Vinzenz Pallotti Hospital
20 Jahre „Babyfreundliches Krankenhaus“

Übergabe des Zertifikats im Patientengarten: von links Anja Edelhoff, Gerd Fuchtmann (beide Pflegedirektion), Dörte Freisburger (Stillberaterin), Gisela Meese (Geschäftsführerin „Babyfreundlich), Silvia Toutenburg (Stationsleitung Wochenbettstation), Dr. Simeon Korth (Chefarzt Frauenklinik), Diana Wagner (Leitung Kreißsaal). | Foto: Pascal Nordmann
  • Übergabe des Zertifikats im Patientengarten: von links Anja Edelhoff, Gerd Fuchtmann (beide Pflegedirektion), Dörte Freisburger (Stillberaterin), Gisela Meese (Geschäftsführerin „Babyfreundlich), Silvia Toutenburg (Stationsleitung Wochenbettstation), Dr. Simeon Korth (Chefarzt Frauenklinik), Diana Wagner (Leitung Kreißsaal).
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Das Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg (VPH) wurde bereits vor 20
Jahren zum ersten Mal als „Babyfreundliches Krankenhaus“
ausgezeichnet. Damit war das VPH damals eines der ersten
Krankenhäuser bundesweit, dem dieses offizielle Gütesiegel der
Weltgesundheitsorganisation WHO und des Kinderhilfswerks UNICEF
verliehen wurde.

In diesen Tagen wurde das VPH Bensberg erneut zertifiziert. Damit wird
das hohe Engagement, die Professionalität und die liebevolle
Zuwendung der Mitarbeiter zu den Eltern und Kindern gewürdigt.

“Das Prädikat Babyfreundlich gehört hier quasi zum genetischen
Code und wird Tag für Tag, Jahr für Jahr von den Mitarbeitern
wirklich gelebt“, freut sich Gisela Meese, Geschäftsführerin der
Initiative. „Die anspruchsvollen Kriterien, die erfüllt werden
müssen, sind den Mitarbeitern des VPH in Fleisch und Blut
übergegangen.“

Die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ setzt sich seit 1991
für die Umsetzung eines internationalen Betreuungsstandards und die
Verbreitung des Qualitätssiegels „Babyfreundlich“ in Deutschland
ein. „Babyfreundlich“ steht für ganzheitliche Betreuung von der
Vorsorge für Schwangere bis zu Angeboten nach der Entlassung.

Grundlage für die  Zertifizierung als babyfreundliche Einrichtung
sind die "10 Schritte zur Umsetzung der B.E.St.®-Kriterien".
B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen, die Kriterien
basieren auf aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand und auf
internationalen Vereinbarungen und Vorgaben von WHO und UNICEF.

„Gerade die erste Lebensphase muss geschützt werden. Das
erfordert eine besonders hohe Qualität bei der Betreuung“,

weiß Dr. Simeon Korth, Chefarzt der Frauenklinik zu berichten.

Das Zertifikat "Babyfreundliches Krankenhaus" ist eine gute
Orientierungshilfe für werdende Eltern. Babyfreundliche
Geburtskliniken bieten eine ganzheitliche Betreuung von der Vorsorge
für Schwangere über die physiologische Geburtsbegleitung bis zu
Beratungsangeboten nach der Entlassung und gewährleisten damit eine
effektive Bindungs-, Entwicklungs- und Stillförderung.

Dies erfordert ein hohes Engagement des gesamten Teams, regelmäßige,
gemeinsame Fortbildungen und die Anpassung der Krankenhaus-Abläufe an
die Bedürfnisse der Familien. „Das kann nur gelingen, wenn auch
wirklich alle mitziehen“,
so Korth. „Schon unsere
Hebammen-Schülerinnen saugen das babyfreundliche Krankenhaus auf wie
das Baby die Muttermilch.“

Die Hebammen, Ärzte, Kinderkrankenschwestern und das Pflegepersonal
des VPH Bensberg machen Eltern fit für das Leben mit dem Neugeborenen
und geben Eltern und Kind mehr Zeit für das, was wirklich zählt.

„Babyfreundlich“ ist ein Garant für ganz viel Nähe. Der enge
Körperkontakt zwischen Eltern und Kind wird unterstützt und damit
eine intensive, grundlegende Bindung gefördert, die Geborgenheit,
Nähe und Schutz bietet. Die Eltern nehmen das Kind aktiv an, im
wahrsten Sinne des Wortes. So wird das Baby direkt nach der Geburt von
der Mutter auf die Brust gelegt, eine erste wichtige Bindung wird
aufgebaut.

Den Müttern und Babys soll ein guter Start in eine entspannte und
möglichst lange Stillzeit gelingen. Die Mütter beginnen das Stillen
in Ruhe und werden von speziell geschultem Fachpersonal unterstützt.
Muttermilch enthält alle für das Wachstum und die gesunde
Entwicklung des Babys nötigen Nährstoffe in der individuell
richtigen Zusammensetzung, schützt vor Krankheiten und Allergien, ist
wohlschmeckend, immer richtig temperiert und zudem noch äußerst
kostengünstig.

Das Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg hat seit Jahren schriftliche
Richtlinien zum Stillen verfasst. Eltern werden bereits vor der Geburt
zur natürlichen Ernährung des Kindes beraten. Denn der Stillbeginn
fällt oft leichter, wenn die Eltern sich vor der Geburt mit dem
Stillen beschäftigt haben. „Bensberg hat sich in den letzten 20
Jahren zum Mekka des Stillens entwickelt“,
betont Dr. Simeon
Korth.

Die Stillambulanz ist für die Familien nach der Geburt, aber auch
schon während der Schwangerschaft eine wichtige, beratende,
individuelle Anlaufstelle, in besonderen Fällen durch eine
24-Stunden-Hotline zu erreichen.

Das VPH Bensberg unterstützt die Eltern auch nachdem sie die Klinik
schon verlassen haben. Das Krankenhaus bietet in der Elternschule
neben dem Stilltreff zahlreiche Kurse für Eltern und Kinder an. Die
enge Zusammenarbeit mit vielen freiberuflichen Hebammen garantiert den
Eltern eine optimale Betreuung in der Geburtsklinik des VPH vor und
nach der Geburt.

Babyfreundlich und familienfreundlich, das macht die Geburtsklinik
aus. „Wir werden unseren Leuchtturm, die Geburtsklinik, weiter
strahlen lassen und den Standort weiter stärken“.
Gerd
Fuchtmann von der Pflegedirektion weiß, warum im letzten Jahr 1924
Babys im VPH geboren wurden. „Babyfreundlich ist nichts
Esoterisches. Die frühzeitige Bindung von Eltern und Kind ist ein
wichtiger gesellschaftlicher Baustein. Die Eltern wissen unsere
Qualität zu schätzen.“

Die Mitarbeiter der Geburtsklinik geben Eltern und Kind genügend Raum
in den ersten gemeinsamen Stunden nach der Geburt, sich kennenzulernen
und zusammenzuwachsen. Das unterstützt die natürliche Entwicklung
der Eltern-Kind-Bindung und ist der beste Start ins Elternsein. Das
macht das Baby stark für seinen weiteren Lebensweg. So wie auch die
kleine Maya, die am 11. Juli geboren wurde und damit als 1.000 Baby in
diesem Jahr im VPH Bensberg zur Welt kam.

Die B.E.St.®-Kriterien im Überblick:

Bindung ermöglichen

Im Zentrum des B.E.St.®-Konzeptes stehen der Schutz und die
Förderung der Eltern-Kind-Bindung. Der Haut-zu-Haut-Kontakt ab der
Geburt hat einen nachweislich positiven Effekt auf die Entwicklung der
Eltern-Kind-Bindung. Diese primäre Bindung stärkt das Kind in seinen
angeborenen Fähigkeiten. Sie hilft ihm, diese Fähigkeiten zu
entfalten, seine Umwelt
zu erkunden und in Interaktion mit ihr zu treten.
„Babyfreundliche“ Kliniken ermöglichen das kontinuierliche
Zusammensein von Mutter/Eltern und Kind. Die Förderung der
Eltern-Kind-Bindung reduziert das Risiko für Vernachlässigung und
Misshandlung von Kindern.

Entwicklung fördern

Mit einem gelungen Bindungsaufbau sind die Eltern in der Lage, die
Bedürfnisse ihres Kindes zu erfüllen, seine körperliche, geistige
und soziale Entwicklung optimal zu unterstützen und zu fördern. In
der frühen, stabilen Beziehung mit seiner Mutter/seinen Eltern
erlernt das Kind wirksame soziale Interaktion und kann leichter in die
Gesellschaft hineinwachsen. In der Phase rund um die Geburt sind
Eltern gegenüber Hilfen für eine gesunde Entwicklung ihres Kindes
besonders aufgeschlossen. Bereits in diesem Zeitraum können
Gefährdungen erkannt und Eltern wirksame Hilfen angeboten werden.

Stillen fördern und unterstützen

Stillen ist mehr als Ernähren. Es unterstützt die
Mutter-Kind-Bindung und fördert damit die gesunde Entwicklung des
Kindes. Stillen gibt dem Kind Sicherheit und Geborgenheit am
vertrauten Körper der Mutter.

Stillen und/oder Muttermilchernährung programmieren die
Organfunktionen und den Immunschutz des Säuglings. Ein gestilltes
Kind kann sein Entwicklungspotenzial ausschöpfen, weil es keine
zusätzliche Energie für die körperliche Stabilität aufwenden muss.

Die besondere hormonelle Situation während des Stillens reduziert
Stressreaktionen bei Mutter und Kind. Der Mutter fällt es leichter,
feinfühlig auf die Signale ihres Kindes zu reagieren. Dies
unterstützt den Bindungsaufbau, erleichtert die Adaptation des Kindes
und fördert seine Entwicklung.

Weitere Informationen:

WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“
Jan-Wellem-Straße 6, Bergisch Gladbach, 02204-404590 Fax:
02204-404592
E-Mail:
info@babyfreundlich.org
▪ Internet:
www.babyfreundlich.org

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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