VCD-Initiative war erfolgreich
Barrierefreiheit auf der S 11 wird ausgebaut
Bergisch Gladbach - (vsch) Bei der 3. Bahnknoten-Konferenz am 11. Februar in Köln wurde
erstmals mitgeteilt, dass der barrierefreie Ausbau an vielen
Haltepunkten der S-Bahn-Linie S 11 jetzt neu in die Planungen
aufgenommen worden ist.
Das Land NRW, die Deutsche Bahn und der Nahverkehr Rheinland (NVR)
haben eine Planungsvereinbarung unterzeichnet, dass im sogenannten
„S-11-Kernpaket“ der Takt der Linie S 11 in den
Hauptverkehrszeiten zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Worringen von
bisher 20 auf 10 Minuten verdichtet werden soll. Hierfür soll die
Strecke zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig
ausgebaut werden, der Kölner Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln
Messe/Deutz benötigen je einen zusätzlichen Bahnsteig für die
S-Bahnen. Außerdem ist ein neuer Haltepunkt Köln-Kalk geplant. Auch
der Bahnhof Bergisch Gladbach und das dortige Stellwerk werden
modernisiert und erweitert. Für die Planungen bis zur Reife für ein
Planfeststellungsverfahren sind 32 Mio. Euro vorgesehen. Die
Gesamtkosten für die Maßnahme an der S 11 und im Kölner Hbf
betragen derzeit nach einer Grobkostenschätzung rund 370 Mio. Euro.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hob bei der Bahnknoten-Konferenz
besonders die gute Resonanz auf die frühe Bürgerbeteiligung hervor,
die das „Bündnis für Mobilität“ beim S-11-Ausbau im Rahmen
eines Pilotprojektes verfolgte: „Die rege Beteiligung an den
Infomessen und dem Online-Dialog beweist, wie sehr der Ausbau des
Bahnknoten Köln die Region bewegt. Ein Thema in den Anregungen war
das Thema Barrierefreiheit, das wir jetzt umsetzen. So werden wir den
barrierefreien Ausbau an vielen Haltepunkten deutlich früher angehen
als zunächst angedacht.“
Friedhelm Bihn, Sprecher des Verkehrsclub Deutschland (VCD) im
Rheinisch-Bergischen Kreis (RBK), hatte bei den Infomessen in
Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach intensiv für die
Barrierefreiheit auf der S 11 gekämpft. Bihn, gleichzeitig
Vorsitzender des Inklusionsbeirates der Stadt Bergisch Gladbach und
des Beirates für die Belange von Menschen mit Behinderungen des RBK,
hatte eine Liste aller Haltepunkte der S 11 zwischen Köln Hbf und
Bergisch Gladbach vorgelegt, in der er detailliert die Defizite in
Sachen Barrierefreiheit festgehalten hatte. Auf dieser Grundlage
hatten Ministerium, NVR und DB verhandelt und jetzt ein neues Programm
aufgelegt, mit dem – wie zu erfahren war – 11 Mio. Euro in den
barrierefreien Ausbau investiert werden sollen. Bihn äußerte sich
hoch erfreut: „Ich begrüße sehr, dass damit ein großer Schritt in
Richtung bequemer Zugang zur S-Bahn für alle Fahrgäste gemacht
wird.“
Die Haltepunkte Köln-Dellbrück, Köln-Holweide und Duckterath, die
zunächst nicht Bestandteil des S-11-Kernpakets waren, werden jetzt
bereits mitgeplant. Dellbrück und Holweide sollen auf 96 cm
angehobene Bahnsteige erhalten, um einen ebenerdigen Einstieg in die
Fahrzeuge zu ermöglichen. In Duckterath soll es eine ca. 150 m lange
Fußgängerrampe zum neuen Bahnsteig auf dem ca. 6 m hohen Bahndamm
geben. Ein Aufzug und eine Brücke zum Bahnsteig sind nur im Rahmen
des von der Stadt geplanten Parkhauses auf der heutigen
Park-and-Ride-Fläche vorgesehen. Beim Bahnhof Köln Messe/Deutz sind
die ersten Maßnahmen für einen barrierefreien Ausbau geplant.
In einer ergänzenden Machbarkeitsstudie sollen die Anforderungen an
eine weitergehende Barrierefreiheit möglichst vieler direkter
Umsteigewege noch weiter untersucht werden. Ziel ist es, im Rahmen des
S-11-Kernpakets alle S-Bahnhalte zwischen Köln Hbf und Bergisch
Gladbach barrierefrei auszu-bauen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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