Chor in Bensberg
Alle Chormitglieder proben mit Audiodatei

Unser Bild zeigt Lena Schmidt beim Einsingen der Sopran-Partie, während sie von Rainer Schrapers am Klavier begleitet wird. | Foto: Beatrice Tomasetti
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Bensberg - (red) „Wie geht es jetzt weiter?“ Das ist die Frage, die sich
nicht nur der Kirchenchor von St. Nikolaus in Bensberg stellt, seitdem
seit einigen Wochen Chorproben in der üblichen Form nicht mehr
möglich sind.

Das Fazit aus zahlreichen Gesprächen mit Kollegen, Berichten aus den
Medien sowie Erfahrungen von Freunden und Bekannten, die in anderen
Chören singen, war: „Chorproben über Video, Zoom oder ähnliches
sind möglich, die negativen Erfahrungen und Befindlichkeiten
überwiegen aber bei weitem.“ Alles in allem waren die
Erfahrungsberichte über virtuelle Proben wenig ermutigend und für
die Messe von Otto Nicolai, die der Chor von St. Nikolaus in Bensberg
derzeit einstudiert, gibt es keine Arbeitshilfe im Internet.

Deshalb hat sich der Bensberger Chor für eine andere Lösung
entschieden, berichtet Ludwig Goßner. Vier Gesangssolisten, die nicht
aus dem Chor sind, singen mit Klavierbegleitung die Einzelchorstimmen.
Das Ergebnis wird aufgezeichnet und allen Sängern - nach Stimmen
getrennt - zur Verfügung gestellt. So haben alle Sängerinnen und
Sänger eine Vorlage, mit der siein Ruhe arbeiten und üben können.

Der entscheidende Vorteil sei, dass alle Chormitglieder die Abschnitte
oder auch nur einzelne Takte so oft anhören können, bis ein gewisses
Maß an Sicherheit erreicht sei. Das könne jeder nach seinen
individuellen Bedürfnissen tun, ohne dass die anderen warten
müssten. „Das scheint eine recht effektive Methode zu sein, um neue
oder bisher wenig geprobte Stücke zu erlernen“, so Goßner.

Mittlerweile sind die ersten Aufnahmen fertig und Kyrie und Gloria der
Messe sind als Audiodatei verschickt. Die Rückmeldungen aus dem Chor
seien äußerst positiv. Demnächst werden die restlichen Teile der
Messe sowie einige kleinere Werke aufgenommen.

Wenn sich die Sängerinnen und Sänger irgendwann wieder zum Singen
treffen können, brauchen nicht erst mühsam und zeitraubend Töne
gelernt zu werden, sondern es können zunächst einfache mehrstimmige
Stücke gesungen werden. Danach gelte es, das Ergebnis der Audiodatei
zu verwerten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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