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Gemeinsam gegen Corona
Hilfsorganisationen 75-mal am Tag im Einsatz

Corona-Helfer im Einsatz (Symbolbild). | Foto: ASB Deutschland / Hannibal
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Abstriche für Coronatests, Sichterfahrzeug, Verteilung von Schutzausrüstung – Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz und Johanniter kooperieren eng im Kampf gegen das Coronavirus im Rheinisch-Bergischen Kreis und appellieren an die Bevölkerung

Die regionalen Verbände der drei Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) haben seit Beginn der Coronakrise eine zentrale Rolle im Einsatz gegen die Ausbreitung des Coronavirus im Rheinisch-Bergischen Kreis übernommen. Haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte von ASB, DRK und JUH kooperieren eng miteinander, um in Absprache mit dem Gesundheitsamt regelmäßige Abstriche für Coronatests durchzuführen sowie ausreichend Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel vorzuhalten und im gesamten Kreisgebiet zu verteilen. Die Helferinnen und Helfer sind durchschnittlich an etwa 75 Einsätzen pro Tag gefordert. Im Rahmen der im September von der „Blaulichtrunde Bergisch Gladbach“ gestarteten Kampagne „Corona braucht kein Mensch“ appellieren die Hilfsorganisationen an die Bevölkerung, weiterhin konsequent die Corona-Schutzmaßnahmen umzusetzen und die Arbeit der Helferinnen und Helfer damit zu unterstützen.

„Vorbildliche Zusammenarbeit“ beim Bündeln von geschulten Fachkräften
Seit Beginn der Pandemie gilt es, eine Überlastung des Gesundheitssystems und der örtlichen Krankenhäuser zu vermeiden. Dafür beobachten und dokumentieren Behörden auf Landes- und kommunaler Ebene das Infektionsgeschehen und sorgen für die Anschaffung von Schutzausrüstung. Ziel ist es, weiteren Infektionen vorzubeugen und Kontrolle über die Verbreitung des Virus zu erlangen.

Es bedarf geschulter Fachkräfte aus Rettungsdienst- und Katastrophenschutz-Einheiten, um diesen Aufgaben nachzukommen. Die Hilfsorganisationen ASB, DRK und JUH bündeln ihre Einsatzkräfte im Rheinisch-Bergischen Kreis, um potentiell Neuinfizierte zu sichten, Abstriche für Coronatests durchzuführen und Krankenhäuser, Seniorenheime, Rettungswachen und Pflegedienste mit notwendiger Schutzausrüstung zu versorgen.

„Auch unter den besonderen Herausforderungen der Coronakrise funktioniert die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen vorbildlich“, betont Sven Niederau, Leiter des ASB-Rettungsdienstes für den Rheinisch-Bergischen Kreis und ehrenamtlicher Katastrophenschützer in der ASB-Einsatzeinheit in Bergisch Gladbach. „Einsatzkräfte müssen oft spontan verfügbar sein. Durch die einwandfreie überverbandliche Kommunikation und Personalplanung stellt dies erfreulicherweise nie ein Problem dar.“

Viele Tausend Abstriche
ASB und DRK haben seit März im Wechsel eigene Fahrzeuge als „Abstreicher-Mobile“ im Einsatz (andernorts auch „Sampler“ genannt). Die Abstreicher versorgen nicht-mobile Personen in ihrem Zuhause, wenn das Gesundheitsamt einen Coronatest angeordnet hat.

Für Personen ohne Mobilitätseinschränkung, die vom Gesundheitsamt eine Anordnung zu einem Test bekommen haben, bestanden seit März verschiedene Abstrichstellen in Bergisch Gladbach. Im Oktober wurde jüngst eine zentrale Abstrichstelle am Kreishaus eingerichtet. Helferinnen und Helfer von ASB, DRK und JUH sind dort gemeinsam im Einsatz.

Spezielle Einsätze der Katastrophenschutzeinheiten der drei Hilfsorganisationen fanden an mehreren Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis statt. Dort richteten Rettungskräfte kurzfristig Abstrichstellen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer ein.

Seit März 2020 haben die drei Hilfsorganisationen viele Tausend Abstriche für Coronatests im Rheinisch-Bergischen Kreis genommen.

„Fundamentale Säule der Gefahrenabwehr“ mit „hoher Leistungsbereitschaft“
„In dieser außergewöhnlichen Situation haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen wieder einmal bewiesen, dass sie eine fundamentale Säule der Gefahrenabwehr darstellen,“ lobt Steffen Schmidt, DRK-Kreisbereitschaftsleiter und Verantwortlicher für die drei DRK-Einsatzeinheiten im Rheinisch Bergischen Kreis, die Arbeit der Helferinnen und Helfer. „Über mehrere Wochen und Monate haben unsere Einsatzkräfte ihre Zeit dem Wohle der Bevölkerung gewidmet und an den verschiedensten Stellen zur Pandemiebekämpfung mitgewirkt.“

Andreas Meitzner, Zugführer des ehrenamtlichen Johanniter-Sanitätswachdienstes, betont die hohe Leistungsbereitschaft der ehrenamtlichen Einsatzkräfte, sich dafür zu engagieren, „die Corona-Pandemie möglichst schnell in den Griff zu bekommen und dem Virus so wenig Möglichkeiten sich auszubreiten zu geben, wie wir können.“

Schon während der ersten Pandemiewelle stellte der ASB neben den Abstreichern ein Sichterfahrzeug mit einem Notfallsanitäter. Der Sichter versorgte Patien¬tinnen und Patienten, die den Notruf gewählt hatten, aber als nicht akut gefährdet galten.

Die Einsatzkräfte fuhren zu den Betroffenen nach Hause. Telefonisch stimmten sie sich dort mit dem Gesundheitsamt ab, das auf Basis der aktuellen Kriterien des Robert-Koch-Institutes einschätzte, ob ein Corona-Test gemacht werden sollte und ob eine Quarantäne notwendig war.

Verteilung von Schutzausrüstung
Neben der Versorgung potentieller Corona-Patientinnen und Patienten übernimmt der ASB eine zentrale kreisweite Verteilung von Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln. Zahlreiche Artikel wie Mund-Nasen-Schutze über Schutzkittel bis zu Desinfektionsmittel haben die Einsatzkräfte seit April 2020 im gesamten Kreisgebiet an Krankenhäuser, Seniorenheime, Rettungswachen und Pflegedienste verteilt. Der ASB gibt die Artikel im Auftrag des Rheinisch-Bergischen Kreises zum Selbstkostenpreis an Einrichtungen des Gesundheitswesens aus.

Telefondienst zu Beginn der Pandemie
Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 unterstützten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK das Gesundheitsamt darüber hinaus mit einem Telefondienst. Die speziell ausgebildeten Einsatzkräfte des Kreisauskunftsbüros tätigten mehrere Hundert Telefonate täglich, um die Fieberwerte der Infizierten sowie deren Kontaktpersonen zu erfragen und die Daten zur weiteren Auswertung aufzubereiten. Zu dieser umfangreichen Maßnahme hatte sich das Gesundheitsamt des Rheinisch-Bergischen Kreises am Anfang der Coronakrise nach dem ersten positiven Fall in der Johannes-Gutenberg-Realschule in Bensberg sowie weiteren positiven Fällen im Rahmen einer Karnevalsfeier entschlossen.

Einkaufsservice für Risikogruppen
Für Menschen in Risikogruppen bieten ASB und JUH bereits seit April kostenfreie Einkaufsfahrten im Rheinisch-Bergischen bzw. im Oberbergischen Kreis an, damit sie zuhause bleiben können und ihre Einkäufe sorgenfrei direkt nach Hause geliefert bekommen.

Appell an die Bevölkerung
Wenig Verständnis haben die Hilfsorganisationen für Gegner von Corona-Maßnahmen. Die Vorstände und Geschäftsführungen der Hilfsorganisationen machen sich stark für eine breite Unterstützung von Corona-Maßnahmen und warnen vor leichtsinnigem Verhalten.

„Diejenigen, die die offensichtliche Gefahr der Pandemie und die getroffenen Maßnahmen nicht ernst nehmen, gefährden nicht nur sich selbst und andere Menschen, sondern tragen letztendlich zu weiteren Beschränkungen des öffentlichen Lebens durch steigende Infektionszahlen bei“, sagt Anne Paweldyk, Geschäftsführerin des ASB Bergisch Land. „Wir appellieren an alle Menschen: Unterstützen Sie uns weiterhin und machen Sie die Bemühungen und wertvolle, zum großen Teil ehrenamtliche Arbeit der Hilfsorganisationen nicht kaputt.“

Die erste Vorsitzende des DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis, Ingeborg Schmidt, betont: „Wir stehen für den Ernstfall bereit, möchten aber an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger appellieren. Denn: Menschlichkeit beginnt mit Rücksichtnahme.“

Steffen Lengsfeld als Regionalvorstand der Johanniter im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis appelliert an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger: „Abstand zu halten ist jetzt ein Ausdruck von Fürsorge, obwohl man in Zeiten der Not eigentlich füreinander da und nah sein möchte. Unnötige Begegnungen und Treffen sollten vermieden werden, um denen zu helfen, die sich um immer mehr Notfälle und Erkrankte kümmern müssen.“

LeserReporter/in:

Stephan M. Heidenreich aus Bergisch Gladbach

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