Es zählt jede Blüte
Auf dem Weg zum bienenfreundlichsten Kreis im Bezirk
Bensberg - Aus den unterschiedlichsten Gründen wird der Lebensraum für
Insekten, besonders für Wild- und Honigbienen immer weniger. Es gibt
zu wenig Blühstreifen. Diesem Manko möchte der Fotograf Markus
Bollen entgegenwirken und startete für Bergisch Gladbach das Projekt
BIENENWEIDE. Alle Bürgerinnen und Bürger, die über Grünflächen in
Privatgärten oder über Wiesenflächen verfügen, aber auch
Unternehmen und Einrichtungen mit gestaltbaren Freiflächen sind
aufgerufen, insektenfreundliche Pflanzen auszusäen.Markus Bollen ist
Mitglied im Bienenzuchtverein Bergisch Gladbach. Bei seiner Imkerei
spürte er hautnah die Auswirkungen des Bienensterbens und wollte
etwas dagegen unternehmen. Robert Kargl, der Vorstandsvorsitzende, und
natürlich auch alle anderen Vereinsmitglieder sind für ihn erste
Ansprechpartner bei Fragen zum Schutz der Bienen.
Hobbyimker Bollen hat viele Mitmenschen von seinem Projekt BIENENWEIDE
überzeugt. Bürgermeister Lutz Urbach ist ein Mitstreiter der ersten
Stunde und genauso begeistert wie der Urheber. „Durch die
Vorarbeiten der Lebenshilfe Werkstätten ist ein Stück unseres
Gartens schon auf dem Weg bienenfreundlicher zu werden“, verrät der
Bürgermeister. „Wer Platz hat, muss den Bienen ein Stück
Lebensraum zurückgeben. Es gilt keine Ausrede, bei dem Projekt nicht
mitzumachen. Die erforderlichen Vorarbeiten können bei Bedarf zu
einem fairen Preis durch die Lebenshilfe ausgeführt werden und die
notwendige Samenmischung gibt es sogar umsonst.“„Schmetterlings-
und Wildbienensaum“, „Feldblumenmischung“, „Dachbegrünung“
und „Blühende Landschaft West“ - Dank der Unterstützung durch
die Bensberger Bank, die Badischen Beamten Bank, die Victor Rolff
Stiftung und die Bethe Stiftung können die Samenmischungen verschenkt
werden, wie zum Beispiel am 22. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt in
Bergisch Gladbach. Spenden sind willkommen und werden von der Bethe
Stiftung verdoppelt.
Michael Melchior und Hans Sorger von der Dorfgemeinschaft Oberodenthal
unterstützen Markus Bollen mit ihrem Wissen aus der Praxis. Seit drei
Jahre gibt es in Oberodenthal eine Bienenprojektgruppe. Mittlerweile
finden die Bienen überall im Dorf ihre Wildblumen. „Aber wir
müssen noch weiterdenken und nicht nur Wildblumen, sondern auch
Sträucher anpflanzen. Nicht nur die Bienen, auch andere Insekten sind
vom Sterben bedroht“, mahnt Hans Sorger.
Bei der Zusammenkunft im Fotoatelier Bollen lobte Landrat Stephan
Santelmann das starke ehrenamtliche Engagement für die Bienen in der
Region und Bürgermeister Lutz Urbach schlug vor, langfristig den
Kreis zum bienenfreundlichsten Landkreis im Regierungsbezirk zu
machen. Gabriele Gieraths vom Verein „Wir für Bergisch Gladbach“
versprach, das Projekt BIENENWEIDE bei zukünftigen
Vereinsaktivitäten zu berücksichtigen und stadtweit zu
„streuen“. Und Lars Winking von StadtGrün bestätigte, dass auch
Bergisch Gladbach schon lange ökologisch plant und pflanzt.
„Zukünftig wird es wieder mehr und mehr Blumenwiesen im Stadtgebiet
geben.“
- Dieter Roth
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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