Electromobility Report 2019
Absatztrends in Kernmärkten Jan.-Sept. 2019

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 Im Leitmarkt China verliert die E-Mobilität erstmals an Momentum

  • Stagnation der E-Mobilität in den
  • USA[/*]

  • Deutschland drittwichtigster E-Fahrzeugmarkt mit
  • hoher Dynamik[/*]

  • Niederlande erstmals mit zweistelligem
  • Marktanteil bei E-Fahrzeugneuverkäufen[/*]

BERGISCH GLADBACH - Das Wachstum der Elektromobilität verliert
im Leitmarkt China erstmals deutlich an Momentum. Im dritten Quartal
2019 sind die Neuzulassungen um 21 Prozent auf jetzt 243.000
E-Fahrzeuge (BEV/ PHEV) im Vergleich zur Vorjahresperiode
eingebrochen. Der starke Rückgang ist einerseits auf die Reduzierung
der Kaufanreize für Elektro-Autos und andererseits auf den
wirtschaftlichen Abschwung im Zuge der Handelsstreitigkeiten mit den
USA zurückzuführen. Dank der hohen Zugewinne in der ersten
Jahreshälfte liegt der E-Auto Absatz jedoch mit 871.000 Einheiten
nach drei Quartalen des Jahres 2019 noch mit 21 Prozent im Plus.
Dagegen ist der Gesamtfahrzeugmarkt in China nach neun Monaten bereits
um mehr als zehn Prozent rückläufig. Der Marktanteil für
Elektroautos per Ende September bei 4,7 Prozent nachdem dieser
zwischenzeitlich bereits die Fünf-Prozent-Hürde überschritten
hatte.

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Gleichzeitig stagniert mit den USA auch der zweitgrößte
E-Fahrzeugmarkt im dritten Quartal bei rund 87.000 Einheiten. In 2019
wurden in den ersten neun Monaten 236.000 E-Fahrzeuge abgesetzt, ein
mageres Plus von gut 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Marktanteil steigt marginal auf 1,85 Prozent (1,82%). Jedoch
verschiebt sich die Gewichtung zwischen rein elektrischen Fahrzeugen
(BEV) und Plug-In-Hybriden (PHEV) zugunsten der rein elektrischen
Fahrzeuge. Insgesamt wurden im Betrachtungszeitraum 16% mehr BEVs und
27% weniger PHEVs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum neu zugelassen.
Marktführer ist weiterhin Tesla, die allein im dritten Quartal mit
rund 52.000 Pkw-Neuzulassungen für rund 59 Prozent des E-Autoabsatzes
in den USA verantwortlich waren. Das sind die zentralen Ergebnisse des
„Electromobility Report 2019“ des Center of Automotive Management
(CAM) in Bergisch Gladbach, der die wichtigsten E-Fahrzeugmärkte und
Absatztrends der Hersteller regelmäßig untersucht.

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Anders stellt sich die Situation in Europa dar, wo vielerorts eine
hohe Dynamik erkennbar ist. Deutschland bleibt drittwichtigster
E-Fahrzeugmarkt und kann seinen Vorsprung nach drei Quartalen 2019
sogar ausbauen. Mit einem Zuwachs von 48 Prozent zählt Deutschland
derzeit zu den am stärksten wachsenden E-Auto Märkten weltweit. Das
Absatzvolumen von Plug-In-Hybriden und rein elektrischen Fahrzeugen
beläuft sich nach drei Quartalen 2019 auf rund 74.000 Einheiten.
Während der Absatz der Plug-In-Hybriden (PHEV) aktuell stagniert,
haben sich die Verkäufe der rein elektrischen Fahrzeuge (BEV) im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. BEV-Verkäufe erreichen
aktuell einen Marktanteil von rund 1,7 Prozent. Insgesamt liegt der
Marktanteil von E-Fahrzeugen (inkl. der PHEV) bei 2,7 Prozent. Zu den
beliebtesten E-Modellen nach drei Quartalen 2019 gehören der Renault
Zoe (7.872), das Tesla Model 3 (7.678) und der BMW i3 (7.089).

Trotz der positiven Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland ist
der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neuzugelassenen Fahrzeuge 2019
mit 157,5 g/km (YTD) noch genauso hoch wie ein halbes Jahr zuvor. Der
Dieselanteil an den Neuwagenzulassungen bleibt mit Stand Ende
September 2019 stabil bei knapp einem Drittel (32,3%) der
Neuwagenzulassungen. Gleichzeitig steigen jedoch die Neuzulassungen
von SUV/Geländewagen auf einen Rekordwert von 30,4 Prozent nach drei
Quartalen (Vorjahreszeitraum: 27,1%). Im Jahr 2014 lag der
SUV-/Geländewagenanteil noch bei 17,4 Prozent, während der
Dieselanteil an den Neuwagenzulassungen 47,8 Prozent betrug.

Norwegen nimmt mit einem aktuellen durchschnittlichen
CO2-Flottenausstoß von 59 g/km für die im Jahr 2019 zugelassenen
Fahrzeuge bereits eine Vorreiterrolle ein und erreicht damit die Ziele
des Jahres 2030 der EU. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der
durchschnittliche CO2-Ausstoß um 15 g/km reduziert werden.
Hauptverantwortlich dafür ist der hohe Marktanteil der E-Autos in
Norwegen, der in 2019 nach neun Monaten bei 56 Prozent liegt. In
absoluten Zahlen konnte der Absatz um 18 Prozent auf rund 62.000
E-Fahrzeugen gesteigert werden.

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Entgegen dem aktuellen Gesamtmarkttrend in Großbritannien wächst die
E-Mobilität weiter, wenn auch nur moderat auf 48.000 Einheiten an.
Auch im britischen Markt ist ein Trend zu rein elektrischen Fahrzeugen
zu erkennen. Die Anzahl der BEVs hat sich im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum dabei mehr als verdoppelt, während die Anzahl der
neuzugelassenen PHEV um rund 32 Prozent gesunken ist. Im dritten
Quartal sorgte vor allem Tesla mit dem Model 3 für erhebliche
Belebung des BEV-Marktes. Insgesamt steigt der Marktanteil von
E-Fahrzeugen Stand Ende September auf 2,6 Prozent.

In Frankreich entwickelt sich die Elektromobilität ebenso entgegen
dem Markttrend. Trotz eines stagnierenden Gesamtmarktes wächst die
Anzahl der E-Autos um 36 Prozent auf 42.000 Fahrzeuge an. Der
E-Marktanteil beträgt ebenfalls rund 2,6%.

Die Niederlande zeigen weiterhin die stärkste Dynamik im Bereich der
E-Mobilität. Der E-Absatz steigt um 126 Prozent trotz eines stark
rückläufigen Gesamtmarktes (-7,6%). Großen Anteil am Wachstum hat
auch hier das Tesla Model 3. Rund 42 Prozent des E-Absatzes beläuft
sich auf das Model 3 in den Niederlanden. Durch das starke Wachstum
liegt E-Fahrzeugmarktanteil erstmals im zweistelligen Bereich (10,1%).

Tesla ist derzeit mit deutlichem Abstand vor dem chinesischen
Unternehmen BYD der absatzstärkste E-Fahrzeughersteller mit rund
255.000 Einheiten nach neun Monaten. Als Ziel gibt Tesla für das
Gesamtjahr 2019 einen Mindestabsatz von 360.000 Fahrzeugen an, was aus
heutiger Sicht durchaus erreichbar ist.

Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „Die E-Mobilität steht
angesichts serienreifer neuer Modelle wichtiger Automobilhersteller
und dem regulativen Druck in verschiedenen Ländern vor einem breiten
Marktdurchbruch in 2020 und 2021. Allerdings könnte ein
wirtschaftlicher Abschwung der Weltwirtschaft in verschiedenen
Regionen bremsend wirken. Gleichzeitig wird der zunehmende Wettbewerb
auch zu einer Konsolidierung in der Automobilindustrie, allen voran in
China, führen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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