Stadtentwicklung und Klimaschutz
Beigeordneter Ragnar Migenda zieht erste Bilanz
Bergisch Gladbach - (red) „In den ersten 111 Tagen meiner Amtszeit ist das neu
geschaffene Dezernat schon gut zusammengewachsen. Wir haben eine sehr
breite Palette an Themen, die wir umsetzen wollen und mein Anspruch
ist es, diese auch zügig umzusetzen.” So eröffnete Ragnar Migenda,
Beigeordneter für Stadtentwicklung und Klimaschutz das
Pressegespräch.
Ragnar Migenda sieht große Chancen im Zuschnitt des neugeschaffenen
Dezernats: „Wir arbeiten hier überwiegend an Querschnittsaufgaben,
die wir nun, dank der kurzen Wege, optimiert bearbeiten können.“ Er
habe bereits viele verschiedene Akteure kennenlernen dürfen und stehe
im wachsenden Austausch mit ihnen.
Exemplarisch nennt er drei besonders herausragenden Aufgaben für die
Zukunft: Der flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für
E-Fahrzeuge. Als Zweites müsse der Auftrag der Politik umgesetzt und
das Klimaschutzkonzept erarbeitet werden und der dritte wichtige
Themenkomplex sei die Um- und Neunutzung des Zanders-Areals.“
Dettlef Rockenberg, Fachbereichsleiter für den Bereich Bildung,
Kultur, Schule und Sport ergänzt mit weiteren Themengebieten:
„Corona hat uns gezeigt, dass wir viel schneller ins Handeln kommen
mussten, als wir uns das selbst vorgestellt haben. Der
Medienentwicklungsplan war gerade beschlossen und dann kamen die
ersten Schulschließlungen im März 2020. Nun schauen wir zurück und
stellen fest, dass wir nun, fünfzehn Monate später, vieles aus
diesem Plan fast komplett umgesetzt haben.“ Mit allen Höhen und
Tiefen habe man aber gut und vertrauensvoll mit den Schulen
zusammengearbeitet und für viele Dinge eine pragmatische Lösung
gefunden.
Im Bereich der Kultur nehme er nun eine gewisse Aufbruchstimmung bei
den Künstlerinnen und Künstlern wahr sowie den Kultureinrichtungen.
Sie wurden sehr stark von der Corona-Pandemie getroffen. Dank des
Sonderfonds Kultur konnte zumindest eine finanzielle Stütze auf den
Weg gebracht werden. Neben dieser und anderer schnellen finanziellen
Hilfen sei man nun auch in Gesprächen, einen neuen
Kulturentwicklungsplan sowie eine institutionelle Kulturförderung zu
erarbeiten. „Wir haben festgestellt, dass viele kreative Lösungen
gefunden wurden, sei es die Musikschule, die nun sehr viel digitaler
arbeite, als auch die Bibliothek die trotz Corona mit sehr vielen
Angeboten aufgewartet habe. Das hat mich wirklich sehr gefreut.“
Neben den Kunstschaffenden waren auch die Sportvereine von
Hallenschließungen massiv betroffen, aber hier sehe man nun auch
wieder optimistischer in die Zukunft. „Nachdem wir in den letzten
Jahren sehr viel für den organisierten Sport getan haben, wollen wir
nun auch den anderen Sportlerinnen und Sportlern Möglichkeiten
schaffen, ihren Sport auszuüben. Dazu überlegen wir nun gemeinsam,
wo und wie wir so etwas konkret umsetzen können.“ Zudem sei
angedacht, dass man die Schulhöfe, zumindest teilweise, wieder mehr
für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Sabine Hellwig,
Fachbereichsleiterin für den Bereich „Jugend und Soziales“,
führt fort. „Wie in den Ausschüssen schon angeklungen, versuchen
wir den bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuung
voranzutreiben und für jedes Kind eine Betreuungsmöglichkeit zu
schaffen.“ Dabei habe der Fachbereich das ganze Stadtgebiet im
Blick, versuche aber eine wohnortnahe Betreuungsmöglichkeit zu
schaffen. Dies gelänge in einigen Stadtgebieten schon gut; in anderen
Stadtgebieten sei es schwieriger. Zudem werde auch versucht, die
Wünsche der Eltern möglichst gut zu berücksichtigen: „Wir
versuchen, auch mit Blick auf Neubaugebiete innerhalb der Stadt die
nötige soziale Infrastruktur zu schaffen, sodass kurze Wege
ermöglicht werden.“ Dies sei ein weiteres Beispiel, warum der
Zuschnitt des Dezernats so erfolgt sei, da man nun noch enger mit dem
Bereich Stadtentwicklung zusammenarbeite.
„Am Ende möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei den vielen
verschiedenen Trägern zu bedanken, mit dem der Fachbereich Jugend und
Soziales kooperier. Die freien Träger hat die Corona-Pandemie hart
getroffen. Doch sie haben mit Herzblut und Kreativität vieles
umgesetzt, um beispielsweise über digitale Angebote Kontakt zu
Kindern, Jugendlichen und Familien halten und sie spüren lassen, dass
sie nicht vergessen sind. Sie sind eine wichtige Säule in dieser
Stadt. Gleichzeitig möchte ich mich auch bei den Eltern bedanken, die
in den letzten Monaten etwas Einzigartiges geleistet haben.“
Neben diesen wichtigen sozialen Themen sind die städtebaulichen
Themen auch von großem Belang. „Durch die Kommunalwahl und die
veränderte politische Lage erfahren die Themen der Stadtentwicklung
und -planung einen Richtungswechsel“, so der Fachbereichsleiter
Wolfgang Honecker. Einen besonderen Schwerpunkt erhalte die
ganzheitliche Betrachtung der Mobilität mit Blick auf den Radverkehr
und die Integration von Klimabelangen in Stadtentwicklung und
Stadtplanung.
Beigeordneter Ragnar Migenda ergänzte, dass neben der Erarbeitung
eines Klimaschutzkonzeptes auch schon weitere Maßnahmen eingeleitet
werden. „Ja, wir brauchen ein Konzept, aber wir sollten die
Maßnahmen schon jetzt umsetzen, die wir auch unabhängig davon
bereits heute in die Wege leiten können.“ Das beträfe
beispielsweise die Entsiegelung von Flächen, die angestrebte
Verbesserung des CarSharings und durch verdichtetere Bebauung, um den
Flächenverbrauch noch weiter einschränken zu können. Auch würde
seitens der Stadt in Gesprächen mit Investoren verstärkt auf
Gründächer gedrungen, entsprechende Festsetzungen in den neuen
Bebauungsplänen soweit wie möglich getroffen. Somit werde der
Klimaschutz auch für die Bürgerinnen und Bürger zunehmend
deutlicher wahrnehmbar, ergänzte der Beigeordnete.
Ein sehr wichtiges Thema sei zudem das „Integrierte Handlungskonzept
Bensberg“ (kurz: InHK Bensberg). So habe mit dem Förderbescheid
für 2021 auch der letzte Bauabschnitt der Schloßstraße eine
Förderzusage erhalten. Auch der Beteiligungsprozess an der Planung
für die Freianlage rund um den Deutschen Platz sei beispielhaft.
„Aufgrund von Corona musste die Beteiligung der Öffentlichkeit
vollständig auf digitale Formate umgestellt werden. „Diese Formate
wurden kreativ konzipiert, gut angenommen und haben ein sehr gutes
Feedback erhalten“, so Honecker.
„Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Bereich ist die Umsetzung des
Mobilitätskonzepts. Dabei gelte es, die verschiedenen
Mobilitätsformen in ein gut verträgliches Miteinander zu bringen und
über den Lückenschluss und die Aufwertung des bestehenden
Radwegenetzes sukzessive eine gute Radwegeinfrastruktur mit dem Ziel
zu schaffen, sich auch ohne Auto schnell und sicher durch die Stadt
bewegen zu können.
Neben den planerischen und baulichen Aufgaben müssen auch in diesem
Bereich Stellen neu geschaffen werden. „Um die Themen der Mobilität
zu stärken, hat die Politik auch die Stelle eines Rad- und
Fußverkehrsbeauftragten beschlossen”, so Honecker.
Die neue Richtung ist vorgegeben, jetzt gelte es, gemeinsam mit den
politischen Mehrheiten, der Verwaltung und den Bürgerinnen und
Bürgern diese energisch voranzubringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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