Ökopunkte mit Farbtupfern
Bei Bauer Hamm in Voislöhe wurde Acker zu einer Bienenweide

Landwirt Franz-Josef Hamm und Petra Wilken von der Abteilung Umweltschutz der Stadt Bergisch Gladbach inmitten der Heilkräuterwiese in Voislöhe. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
  • Landwirt Franz-Josef Hamm und Petra Wilken von der Abteilung Umweltschutz der Stadt Bergisch Gladbach inmitten der Heilkräuterwiese in Voislöhe.
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Bergisch Gladbach - Ökopunkte sind eigentlich eine äußerst trockene, rechnerische
Angelegenheit: Werden irgendwo in einer Kommune neue Baugebiete
ausgewiesen und Flächen versiegelt, müssen dafür anderswo im
Gemeindegebiet Flächen entweder entsiegelt oder ökologisch
aufgewertet werden. Dafür rechnet die Stadt eine gewisse Anzahl von
Ökopunkten an, und letztendlich muss das kommunale Konto unterm
Strich mindestens ausgeglichen bleiben.

Fährt man aber zu Landwirt Franz-Josef Hamm hinaus nach Voislöhe,
dem Weiler zwischen Moitzfeld und Herkenrath, so kann man diese
„Ökopunkte“ zur Blütezeit äußerst malerisch und in bunten
Farben anschauen: Eine Fläche in der Größenordnung von 20.000
Quadratmetern wurde von der Stadt langfristig mit einer Dienstbarkeit
belegt und ein Vertrag mit dem Grundeigentümer geschlossen, damit
dieser eine blühende Wiese anlegt und nach den Vorgaben der Stadt
bewirtschaftet.

Diese Ausgleichsmaßnahme ist im Vorgriff auf die Neuausweisung von
Baufeldern auch aufgrund des neuen Flächennutzungsplans geschehen;
die Stadtverwaltung sorgt hier im Rahmen des Ökokontos vor, um
später nicht in Zugzwang zu geraten, wenn zum Beispiel ein konkreter
Bebauungsplan sich bereits in der Aufstellung befindet.

In den nächsten Jahren benötigt die Stadt weitere Ökopunkte, die
nach dem Beispiel Voislöhe entstehen können. Insofern hat die Stadt
Interesse an  weiteren Flächen bzw. Landwirten, die eine derartige
Wiese entwickeln wollen.

Bereits im letzten Jahr wurde der Vertrag für eine artenreiche
Heilkräuterwiese als Futterwiese in Voislöhe abgeschlossen, auf
einer bisher artenarmen, intensiv bewirtschafteten Fläche. Im
Frühjahr 2019 wurde regionaltypisches Saatgut mit mindestens 50
Prozent Kräuteranteil ausgesät. Zweimal im Jahr wird gemäht.

Petra Wilken ist in der Abteilung Umweltschutz der Stadtverwaltung
für die Betreuung solcher Vorhaben zuständig; sie schaut bereits
jetzt zufrieden auf das Ergebnis: „Was wir hier gemeinsam angelegt
haben, wirkt sich sowohl für den Naturschutz als auch für den
Artenschutz sehr positiv aus.

Schon im ersten Jahr haben wir feststellen können, wie der
Artenreichtum sich hier schnell wieder entwickelt.“ Derweil ist zu
beobachten, wie sich wenige Meter entfernt eine Wildbiene auf eine
zartlila Glockenblüte setzt und genüsslich den Nektar ausschlürft.

Die blühende Wiese in Voislöhe liefert nicht nur wertvolles
Futterheu, sondern bereichert das Landschaftsbild und steigert damit
den Erholungswert und das Heimatgefühl. Und das mindestens für die
nächsten 30 Jahre. So lange hat sich Landwirt Hamm verpflichtet, die
Wiese jedes Jahr aufs Neue zum Blühen zu bringen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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