Bieterverfahren beschlossen
Rat gibt Startschuss für die „Bedburger Mitte“

Volle Sitzreihen im Bedburger Rat. Viele Bürger waren zur Sondersitzung ins Kasterer Rathaus gekommen, darunter auch zahlreiche Geschäftsleute.  | Foto: Martina Thiele-Effertz
  • Volle Sitzreihen im Bedburger Rat. Viele Bürger waren zur Sondersitzung ins Kasterer Rathaus gekommen, darunter auch zahlreiche Geschäftsleute. 
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Bedburg - Der Rat der Stadt Bedburg hat in einer Sondersitzung am Dienstag einen
Mehrheitsbeschluss über die weitere Entwicklung der „Bedburger
Mitte“ gefasst. Zwei CDU-Stadträte haben dagegen gestimmt, drei
CDU-Stadträte enthielten sich der Stimme. Die Verwaltung ist damit
beauftragt bis zur Ratssitzung am 11. Juli, den Entwurf einer Vorlage
für die sofortige Auslobung eines Bieterverfahrens für die Immobilie
des ehemaligen Toom-Marktes zu erstellen. Weiterhin wurde beschlossen,
dass lediglich das Areal des Toom-Marktes nebst Umgebungsfläche
Bestandteil des Bieterverfahrens werden soll. In einer
Bewertungsmatrix sollen unter anderem städtebauliche und
architektonische Kriterien, Nutzungskonzept, Nutzungsverträglichkeit
mit dem Schlossparkplatz als zeitweisem Festplatz und Kaufpreis
definiert werden. Als weiterer Punkt wurde in den Beschluss die
Durchverführung einer Bürgerveranstaltung aufgenommen.

„Suchet der Stadt Bestes“ - mit einem Bibelzitat gab
Bürgermeister Sascha Solbach die Diskussion zur Entwicklung der
Bedburger Innenstadt und des Projektes "Bedburger Mitte" frei. In
einer Sondersitzung beschäftigte sich der Rat unter den Augen
zahlreicher Bürger mit dem von der Verwaltung weiteren
vorgeschlagenen Vorgehen.

Die Vorlage sei gut gelungen,  lobte SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd
Coumanns und unterstützte das vorgeschlagene Bieterverfahren. „Uns
ist eine Mischnutzung wichtig. Wir brauchen einen Frequenzbringer,
aber auch Wohnungen und Platz für Kunst und Kultur“, unterstrich
Coumanns für die SPD.

„Wir müssen bereit sein, mutige Entscheidungen zu treffen. Wir
haben nur noch einen Wurf“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas
Becker. Die Stadt müsse potenzielle Investoren aber mit Informationen
versorgen, forderte Becker ein. Dazu gehöre ein aktuelles
Einzelhandelskonzept und ein Verkehrskonzept. Manfred Speuser,
stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender regte an, die Fläche des
Schloss-Parkplatzes weiter mit in die Planungen einzubeziehen und dort
über eine Toilettenanlage und Wohnmobilstellplätze nachzudenken.
„Die Kreativität der Bieter sollte nicht unnötig eingeschränkt
werden“, so Speuser.

Jochen vom Berg, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen sprach
sich gegen eine Veräußerung der Immobilie aus. „Die Grünen
wünschen sich, dass sich die Stadt Bedburg das notwendige
Spezialistenwissen heranzieht, um eine mit Augenmaß gesteuerte
selbstständige Vermietung des Gebäudes zu betreiben. Warum gibt die
Stadt ihr Tafelsilber her?“ Darüber hinaus befürchten die Grünen,
dass die umliegende Freifläche als Betonwüste zur Bereitstellung
weiteren Parkraums vernichtet werde.

Georg Kippels, CDU-Stadtrat und Ortsbürgermeister von Bedburg,
betonte, dass ihm der Glaube fehle, dass ein Bieterverfahren die
Lösung bringe und schlug vor, sich noch einmal intensiv mit dem
seinerzeit erarbeiteten Zehn-Punkte-Programm in Sachen „Bedburger
Mitte“ auseinanderzusetzen. 

Bevor es nach einer Sitzungsunterbrechung zur Abstimmung kam,
äußerten sich noch der Leiter des Fachdienstes 5 (Stadtplanung,
Bauordnung, Wirtschaftsförderung), Torsten Stamm, und Angelina
Sobotta vom Büro Dr. Jansen, das am Einzelhandelskonzept
mitgearbeitet hat, zur Thematik.

„Was ist dem Gremium, das entscheidet wichtig? Was ist für Bedburg
entscheidend? Diese Kriterien müssen definiert werden, bevor
Investoren ihren Hut in den Ring werfen“, riet Stamm. Angelina
Sobotta betonte, dass der Innenstadt nach wie vor ein Magnetbetrieb
fehle. „Ich appelliere an Sie, wenn Sie die Varianten in Augenschein
nehmen, dann klammern Sie das nicht aus.“

Bevor es zur abschließenden Abstimmung kam zogen sich die Fraktionen
zur Beratung zurück. CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Becker schlug
vor, das Bieterverfahren unter Berücksichtigung des
Zehn-Punkte-Programms durchzuführen und auf die Erstellung einer
Bewertungsmatrix zu verzichten, was von den anderen Fraktion abgelehnt
wurde.

Die nächste Sondersitzung des Rates findet am 11. Juli statt.

 

- Martina Thiele-Effertz

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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