Katastrophenschutz
Innenminister Reul würdigt bergische Katastrophenschützer
Beim parlamentarischen Abend tauschen sich Landespolitik und Hilfsorganisationen über die Stärkung des Ehrenamts aus. Retter aus dem Bergischen Land machen konkrete Vorschläge
Am 21. Mai empfingen Innenminister Herbert Reul und Landtagspräsident André Kuper 350 Gäste von Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Technischem Hilfswerk zu einem parlamentarischen Abend im Düsseldorfer Landtag. Reul und Kuper würdigten das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz. Ihnen sei bewusst, dass das System des Katastrophenschutzes in Nordrhein-Westfalen nur deswegen so gut funktioniere, weil Menschen sich ehrenamtlich dafür engagieren. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer freuten sich über die Würdigung. Bei einem Austausch mit Abgeordneten des Landtags nutzten sie die Gelegenheit für konkrete Vorschläge zur Stärkung ihres Engagements.
Entbürokratisierung und Freistellung vom Arbeitgeber
Die Anliegen des Katastrophenschutzes betreffen vor allem die Entbürokratisierung sowie eine weitergehende Entlastung durch Freistellung von ihren Arbeitgebern auch für Verwaltungstätigkeiten. Zu den Verwaltungsaufgaben gehören etwa das Dokumentieren von Einsätzen sowie das Bearbeiten von Abrechnungen. Hinzu kommen Termine mit Behörden, der eigenen Hilfsorganisation und beispielsweise Autowerkstätten zur Instandhaltung der Fahrzeugflotte. Freistellungen vom Arbeitgeber bekommen Ehrenamtliche für diese Aufgaben nicht. Dies geht aktuell nur für Hilfseinsätze und Übungen, die vom Land, den Kreisen oder Kommunen angefordert werden. Arbeitgeber können dann die Dienstausfälle für ihre ehrenamtlichen Katastrophenschützer geltend machen.
Freiwillig Engagierte im Katstrophenschutz des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im Bergischen Land schildern, dass ein beträchtlicher Teil ihrer Tätigkeit jedoch in den Veraltungsaufgaben und nicht in den Hilfseinsätzen besteht. „Oft sitzen wir abends nach unserem eigentlichen Job noch im Büro unserer Hilfsorganisation und erledigen die Verwaltungsangelegenheiten rund um den Katastrophenschutz. Dazu kommen noch Termine mit verschiedensten Stellen, die nur tagsüber zu den normalen Bürozeiten stattfinden können“, beschreibt Dominik Hohnbaum, stellvertretender Zugführer im Katastrophenschutz des ASB in Bergisch Gladbach, seinen Spagat zwischen Hauptjob und Ehrenamt. „Da wird es oftmals wirklich schwierig, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Deshalb brauchen wir dringend eine Freistellung vom Arbeitgeber auch für die Verwaltungsaufgaben.“ Hohnbaum plädiert dabei für einen Freistellungs-Tag pro Monat.
Gelungener Austausch
Anne Paweldyk, Geschäftsführerin, und Dirk Jaschinsky, Vorstandsmitglied des ASB Bergisch Land, pflichten Hohnbaum am Rande des Parlamentarischen Abends in Düsseldorf bei. Sie unterstützen den Appell Hohnbaums und betonen den konstruktiven Austausch mit der Landespolitik. „Wir freuen uns, dass Innenminister Reul und Landtagspräsident Kuper das Engagement unserer Ehrenamtlichen würdigen und uns nach Düsseldorf eingeladen haben“ so Paweldyk. „Unsere Helferinnen und Helfer leisten unglaublich viel für den Katastrophenschutz und damit für die Gesellschaft. Wir hoffen, dass die Landespolitik unsere konstruktiven Vorschläge bei der Stärkung der ehrenamtlichen Kräfte im Katastrophenschutz NRWs aufnimmt.“
Für Dominik Hohnbaum und seine Kolleginnen und Kollegen im Katastrophenschutz war der parlamentarische Abend ein gelungener Austausch. Sie freuten sich über die wertschätzenden Worte sowie die Gelegenheit, konkrete Anliegen anzubringen.
LeserReporter/in:Stephan M. Heidenreich aus Bergisch Gladbach |
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