Bürgermeisterempfang
Stadtentwicklung ist Thema

Ambitionierte Pläne hat die Stadt Bedburg mit dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände. Beim Bürgermeisterempfang am Freitag, 4. Mai, 19.30 Uhr, im ehemaligen TOOM-Markt können sich die Bürger unter anderem auch dazu informieren.  | Foto: Martina Thiele-Effertz
  • Ambitionierte Pläne hat die Stadt Bedburg mit dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände. Beim Bürgermeisterempfang am Freitag, 4. Mai, 19.30 Uhr, im ehemaligen TOOM-Markt können sich die Bürger unter anderem auch dazu informieren. 
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Bedburg - Keine Exklusiv-Veranstaltung für ausschließlich geladene Gäste
soll der Bürgermeisterempfang in diesem Jahr werden. Der Abend im
ehemaligen TOOM-Markt am kommenden Freitag, 4. Mai, 19.30 Uhr, ist
offen für die Bevölkerung. Die Bürger haben Gelegenheit sich dabei
in Ruhe über die Entwicklungen in der Stadt Bedburg zu
informieren.

(me). Alle Themenbereiche werden vor Ort mit einem Foto visualisiert,
damit die Besucher sehen, was in der Stadtentwicklung bereits passiert
ist. Bürgermeister Sascha Solbach, jetzt seit vier Jahren im Amt,
möchte der Stadt einen Ausblick geben, klar machen, dass man vor
Veränderungen keine Sorge haben sollte.
Die Zentralisierungsarbeiten am Rathaus in Kaster sind ein Thema.
Visualisierungen soll es auch zum TOOM-Markt geben. Im 18. Jahr des
Leerstandes dieses Gebäudes, nach kurzer Zwischennutzung, ist jetzt
eine Perspektive geschaffen. „Der Kaufvertrag ist an einen
städtebaulichen Vertrag gekoppelt, der vom Rat noch ratifiziert
werden muss. Ende Mai/Anfang Juni sollen die Verträge gezeichnet
werden“, erläutert der Bürgermeister und unterstreicht gleich,
dass der Vertrag mit dem Ankermieter Edeka unterschrieben sei, auch
wenn in Bedburg immer wieder anderslautende Gerüchte kursierten.
Zu weiteren Mietern möchte Solbach noch nichts sagen, da sei die
Tinte noch nicht trocken. Klar ist aber, dass im Obergeschoss der
Schwerpunkt im Bereich medizinischer Dienstleistungen liegen wird.
Hier sei man kurz vor Vertragsabschluss mit einer
Senioren-Tagespflege.
Gespräche gebe es auch mit einem Facharzt und einer Physiotherapie.
Noch offen ist die Kellernutzung. „Ich spiele immer noch mit dem
Gedanken, einen Teil des Kellers als Stadt zu nutzen“, erklärt
Solbach. Dazu gebe es aber unterschiedliche Meinungen in der Politik.
Das Modell „Zuckerfabrikgelände“ wird ein großes Thema des
Bürgermeisterempfangs werden. „Alle Parteien betonen, dass sie dem
Projekt konstruktiv aber kritisch gegenüberstehen.“ Dass im
politischen Raum immer erst nach dem Pferdefuß gesucht werde, davon
ist der Bürgermeister teilweise enttäuscht und spielt dabei auf die
Diskussion, ob der Boden des Zuckerfabrikgeländes überhaupt für
eine Bebauung geeignet ist, an.
Das Projekt sei in einem ganz normalen Entwicklungsprozess mit Erd-,
Lärmschutz-und Verkehrsgutachten. Die Bürger sollen sich davon
überzeugen, wie eine städtebauliche Vision auf diesem Gelände für
eine kleine Stadt wie Bedburg ausehen könne. „Wir wollen zeigen,
dass in einer Stadt wie Bedburg Wohnraum durchaus urban gestaltet
werden kann - aber in einer ganz hohen städtebaulichen Qualität.“
Neben der Geschossbebauung soll sich dort auch viel Grün und Wasser
wiederfinden. Denkbar wäre eine Versorung des Gebiets durch
erneuerbare Energien. Ein solches Viertel müsse von Anfang an unter
sozialen Gesichtspunkten gedacht werden. Eine Siedlung solle es
werden, die nicht exklusiv bestimmten Bevölkerungsgruppen zur
Verfügung stehe.
Alternative Mobilitätskonzepte sollen ein Thema in diesem Stadtteil
und der Stadt werden. „Wir denken darüber nach Modellkommune für
den Bereich autonomer Busverkehr zu werden“, blickt Solbach in die
nahe Zukunft. Erste Gespräche mit der DB Regio sind dazu bereits
geführt. Im bayerischen Kurort Bad Birnbach hat die Deutsche Bahn
solche Busse, die ohne Fahrer im Verkehr sind, erstmals im Einsatz.
Die Busse könnten in Bedburg auf der langen Einkaufsstraße vom
Krankenhaus bis zum Bahnhof pendeln.
Eine andere Idee ist es, im neu entstehenden Viertel ein solches
Gefährt zu haben, das von morgens bis abends kurvt und das normale
Auto in diesem Quartier überflüssig macht. Gleichzeitig könnten die
Busse das neue Viertel schnell mit der Innenstadt und dem Bahnhof
verbinden.
Der autonome Bus soll ein Highlight des Bürgermeisterempfangs werden.
Dort ist geplant einen solchen Bus vorzustellen, der aktuell am
Frankfurter Flughafen im Einsatz ist, um Kabinenpersonal zu
transportieren.
Denkanstöße möchte Sascha Solbach beim Bürgermeisterempfang damit
geben. „Wir müssen uns trauen, uns mit solchen Themen zu
beschäftigen und Modellkommune werden zu wollen.“
Mit der DB Regio überlege die Stadt einen Drei-Jahres-Versuch
durchzuführen, um derartige Technologien zu testen. Für die Bürger
wäre die Nutzung in dieser Testphase kostenlos.
Ein weiteres Thema sind alternative Entsorgungsmöglichkeiten im neuen
Stadtviertel. Sprich ein Gebiet ohne Mülltonnen stattdessen mit
Unterflurcontainersystemen, wie sie in den Niederlanden
flächendeckend im Einsatz sind.
Der Tag des Bürgermeisterempfangs ist auch der Auftakt eines
Ideenwettbewerbs zur Namensfindung für das neue Stadtquartier.
Bürger können bereits an diesem Abend ihre Vorschläge abgeben.
Vorstellen wird sich auch die RIMC Hotels & Resorts Gruppe aus
Hamburg, die ein Messe- und Tagungshotel im neuen Viertel realisieren
möchte und einen Vorvertrag unterschrieben hat. Die Gruppe ist mit 50
Hotels in neun Ländern vertreten.
Eine neue Kita, ein Seniorenheim und eine Grundschule sind im neuen
Viertel geplant. Die Wilhelm-Busch-Grundschule wird ihren Standort
verlassen und ins neue Viertel umziehen. „Gemeinsam mit dem
Architekten und der Schulleiterin planen wir eine Grundschule, die
zeigen soll, wie Schule 2018 aussehen sollte.“ Offene Lernräume,
ansprechende Architektur sind Themen.
Gezeigt werden sollen an dem Abend aber auch die ersten Ergebnisse aus
„Gute Schule 2020“. So könne der Umbau der Fachräume am
Silverberg Gymnasium schon in diesem Jahr starten, statt wie zunächst
geplant im Jahr 2020. 700.000 Euro werden da investiert.

Redakteur/in:

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