden
entstehen aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Pflanzen, die völlig
anders sind“, erklärt Steup. Zum Teil kann das sogar gefährlich
werden, etwa bei Zucchini. Bei falscher Kreuzung kann der Gehalt von
den als Cucurbitacine bezeichneten Giftstoffen im Kürbisgewächs
ansteigen und die Zucchinis so hochgiftig machen.
Bei den Tomaten, Pepperoni und Zucchini des Gartenbauvereins müssen
sich die Käufer aber in der Regel keine Sorgen machen. Ganz im
Gegenteil sogar: Die meisten der selbstgezogenen Sorten sind selbst
für Gartenlaien geeignet.
Zum Beispiel verschiedene Tomatenzüchtungen der Uni Göttingen, die
Steup verkauft. Die Tomaten sind resistent gegen Kraut- und
Braunfäule – bei regnerischen Sommern ein Muss.
Cornelia Rochel, stellvertretende Vorsitzende des Obst- und
Gartenbauvereins, hatte neben Nutz- auch einige Zierpflanzen im
Angebot. Darunter waren die Vanilleblume Heliotropium arborescens, die
ausgewachsen eine lila-bläuliche Blüte ausbildet, und Schmucklilien
der Gattung Agapanthus.
Insgesamt hatte Rochel 650 Töpfchen vorgezogen, die meisten Pflanzen
kaum größer als ein Fingernagel. „Jeden Tag habe ich ungefähr
eine Stunde damit verbracht”, sagt sie. Doch das aufwendige Hobby
lohnt sich für die Diplom-Biologin. Schon mittags waren viele der
kleinen Töpfchen vergriffen.
Auch die restlichen Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins waren
mit der Besucherzahl zufrieden. Bei der ersten Pflanzenbörse stellte
der Verein nur auf zwei Dritteln der Halle seine Pflanzen aus.
Mittlerweile muss der Obst- und Gartenbauverein die ganze
Martinushalle nutzen. Sonst würde es mit den vielen Besuchern zu eng.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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