Babylotsin hat Dienst aufgenommen
Ansprechpartnerin für frischgebackene Eltern

Seit Mitte Mai ist die Babylotsin zur Unterstützung werdender oder frischgebackener Eltern im Dienst: (v.l.) Athanasia Mantziou, Frühe Hilfen, Prof. Christian Rudlowski, Babylotsin Katharina Ott, Dr. Simeon Korth und Irene Rüttenauer, Frühe Hilfen. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
  • Seit Mitte Mai ist die Babylotsin zur Unterstützung werdender oder frischgebackener Eltern im Dienst: (v.l.) Athanasia Mantziou, Frühe Hilfen, Prof. Christian Rudlowski, Babylotsin Katharina Ott, Dr. Simeon Korth und Irene Rüttenauer, Frühe Hilfen.
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Bergisch Gladbach - (hs) Ob Jugendamt, soziale Einrichtungen oder medizinische Angebote,
ob beratend, präventiv oder finanziell – es gibt eine Fülle von
Hilfen, die für junge Familien in Bergisch Gladbach zur Verfügung
stehen. Nur – welche frischgebackenen Eltern kennen die ganze
Palette? Viele nehmen die angebotene Unterstützung nicht in Anspruch,
weil ihnen einfach die notwendigen Informationen fehlen, welche Hilfe
für ihr Kind wichtig und sinnvoll ist.

Ein möglichst früher, niederschwelliger Kontakt soll deshalb in den
Bergisch Gladbacher Geburtskliniken, idealerweise schon vor der
Geburt, hergestellt werden. Das Jugendamt der Stadt Bergisch Gladbach
- genauer: das Sachgebiet „Frühe Hilfen“ in der Abteilung
Kinder-, Jugend- und Familienförderung – hat für diese Aufgabe
eine neue Mitarbeiterin eingestellt. Katharina Ott ist seit ihrem
Dienstbeginn am 15. Mai die Bergisch Gladbacher Babylotsin – und
will dafür sorgen, dass in den zwei Bergisch Gladbacher
Geburtskliniken, dem Vinzenz Pallotti Hospital und dem Evangelischen
Krankenhaus, die richtigen Informationen an die Eltern kommen und auch
präventiv Probleme besprochen werden können, deren Ausräumung
später für die Entwicklung des Kindes wichtig sein kann. Dazu geht
sie aktiv auf die Eltern zu, ist aber auch als Ansprechpartnerin
jederzeit gesprächsbereit.

In Bergisch Gladbach kamen im verangenen Jahr 2.722 Kinder in den
Geburtskliniken zur Welt. Katharina Ott weiß, worauf sie als
Babylotsin ihren Blick richten muss: „In der Geburtsklinik werden
unterschiedliche Belastungen deutlich, die gut bearbeitet werden
können, wenn sie frühzeitig erkannt und angegangen werden. So kann
ich zum Beispiel helfen, Probleme und Überforderungen zu
verhindern.“

Die besonders sensible Zeit um die Geburt bedarf besonderer
Feinfühligkeit in der Beratungsarbeit, so Ott: „Mütter und Väter
dürfen bei der Inanspruchnahme der Beratung auf keinen Fall das
Gefühl bekommen, unter Zwang zu stehen. Es muss für die beratenen
Personen eindeutig sein, dass sie Beratung oder Unterstützung
freiwillig in Anspruch nehmen, und dass die Schweigepflicht jederzeit
gewahrt bleibt.“ Katharina Ott betont aber auch: „Familien können
Belastungen oft aus eigener Kraft ausgleichen. Dieses Ziel habe ich
als Babylotsin immer vor Augen.“

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) als Einrichtung der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat einheitliche Ziele
für Lotsendienste in den Kommunen definiert. So soll der Lotsendienst
von einer Fachkraft durchgeführt werden, die über eine
psychosoziale, pflegerische oder medizinische Grundqualifikation
verfügt und eine aufgabenspezifische Qualifizierung/Schulung erhält.
Das Angebot ist für Familien kostenlos, und der Lotsendienst in der
Geburtsklinik erfüllt, bezogen auf die Familie, die drei
Kernaufgaben: Erkennen von Belastungsfaktoren und Ressourcen,
vertiefendes Gespräch und bei Bedarf Überleitung in
Unterstützungsangebote.

Wichtig ist auch, dass die jeweilige Klinikleitung den Lotsendienst
befürwortet. Was in Bergisch Gladbach glasklar der Fall ist: In
beiden Häusern ist Katharina Ott höchst willkommen und hat innerhalb
ihrer Kompetenzen den größtmöglichen Spielraum, sich um werdende
und frischgebackene Eltern zu kümmern. Die Chefärzte der beiden
Geburtskliniken, Dr. Simeon Korth vom Vinzenz Pallotti Hospital und
Prof. Dr. Christian Rudlowski vom Evangelischen Krankenhaus, freuen
sich sehr über die Unterstützung und haben ihre konstruktive
Zusammenarbeit zugesichert.

Als gedrucktes Hilfsmittel zur Weitergabe steht der Lotsin ein
Faltblatt zur Verfügung, das eine Fülle von Adressen beinhaltet –
vom Kinderärztlichen Notdienst über Familienbildung und –beratung,
Kinderbetreuung und Elternschulen bis hin zu Unterstützungsangeboten
bei finanziellen Fragen.

Alles in allem ist es also ein Angebot, das nicht nur Schwellen zu
wichtigen Hilfsangeboten abbaut, sondern auch Konflikte und Krisen bei
Eltern und Kind vermindert oder gar verhindert – ein Dienst, der der
Gesellschaft insgesamt zugute kommt. Gefördert wird der
Babylotsendienst zu 80 Prozent über das Programm „Kinderstark –
NRW schafft Chancen“ des Landesministeriums für Kinder, Familie,
Flüchtlinge und Integration.

Katharina Ott ist im Fachbereich Jugend und Soziales – Sachgebiet
Frühe Hilfen – unter der Telefonnummer 0151 22756763 oder der
Mailadresse babylotsin@stadt-gl.de erreichbar.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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