„Gärten der Erinnerung“ - Friedhof Quirlsberg
Bestattungskultur im Wandel

Marc Zillken, Norbert Wingensiefen (Förderverein), Anna-Maria Scheeren, stellvertretende Bürgermeisterin, Pfarrer Carsten Bierei, Friedhofsbeauftragte Irmtraud Schumacher und Lutz Pakendorf von der Genossenschaft der Kölner Friedhofsgärtner (v.l.) bei der feierlichen Einweihung der erweiterten Gärten der Erinnerung auf dem Friedhof Quirlsberg. Foto: Flick
  • Marc Zillken, Norbert Wingensiefen (Förderverein), Anna-Maria Scheeren, stellvertretende Bürgermeisterin, Pfarrer Carsten Bierei, Friedhofsbeauftragte Irmtraud Schumacher und Lutz Pakendorf von der Genossenschaft der Kölner Friedhofsgärtner (v.l.) bei der feierlichen Einweihung der erweiterten Gärten der Erinnerung auf dem Friedhof Quirlsberg. Foto: Flick
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach (sf). Die Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Ein Trend von der Erd- zur Urnenbestattung ist schon seit einigen Jahren ebenso zu bemerken wie der Trend zu pflegefreien Gräbern. Die Gründe sind vielfältig: Unterhalt und Pflege kosten viel Geld, was sich viele Menschen heute nicht mehr leisten können. Zudem wohnen Angehörige oftmals nicht mehr im selben Ort und müssten für die Pflege der Gräber eine längere Anfahrt zurücklegen. Naturnahe Friedwälder sind eine Möglichkeit der pflegefreien Bestattung, doch auch auf dem Friedhof Quirlsberg werden diesbezüglich verschiedene Angebote geschaffen. Bereits vor 16 Jahren wurde auf dem Quirlsberg mit dem Anlegen der „Gärten der Erinnerung“ begonnen. Die Möglichkeit der Erd- und Urnenbestattung in dieser von der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner gepflegten Gartenanlage wird sehr gut angenommen. Die Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach hat reagiert und ihre Gärten der Erinnerung auf dem Friedhof Quirlsberg erweitert. So bietet sie nicht nur die Option einer würdevollen Ruhestätte inmitten eines Gartenareals, sondern auch eine vielseitige Flora- und Faunaanlage, die zum Spazieren und Entspannen einlädt und inmitten des Stadtzentrums einen Rückzugsraum abseits des hektischen Großstadttrubels bietet.
Anlässlich der Erweiterung der „Gärten der Erinnerung“ auf dem Quirlsberg haben die Organisatoren zurückgeschaut auf die Entstehung: „Vor 16 Jahren haben wir mit den ersten Gesprächen begonnen. Hier in der Gemeinde hatten wir gleich Gehör gefunden“, blickt Marc Zillken, Geschäftsführer der Friedhofsgärtnerei Zillken GmbH zurück. Die Kirchengemeinden hatten damals die Initialzündung gegeben, in der Bestattungskultur neue und innovative Wege einzugehen. „Wir sind damals quer durch Deutschland gereist, hatten uns verschiedene Konzepte angeschaut und daraufhin unser eigenes Konzept entwickelt. Jetzt sind wir auch die Erweiterung gemeinsam angegangen“, berichtet Zillken. Die neuen Gärten der Erinnerung befinden sich auf dem Friedhof Quirlsberg direkt unter der Trauerhalle. Aktuell befinden sich zwischen 120 und 150 Gräber im Garten der Erinnerung, schon bald soll es Platz für über 300 geben. „Würdige Bestattungen, die der veränderten Bestattungskultur Rechnung tragen – dafür steht der evangelische Friedhof“, sagt Pfarrer Carsten Bierei von der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach.
Die Gärten der Erinnerung tragen auch dazu bei, dass viele Besucher den Friedhof als Oase der Ruhe wiederentdecken. „Hier findet viel soziales Leben statt: Menschen kommen hierher, gehen hier spazieren und unterhalten sich. Der Quirlsberg ist – auch dank seiner zentralen Lage – unser Melaten Friedhof in Bergisch Gladbach“, sagt Zillken. Ziel sei es, dieses Leben weiterhin in zentraler Lage erhalten zu können.
Als einen „wunderbaren Blickfang“ bezeichnet Irmtraud Schumacher die neuen Gärten der Erinnerung auf dem Quirlsberg: „Die Kirchengemeinde hat auf dem Friedhof neue pflegefreie Angebote entwickelt, die den Bedürfnissen der heutigen Bestattungskultur entsprechen“, würdigt die Friedhofsbeauftragte das Projekt. Ergänzend zu den Gärten der Erinnerung hat die evangelische Kirchengemeinde auf dem einzigen evangelischen Friedhof der Stadt weitere Angebote entwickelt, die pflegefrei sind. „Dazu zählen beispielsweise vielfältige Baumbestattungen, Urnen-Partnergräber unter Ahornbäumen und Reihengräber für Erdbestattungen“, erläutert Schumacher die große Vielfalt an Bestattungsmöglichkeiten. Mit dem Ziel, den Aufenthalt auf dem Friedhof Quirlsberg noch angenehmer zu gestalten, hat die Gemeinde einen Förderverein gegründet. „Die Eintragung ins Vereinsregister ist bereits erfolgt“, berichtet Schumacher. Ziel sei es, Fördergelder sammeln, beispielsweise für weitere Sitzgelegenheiten.

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RAG - Redaktion

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