Wenn Hunde Menschen assistieren
Vierbeinige Helfer sind in Bedburg willkommen

Esther Wilmes, Daniela Wüstenhagen, Sascha Solbach, Heike Ferber mit Assistenzhund „Shadow“ und Vanessa Heyer (v. li.) von der Stadtverwaltung stellen das Konzept vor. | Foto: Stadt Bedburg
  • Esther Wilmes, Daniela Wüstenhagen, Sascha Solbach, Heike Ferber mit Assistenzhund „Shadow“ und Vanessa Heyer (v. li.) von der Stadtverwaltung stellen das Konzept vor.
  • Foto: Stadt Bedburg

Bedburg (red). Heike Ferber ist blind und Mitglied im Verein „Pfotenpiloten“. Sie besuchte jetzt mit Begleitperson Esther Wilmes und mit ihrem Assistenzhund „Shadow“ Bürgermeister Sascha Solbach. Mit dabei war ebenfalls die Bedburgerin Daniela Wüstenhagen vom Verein Pro Retina. Denn: Bedburg ist laut Aussage der Stadtverwaltung ab sofort eine assistenzhundefreundliche Stadt.

Der Hund gilt nicht nur als bester Freund des Menschen, sondern er hilft auch denjenigen, die aufgrund von dauerhaften Einschränkungen auf die besonderen Fähigkeiten der Fellnasen angewiesen sind. Mit Hilfe sogenannter Assistenzhunde, die im Gegensatz zu Therapiehunden speziell auf die Bedürfnisse ihres Herrchens oder Frauchens ausgebildet werden, sollen sie Menschen ein mobileres und selbstbestimmteres Leben führen können.

Voraussetzung dafür ist, dass Assistenzhunde ihre Menschen überall hin begleiten dürfen. Das ist ihnen gesetzlich auch an den Orten erlaubt, wo andere Hunde üblicherweise keinen Zutritt haben. Um die Assistenzhunde in ihrer Zusammenarbeit mit ihren Besitzern zu unterstützen, ist die Stadt Bedburg nach einstimmigem Ratsbeschluss ab sofort als assistenzhundefreundliche Stadt anerkannt und kooperiert dabei mit dem Verein Pfotenpiloten. Die Mitglieder der unabhängigen und gemeinnützigen Organisation engagieren sich seit 2015 in diesem Bereich.

Mit Hilfe von Informationsmaterial sollen Mitarbeitende von Geschäften, Gaststätten, Arztpraxen oder Krankenhäusern für das Zutrittsrecht von Assistenzhunden sensibilisiert werden. Außerdem erhalten alle städtischen Gebäude einen Aufkleber mit der Aufschrift „Assistenzhund willkommen“. Ebenso findet man auf der Homepage der Stadt Bedburg ab sofort die sogenannte „Dog-Map“ der Pfotenpiloten. Dabei handelt es sich um eine weltweit interaktive Karte zur Markierung assistenzhundefreundlicher Orte, die als App oder Web-Anwendungen aufgerufen werden kann.

In Deutschland sind schätzungsweise 3.000 Assistenzhunde im Einsatz, am bekanntesten ist wahrscheinlich der Blindenführhund. Die tierischen Assistenten können aber auch Asthma- oder Epilepsiepatienten vor drohenden Anfällen warnen oder hörgeschädigte und gehörlose Menschen auf Geräusche wie Türklingeln oder Rauchmelder hinweisen. Ebenso helfen sie Rollstuhlfahrern oder Personen mit Gehbehinderungen bei der Fortbewegung und führen Menschen im Fall einer Panikattacke oder bei Reizüberflutung an einen ruhigen Ort.

Für ihre Aufgabe durchlaufen Assistenzhunde eine zweijährige Ausbildung. Zu erkennen sind sie üblicherweise an einer Kenndecke, einem Führgeschirr oder einem besonderen Halstuch.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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