EVK
Angehörige kompetent und einfühlsam beraten
Bergisch Gladbach - „Das Telefon klingelt bestimmt 60 Mal am Tag“, sagt Bastian
Ufer, „der Bedarf ist unheimlich hoch“. Der Bedarf, das sind freie
Plätze in der Altenpflege, die in und um Bergisch Gladbach offenbar
Mangelware sind. Denn anders ist es kaum zu erklären, dass Ufer die
Anrufer bis aus Leverkusen und Köln zumeist vertrösten muss.
„Wir haben eine Warteliste“, beschreibt seine Kollegin Birgit
Kolter die momentane Situation. Das Aufnahmebüro der Evangelischen
Altenpflege Bergisch Gladbach ist die erste Anlaufstelle für
Angehörige auf der Suche nach einem Pflegeplatz. Und hier haben
Birgit Kolter und Bastian Ufer zum 1. März die Verantwortung
übernommen, nachdem sich Elisabeth Höller nach über 40 Jahren im
Dienst des EVK in den Ruhestand verabschiedet hat.
Bevor sie das Haus endgültig verlassen hat, sorgte Höller für eine
Einarbeitung des neuen Duos. In Rollenspielen und mit Hilfe von selbst
gedrehten Videos hat sie ihre beiden Nachfolger darauf vorbereitet,
mit welchen Fragen und Anliegen die Angehörigen aufwarten und wie man
darauf sachlich korrekt und gleichzeitig emotional angemessen
reagiert.
Die einen planen weit im Voraus und möchten ihre Mutter anmelden.
Doch etliche andere Angehörige haben es ganz eilig, weil die Oma in
den nächsten Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wird und sie ganz
dringend und spontan einen Platz benötigen. In Pandemiezeiten kommt
neben dem Platzmangel noch eine weitere Hürde hinzu: „Wir
benötigen einen negativen Corona-Test“, sagt Ufer. Und weil die
Zustellung der Testergebnisse derzeit einige Zeit braucht, „läuft
bei der Belegung unserer Plätze gar nichts spontan“, so Kolter.
Und egal ob mit viel oder wenig Vorlaufzeit: Die bürokratischen und
finanziellen Dinge müssen geregelt werden und werfen häufig viele
Fragen auf. Unterlagen im Umfang von mehreren Dutzend Seiten sind von
den Angehörigen oder Betreuern durchzuarbeiten. Kolter: „Wir
verschicken per E-Mail und beraten anschließend meistens telefonisch,
denn es kommen immer wieder Nachfragen.“ Punkt für Punkt gehen
Birgit Kolter und Bastian Ufer die Anträge durch, damit alle Fragen
ordnungsgemäß und fristwahrend geklärt sind, wie Ufer erklärt.
Die beiden Neuen der Aufnahmeberatung sind im Haus keine Unbekannten.
Birgit Kolter ist examinierte Krankenschwester und arbeitet seit 1999
für das EVK. Bastian Ufer hat 2016 seine Ausbildung zum Kaufmann im
Gesundheitswesen beim EVK absolviert.
In ihrer täglichen Arbeit in der Aufnahmeberatung beantworten Kolter
und Ufer geduldig die Fragen der Angehörigen und nehmen sich viel
Zeit. Einem vielfach geäußerten Wunsch können sie jedoch in diesen
Wochen nicht nachkommen: einen Vor-Ort-Termin zur Besichtigung
durchzuführen. Zum Schutz der Bewohner und des Personals finden
derzeit keine Rundgänge für Interessierte statt.
Doch genau das wünschen sich Birgit Kolter und Bastian Ufer für die
Nach-Corona-Zeit sehr: endlich in einen direkten Austausch mit den
Angehörigen gehen zu können. Dass der persönliche Kontakt wieder in
den Vordergrund rückt, nennen beide als größtes Anliegen für die
nahe Zukunft.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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