Kooperation
Wohnen mit dem Faktor X
Kaster - (hs) Die Stadt Bedburg und RWE Power entwickeln gemeinsam eine
Ressourcenschutzsiedlung in Kaster. Dabei sind rund 150 Wohneinheiten
auf 5,6 Hektar geplant. Die Schonung natürlicher Ressourcen steht bei
diesem Projekt im Vordergrund.
55.500 Quadratmeter, rund 110 Baugrundstücke und die Erweiterung des
Waldkindergartens – das sind einige der Eckdaten für die erste
Ressourcenschutzsiedlung, die die Stadt Bedburg und RWE Power unter
dem in Fachkreisen bereits etablierten Namen „Faktor X“ entwickeln
wollen.
Stadt und RWE Power bringen dabei etwa jeweils zur Hälfte die
benötigten Flächen in das Projekt ein. Begleitet werden sie zum
einen durch die indeland GmbH, die mit zwei bereits realisierten und
weiteren geplanten Faktor-X-Siedlungen im Indeland Vorreiter im
Bereich des ressourceneffizienten Bauens ist. Zum anderen engagiert
sich in dem Projekt die A. Frauenrath BauConcept GmbH, die als
Bauträger auf Teilen der Fläche ressourcenschonende
Einfamilienhäuser errichten möchte. Einen Kooperationsvertrag
unterzeichneten die Partner feierlich im Bedburger Rathaus.
Es sind keine 08/15-Häuser, die bald im Bedburger Ortsteil Kaster am
Übergang zu Königshoven entstehen sollen: In dem geplanten
Neubaugebiet sollen Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften,
Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser entstehen. Der Schwerpunkt soll
im Tiefbau, besonders aber bei der Errichtung der Wohnhäuser auf
einem geringen Verbrauch natürlicher Ressourcen liegen.
Neben einer ressourceneffizienten Bauweise der Wohnhäuser sollen im
Baugebiet auch innovative Maßnahmen zur Strom- und Wärmeversorgung
verfolgt werden. Ob und wie das Baugebiet möglichst unabhängig mit
erneuerbaren Energien versorgt werden kann, wird derzeit von den
Planern geprüft. Denkbar wäre hier beispielsweise der Einsatz von
Speichermedien und eine Verbindung mit vorhandenen oder geplanten
Windenergieanlagen.
„Wir freuen uns darauf, mit unseren Partnern eine Siedlung zu
errichten, die der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum auf besonders
material-, energie- und klimaschonende Weise gerecht wird“, so
Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach. „Indem sämtliche Gebäude
nach dem Faktor-X-Prinzip errichtet werden, wird in Bedburg erstmals
ein Bauprojekt dieser Größenordnung mit besonderem Augenmerk auf CO
2 -Neutralität umgesetzt. Unser Ziel ist es, neben dieser Innovation,
die erste Siedlung zu bauen, deren Bewohner an 365 Tagen im Jahr
autark mit Wärme aus lokalem Windstrom versorgt werden. Wir sind als
Stadt zur Hälfte am größten Windpark NRWs beteiligt und wollen nun
mit der Installation eines Großspeichers den nächsten Schritt
gehen.“ RWE Power hat bereits Erfahrung mit der Entwicklung
ressourceneffizienter Siedlungen: Im Indeland hat das Unternehmen
bereits zwei Faktor-X-Baugebiete mit der Entwicklungsgesellschaft
indeland GmbH umgesetzt. Erik Schöddert, Leiter des Bereichs
Umsiedlung und Flächenmanagement bei RWE Power: „Wir freuen uns
darauf, das im Indeland bereits erfolgreich umgesetzte Konzept
nachhaltiger Bauflächenentwicklung hier fortzusetzen. Dabei sollen
erstmals auch innovative Wärmeversorgungskonzepte mit Speichermedien
und Sektorenkopplung zum Einsatz kommen.“
„Faktor-X-Wohngebiete setzen neue Maßstäbe in
ressourceneffizientem Bauen und der
nachhaltigen Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Die
Strahlkraft dieser innovativen Leuchtturmprojekte reicht dabei weit
über die Grenzen des indelandes hinaus und macht Faktor X
mittlerweile zum Exportschlager auch für andere Regionen“, freut
sich Jens Bröker, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft
indeland GmbH.
„In der geplanten Ressourcenschutzsiedlung sollen Materialien wie
Holz, Naturdämmschichten und Recycling-Baustoffe, verarbeitet werden.
Die damit errichteten Gebäude verbrauchen weniger Ressourcen und
Energie als hochgedämmte, hochtechnisierte Bauten und sind über
ihren gesamten Lebenszyklus – von der Errichtung bis zum Abriss –
deutlich klimaschonender“, erklärt Klaus Dosch, Leiter der
Faktor-X-Agentur der Entwicklungsgesellschaft. Das Konzept wurde
bereits in Eschweiler und Inden erfolgreich angewendet.
„Die Anpassung unserer sehr bewährten Klimaschutzhaustypen an die
besonderen Anforderungen des Faktor-X-Prinzips erweitert den
Nachhaltigkeitsansatz unserer Planung nochmals. Technologisch sind die
Anpassungen zur Erreichung der Faktor-X-Zielsetzungen ohne Weiteres
umsetzbar“, sagt Johannes Jansen, Geschäftsführer der in Heinsberg
ansässigen A. Frauenrath BauConcept GmbH.
Die Planungen für die Ressourcenschutzsiedlung werden voraussichtlich
Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Die Erschließung des Areals
durch RWE Power ist im Frühjahr 2020 geplant. Für Fragen zum
Ressourcenschutz-Konzept können sich Interessenten an Jasmin Matros,
jasmin.matros@rwe.com, wenden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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