Ehemalige Zuckerfabrik
Wohngebiet mit Vorbildcharakter
Bedburg - (zi) Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik Bedburg entsteht ein
neues Wohn- und Gewerbequartier mit Zukunftscharakter.
Auf einer Fläche von über 200.000 Quadratmetern soll auf dem
Grundstück der ehemaligen Zuckerfabrik für rund 3.000 Menschen ein
neues Wohnviertel entstehen, das Maßstäbe setzt. In dem neuen
Stadtteil, auf dem einst Bedburgs größter Industriebetrieb stand,
sollen Kindergarten und Grundschule, ein Ärztehaus, aber auch
Geschäfte und Gastronomie zu finden sein. Es handelt sich um eines
der größten Entwicklungsprojekte in Deutschland.
Die Unternehmen Domus Immobilien und Sybac Solar Immobilien haben nach
mehrjähriger Planung mit dem Erdaushub begonnen. Der Grundausbau mit
Baustraßen und Kanalisation soll voraussichtlich im Herbst beginnen.
Der Bau der Häuser soll bis Ende 2024 über vier bis fünf
Bauabschnitte erfolgen.
„Wir sind an vielen Stellen der Stadt sehr innovativ unterwegs, doch
dieses Quartier hat definitiv Leuchtturmcharakter in Sachen
Wohnrauminnovationen“, sagte Bürgermeister Sascha Solbach zum Start
der Bauarbeiten und betonte den Stellenwert des Projekts in Zeiten des
Strukturwandels im Rheinischen Revier. Auch Wirtschaftsstaatssekretär
Christoph Dammermann lobte den Vorbildcharakter.
In dem Quartier soll eine zukunftssichere und ökologische
Energieversorgung aufgebaut werden, die einen größtmöglichen
Einsatz von lokalen erneuerbaren Energiequellen vorsieht, wie Jürgen
Schiffels von Sybac erklärte. So sei die E.ON Energy Solutions GmbH
mit an Bord, die auch schon die Ressourcenschutzsiedlung in Kaster
mitverantwortet.
Durch die Kombination des möglichst autofreien Konzepts in den
Wohngebieten mit den belebten öffentlichen Bereichen mit Plätzen,
Restaurants, Geschäften und Kino entstehe ein vielfältiger neuer
Stadtteil mit direkter Anbindung an die Innenstadt und den Bahnhof.
„Hier kann der Lebenspunkt liegen, mitten im Grünen und trotzdem
unweit von Köln und Düsseldorf“, sagte Florian Funken, Vorstand
von Domus.
Kern des Projekts soll die moderne und besonders umweltfreundliche
Energieversorgung der Siedlung werden, deren Bau voraussichtlich im
nächsten Jahr beginnt. Angedacht sei die Direktanbindung einer
Freiflächen-Photothermieanlage, die in unmittelbarer räumlicher
Nähe zum Quartier entstehen soll. Darüber hinaus soll lokale
Windenergie- und Umweltwärmenutzung sowie eine mögliche
Wasserstoffintegration das Gesamtkonzept abrunden, teilten die
Projektpartner mit. Zudem wird das Quartier mit Ladelösungen für
Elektroautos ausgestattet. Das Herzstück soll ein digitales
Quartiersmanagement bilden, das die Energieverbraucher und -erzeuger
im Quartier vernetzt und auf diese Weise die Versorgung optimiert.
Ziel sei, möglichst wenig des Klimagases CO2 zu produzieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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