KunstMeile Bedburg
Viele begeisterte Besucher
Bedburg - Monatelang mussten aufgrund von Corona alle kulturellen
Veranstaltungen abgesagt werden. Am vergangenen Wochenende konnten
Bedburger und angereiste Gäste bei der KunstMeile Bedburg dafür aus
dem Vollen schöpfen und ihren kulturellen Hunger mit dem Besuch von
Ausstellungen, Präsentationen, Lesungen und Konzerten stillen.
Gleichzeitig feierten auch die Broicher Kirmes und das Benefizfestival
„Auf! …Bedburg!“ ihr Comeback.
Die Besucher waren einfach nur begeistert. Ausgestattet mit dem
Routenplan suchten sie nacheinander die verschiedenen Stationen auf,
in denen ihnen unter dem Motto „Bridge Over Troubled Water“ Kunst
von Bedburger Künstlern präsentiert wurde. Spannend dabei war nicht
nur, dass die Besucher bei einem Rundgang sehr unterschiedliche
Kunststile erleben konnten, sondern auch, dass die Ausstellungsräume
so unterschiedlich waren: die eher beengten Räumlichkeiten des
Bedburger Kleinkunstkabinetts etwa im Gegensatz zum großen Raum der
St. Lambertus Kirche oder dem Arkadenhof vom Schloss Bedburg.
Ebenso spannend wie die verschiedenen Locations waren auch die
Künstler selbst. Eine absolute Premiere feierte Elke Esser mit ihrer
Ausstellung im Bedburger Kleinkunstkabinett. Bisher habe sie die
Malerei mehr als Hobby betrieben. Eins der ausgestellten Bilder, habe
sie für ihre Tochter gemalt. Darauf zu sehen ist im Vordergrund eine
Vespa, auf der ein Hund sitz, im Hintergrund ist die Skyline von New
York zu erkennen. „Meine Tochter erzählte mir begeistert von ihrer
Reise nach New York, die sie mit ihrem aus Italien stammenden Freund
unternommen hat. So bin ich auf die Idee zur Bildkomposition
gekommen“, erläuterte Esser. Die Bilder Essers weckten vor allem
bei jüngeren Besuchern viel Interesse.
Die Location teilte sich Elke Esser mit Ute Messirek. Sie malt seit
circa 15 Jahren und hat schon an drei Ausstellungen teilgenommen. Ihre
Werke, hauptsächlich in Spachteltechnik ausgeführt, bildeten in
einem Raum mit rauen, unverputzten Wänden einen interessanten
Kontrast. Gut zur Geltung kamen die großformatigen, abstrakten Werke
von Michael Conrads in der St. Lambertus Kirche.
Besonders vielfältig waren die Arbeiten, die im alten Rathaus
präsentiert wurden, wo sich gleich fünf Künstler, Sabrina Schelker,
Kathrin Buschmann, Nicole Jutka, Ákos Sziráki und Andreas Winz die
Räumlichkeiten teilten. Wer die Audiovisuelle Installation des
Bildhauers und künstlerischen Leiters der KunstMeile, Ákos Sziráki
sehen wollte, musste sich erstmal durch dunkle Vorhänge kämpfen.
Dann aber empfingen den Besucher aus Eichenholz gebogene Formen, die
von bunten LED-Lichtern kunstvoll in Szene gesetzt und untermalt von
ausdrucksstarker Musik waren.
Besonders beeindruckend wirkte das großformatige, interdisziplinäre
Bild „Die Brücke“, das die Malerin Sabrina Schelker gemeinsam mit
der Schriftstellerin Kathrin Buschmann erschaffen hat. Die Beiden
haben sich der Bedeutung der Brücke philosophisch angenähert, haben
sich Fragen über das Sein als Zustand gemacht, sich mit dem Thema
„Vergehen und Tod“ beschäftigt, aber auch der Klimawandel spielt
in dem Bild eine Rolle.
Während sich die Künstlerinnen und Künstler über den regen
Besucherstrom freuten, ist vielen Besuchern auch der corona-konforme,
rücksichtvolle Umgang in den Ausstellungsräumen positiv aufgefallen.
Einen fulminanten Abschluss fand die KunstMeile am Sonntag bei einem
Konzert auf dem Schlossparkplatz, wo Musiker und Tonkünstler ihre
eigens für das Musikprojekt „Bridge Over Troubled Water“
komponierten Stücke aufgeführt haben.
LeserReporter/in:Magdalena Marek aus Frechen |
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