Durchforstung Lustheide
Baumfällungen zum Fortbestand des Waldes

Thomas Ritschel, Forstwirtschaftsmeister aus Kürten und von der Stadt Bergisch Gladbach beauftragt, führt mit dem 20 Tonnen schweren Harvester die Baumfällungen durch. Die beeindruckende Maschine sägt im Zuge der Fällung die Baumstämme direkt in Teilstücke.  | Foto: Viola Schmitz
  • Thomas Ritschel, Forstwirtschaftsmeister aus Kürten und von der Stadt Bergisch Gladbach beauftragt, führt mit dem 20 Tonnen schweren Harvester die Baumfällungen durch. Die beeindruckende Maschine sägt im Zuge der Fällung die Baumstämme direkt in Teilstücke. 
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Refrath - Baumfällungen führen auch heute noch in stadtnahen Gebieten zu
Missverständnissen und schüren bei naturverbundenen Bürgerinnen und
Bürgern die Angst, dass Industriegebiete oder ähnliches die grünen
Oasen in ihrem Wohngebiet vollends verdrängen. Auch in Refrath wurden
mit Bekanntmachung einer Durchforstung im Waldgebiet hinter dem
Lidl-Gelände solche Ängste geweckt.

Grund für das Fällen der teilweise bis zu 100-jährigen Bäume ist
allerdings nicht der Bau eines weiteren großen Supermarktes, wie
gemunkelt wurde, sondern das nach vorne bringen einer natürlichen
Verjüngung des Waldes. „Wir denken schon für die nächsten 150
Jahre, für die jetzige und die kommende Generation, die wie wir einen
gesunden Wald genießen möchte.“, erklärt Wolfgang Blass,
Revierförster der Forstverwaltung. „Wir durchforsten den Wald, um
die Eichen, Hainbuchen und Kiefern zu pflegen und die Artenvielfalt zu
erhalten. Die jungen Bäume bekommen für ihr Wachstum zu wenig Licht
und aus diesem Grund müssen zu große, zu alte oder faule Bäume
weichen, um den Fortbestand des Waldes sichern zu können.“

Auf einer Fläche von etwa 6,5 Hektar wird durchforstet und die dabei
geernteten 350 Festmeter Holz, die in gut acht Jahren wieder
nachgewachsen sind, werden zu Palletten oder zur Verwendung in der
Möbelindustrie weiterverarbeitet.

Um auch auf die Waldbewohner Rücksicht zu nehmen, werden die Arbeiten
noch vor Frühlingsanfang durchgeführt, um zum Beispiel die Vögel
nicht in ihrer Brutzeit zu stören und zurückbleibendes Totholz
bietet Käfern und Kleinstgetier einen natürlichen Unterschlupf.

Die Abfuhr des geernteten Holzes wird voraussichtlich bis März
dauern. Bis dahin müssen Wanderer und Spaziergänger mit teilweise
stark verschmutzen Wegen rechnen. Der Bereich der Fällungen ist mit
Flatterband abgesperrt, es werden aber Umleitungen angegeben. Wer die
Sperrungen ignoriert, weil zum Beispiel gerade kein Maschinenlärm zu
hören ist, begibt sich in Lebensgefahr. 

 

- Viola Schmitz

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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