„Zesamme simmer eens“

Bergisch Gladbacher Dreigestirn vorgestellt

Martin Gerstlauer, Vorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung
und Pflege heimatlichen Brauchtums, begrüßte am 9. November zur
Sessionseröffnung das amtierende und designierte Dreigestirn,
Kinderdreigestirn, Präsidenten und Vorsitzende der KGs, Landrat,
stellvertretenden Bürgermeister und natürlich alle anderen Gäste,
die Spaß an der fünften Jahreszeit haben

BERGISCH GLADBACH - Bunt gemischt waren die Farben der
Litewkas und Schiffchen im Rathaussaal von Bergisch Gladbach.
„Farbenspiele“ leistete sich auch der Vorsitzender des Vereins mit
dem langen Namen während seiner gewohnt gekonnten Vorstellung es
designierten Trifoliums. So sparte er nicht mit Rat für eine Wahl im
kommenden Jahr: „die Grünen sollten sich überlegen, ob sie statt
auf Ampeln nicht doch lieber auf Bäume setzen sollten, z. B. Buchen
…

Mit Dank und einem Rückblick auf ihre zu Ende gehende Amtszeit, sowie
dem Versprechen „Prinz, Bauer und Jungfrau bleibt man ein Leben
lang“ wurden seine Tollität Prinz Hanno I., Bauer Manfred und
Jungfrau Jutta bedacht; nicht ohne Hinweis auf ihre Sneakers in den
Farben „Rut-Wiess.“
Dann hieß es, Bühne frei für „drei junge, sympathische und
dynamische Menschen“.

In der kommenden Session stellt die KG Löstige Stänedräjer Prinz
und Bauer, die Jungfrau ist in der Bensberger Carnevals-Company zu
Hause. Bei beiden KGs steht die „Farbe Grün in unterschiedlichen
Tönungen im Vordergrund, verbunden mit anderen Farbkombinationen.

Prinz Philipp I. (Schäfer) – „man denke an die Farbe Grün“ –
im Frühling 1988 geboren, ist Lehrer und kommt aus Köln-Brück. Im
wahren Leben unterrichtet der Oberstufenlehrer Deutsch und Englisch.
Er liest und reist gerne durch die Weltgeschichte, hat schon 35
Länder besucht. Diese Hobbys teilt er mit seinem Partner und
designiertem Bauern Markus. Gin Tonic und spanische Küche, kölsche
Musik, Salsa und Latinorhythmen sind weitere Favoriten des Prinzen,
seine Lieblingsfarbe ist blau – eine bunte Mischung eben.

Bauer Markus (Schäfer), in Wipperfürth geboren, hört am liebsten
Bläck Fööss oder Höhner und liebt die Farbe Grün. „Mindestens
einmal im Jahr nach muss er nach Teneriffa“. Seit Jugendzeiten hatte
der Vertriebsmitarbeiter bei einem IT-Systemhaus in Köln das Ziel:
„Einmol Bauer ze sin.“

Jungfrau Jenny, Jennifer Klein, ist wie der Prinz im Frühling
geboren, „Im Hinblick auf die Farbe Grün schließt sich hier der
Kreis“. Die Versicherungskauffrau mit der Lieblingsfarbe Rot lebt in
Bensberg. Karneval ist von Kind an ihr Hobby, dazu kommen Reisen,
Lesen und der FC. Bereits 1995 war sie Jungfrau im Kinderdreigestirn,
jetzt im großen Trifolium. Das gab es noch nie in Bergisch Gladbach!
Die „doppelte Jungfrau“ mag thailändische Küche und Gin (ohne
Tonic).

Mit den Worten „ihr glaubt nicht, wie lange ich mich darauf gefreut
habe“ schmetterte der designierte Prinz dem närrischen Volk ein
donnerndes „Fasteloooovend zesamme“ entgegen. Dafür erntete er
Jubel und frenetischen Applaus, der sich bei den ernsteren Tönen
seines „persönlichen Farbenspiels“ wiederholte. „Zesamme simmer
eens“, rief er in den Saal, man wolle in der Session 2019/20
zusammenrücken mit den Vereinen aller Farben in allen Stadtteilen,
jeden mitnehmen, der Lust habe mitzufeiern, egal wo er herkomme, egal
welche Hautfarbe er habe, mit wem er verheiratet sei, ob arm oder
reich.

Sich auch stark machen gegenüber Rassismus, Antisemitismus und
Intoleranz, denn, „alle Farben sind in unserer Stadt willkommen, nur
Braun, das brauchen wir nicht.“ Auch sozial wird sich das Trifolium
engagieren und ab der Proklamation am 23. Januar Mottoschals zu
Gunsten des DOMINO-Zentrums für trauernde Kinder verkaufen.

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