Natur erleben und begreifen
Anschauungsunterricht an den Hochbeeten
Moitzfeld - Mit Beginn der Sommerferien verlassen fünfzehn Kinder den
Kindergarten St. Joseph und kommen nach den Sommerferien (endlich) in
die Schule. Die künftigen Schulkinder, KüSchuKis genannt, erfahren
und erleben in den letzten Wochen des Kindergartens immer wieder etwas
Besonderes.
Mit Dr. Barbara Steinrück kam jetzt ein Bauernhof im Koffer zu den
KüSchuKis. Woher kommen unsere wichtigsten Lebensmittel? Wo wachsen
eigentlich Nudeln und Pommes? Wie kommt die Milch in die Tüte?
Schlüpft aus jedem Ei ein Küken? Mein Essen und das Klima – da war
doch was?! „Spielerisch erfahren und begreifen die Kinder unsere
Natur, entwickeln ein Grundverständnis zu Naturkreisläufen und
Jahreszeiten, zu Landwirtschaft und Tierhaltung, zu einem bewussteren
Umgang mit Lebensmitteln und zu einer gesunden Ernährung“, erklärt
Barbara Steinrück ihr Bildungsangebot.
Zum Abschluss der Hofwoche erlebten die KüSchuKis gemeinsam mit
„Bäuerin“ Steinrück das wachsende Gemüse und die Kräuter in
den Hochbeeten auf dem Dorfplatz. Das angepflanzte Gemüse wurde
schnell erkannt und bei den Kräutern half ein Trick. Vorsichtig
striegelten die Kinder die Kräuterbüsche mit den Fingern von unten
nach oben. Die so erzeugte Duftwolke verriet ihnen sofort das Kraut.
Nicht nur der Kindergarten St. Joseph, auch die benachbarte
Grundschule nutzt die Beete regelmäßig zum Anschauungsunterricht in
Sachen Natur. Die Hochbeete stehen erst seit kurzem auf dem Dorfplatz
hinter der Kirche St. Joseph. Sie sind sichtbare Zeichen der
Bürgerinitiative Klimafreunde Rhein-Berg und ihrem Projekt „Die
essbare Stadt“. „Unsere Vision ist eine grünere Innenstadt, wo
man sich gerne aufhält, in der die Menschen beim Gärtnern in Kontakt
kommen. Und das angebaute Obst und Gemüse darf von allen geerntet
werden“, erklärt Doris Kipp von der Initiative die Idee zum
Projekt.
„In Moitzfeld gärtnern die Mitglieder der Dorfgemeinschaft, aber
ernten darf
jeder“, bekräftigt DGM-Vorsitzender Peter Steg das Konzept der
essbaren Stadt. Für eine gesunde und nachhaltige Ernährung engagiert
sich Barbara Steinrück im Bündnis zur Gründung eines
Ernährungsrates für den Rheinisch-Bergischen und den Oberbergischen
Kreis. Der Ernährungsrat wird zwischen Konsument und Produzent
vermitteln. Er will die Bevölkerung zum Umdenken anregen, lokale
Produkte zu bevorzugen, sich bewusster und nachhaltiger zu ernähren.
Dazu soll das lokale Angebot vielfältiger werden, aber auch bezahlbar
bleiben. „Saisonal, regional – nicht egal!“
- Dieter Roth
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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