Umzug in zentrale Lage
Aidshilfe wird zum Zentrum für Sexualität und Gesundheit

Die beiden Präventionsfachkräfte Martina Rehberg (l.) und Sonja Spasouska-Hein (r.) leiten das „Zentrum für Sexualität und Gesundheit, Aidshilfe RheinBerg“ hauptamtlich. Unterstützung bekommen sie dabei von vielen ehrenamtlichen Helfern. Foto: Flick
  • Die beiden Präventionsfachkräfte Martina Rehberg (l.) und Sonja Spasouska-Hein (r.) leiten das „Zentrum für Sexualität und Gesundheit, Aidshilfe RheinBerg“ hauptamtlich. Unterstützung bekommen sie dabei von vielen ehrenamtlichen Helfern. Foto: Flick
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach (sf). Neue Räume, neuer Name und ein erweitertes Beratungsangebot: Im Zuge ihres Ortswechsels hat die Aidshilfe Bergisch Gladbach ihr gesamtes Konzept überarbeitet und die Zeichen auf Neuanfang gestellt. Nach über 15 Jahren hat der Verein seinen Sitz an der Odenthaler Straße verlassen. Nachdem der Besitzer gewechselt hatte und der Mietvertrag ausgelaufen war, begab man sich auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten und fand diese in einem ehemaligen Ladengeschäft inmitten des Zentrums von Bergisch Gladbach. An der neuen Adresse, Hauptstraße 251, konnte jetzt die Wiedereröffnung gefeiert werden. „Wir sind jetzt noch zentraler als vorher. Das war uns sehr wichtig, auch um Sichtbarkeit herzustellen“, sagt Martina Rehberg, Präventionsfachkraft und Vorstandsmitglied jenes Vereins, der seinen Namen von Aidshilfe Bergisch Gladbach in „Zentrum für Sexualität und Gesundheit, Aidshilfe RheinBerg“ umgewandelt hat.
Während in früheren Zeiten der Fokus auf der Betreuung von HIV-Patienten lag, ist die Zahl dieser Personen schon lange stark rückläufig und Aids nicht mehr so verbreitet wie einst. Die Vereinsarbeit beschränkt sich längst nicht mehr nur auf die Themen Aids und HIV, was auch im neuen Vereinsnamen deutlich werden soll. Der Schwerpunkt liegt jetzt auf gesundheitlicher und sexualpädagogischer Aufklärungsarbeit. „Wir waren schon immer im Bereich Prävention aktiv“, berichtet Sonja Spasouska-Hein, Präventionsfachkraft und Sexualpädagogin sowie Vorstandsmitglied. Aufklärungsarbeit habe im Laufe der Jahre immer stärker an Bedeutung gewonnen. „Mit der Namensänderung möchten wir erreichen, dass sich mehr Leute angesprochen fühlen“, ergänzt Spasouska-Hein. Die Beratung erfolgt stets anonym und ist sowohl vor Ort als auch telefonisch (Telefon 02202/ 45 81 81) möglich. Wer die telefonische Beratung montags bis donnerstags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr nicht wahrnehmen kann, kann per Mail an info@aidshilfe-gl.de nach alternativen Beratungsterminen fragen. Personen, die ein persönliches Gespräch vor Ort suchen, wird in den neuen Räumen durch Sichtschutz Anonymität garantiert.
Die meisten Gespräche während der Beratungen kreisen um eine mögliche Ansteckungsgefahr nach sexueller Aktivität. „Wir bieten auch Selbsttests für HIV an“, berichtet Rehberg. Das Beratungsangebot rund um sexuell übertragbare Infektionen möchte das „Zentrum für Sexualität und Gesundheit“ in naher Zukunft weiter ausbauen: „Wir planen, bis spätestens Ende des Jahres Schnelltests anzubieten, auch für HIV, Hepatitis C und Syphilis“, berichtet Rehberg. Genutzt werde das Beratungsangebot von Männern und Frauen gleichermaßen, wobei die Mehrheit älter als 50 Jahre alt ist. Mit dem Umzug hat auch das vom Zentrum für Sexualität und Gesundheit seit zwei Jahren angebotene Queer Café die Räume gewechselt und befindet sich ebenfalls in der Hauptstraße 251. Neben dem Queer Café soll auch noch eine Jugendgruppe etabliert werden. Zudem wird sich die Selbsthilfegruppe wieder regelmäßig treffen, ebenfalls in den neuen Räumen. Darüber hinaus wird jeden ersten Donnerstag im Monat ein Forum für Mitarbeiter, ehrenamtliche Helfer, Externe und alle weiteren Interessenten angeboten. „Wir sind glücklich, jetzt in unseren neuen, gemütlichen und repräsentativen Räumen die Ärmel hochkrempeln zu können, um im Rheinisch-Bergischen Kreis für die Gesundheit der Menschen zu sorgen“, freut sich Spasouska-Hein über den erfolgreichen Ortswechsel. Finanzielle Unterstützung gab es vom Förderverein „Lions Club“ Bensberg-Schloss, der beim Umzug und der Neueinrichtung auch tatkräftig mitgeholfen hat. Ohne Spenden und Unterstützung wie diese könnte der Verein sein Beratungsangebot nicht durchführen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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