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Brief von Albert Schweitzer ans Stadtarchiv übergeben

Dr. Albert Eßer (Leiter des Stadtarchivs, von links), Jörg Schmitter (stellvertretender Schulleiter des NCG) und Sven Hees (Schulleiter des NCG) bei der Übergabe des Briefes. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
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  • Dr. Albert Eßer (Leiter des Stadtarchivs, von links), Jörg Schmitter (stellvertretender Schulleiter des NCG) und Sven Hees (Schulleiter des NCG) bei der Übergabe des Briefes.
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Bergisch Gladbach - Jörg Schmitter, stellvertretender Schulleiter des
Nicolaus-Cusanus-Gymansiums, hat dem Leiter des Stadtarchivs Bergisch
Gladbach, Dr. Albert Eßer, einen von Albert Schweitzer
handschriftlich geschriebenen Brief übergeben. Adressiert ist der auf
den 24. Februar 1956 datierte Brief an die Schüler der Quinta a, b
und c des Städtischen Gymnasiums Bergisch Gladbach.

Der 1875 im Elsass geborene Theologe und Arzt Albert Schweitzer
leitete seit 1913 im afrikanischen Lambaréné ein Urwaldhospital. Die
Schüler der Quinta aus Bergisch Gladbach – die damals so alt waren
wie heutige Sechstklässler - hatten dem achtzigjährigen
Friedensnobelpreisträger wohl bereits vor dem Sommer 1955 Briefe und
Spenden zur Unterstützung seiner Krankenhausarbeit in Afrika
geschickt.

Eine Mitarbeiterin Schweitzers antwortete 1956 handschriftlich mit
einem Dankbrief, in dem sie die Arbeitsüberlastung Schweitzers
betonte, die Schüler aus Bergisch Gladbach um Verständnis für die
dadurch bedingte Zeitverzögerung des Dankbriefes bat und gleichzeitig
aber betonte, Albert Schweitzer sei von den Spenden der Schüler
„tief gerührt“ gewesen.

Dass Albert Schweitzer der Dank an die Schüler aus Bergisch Gladbach
besonders wichtig war, brachte er durch einige eigenhändige Zeilen
zum Ausdruck, die er an das Schreiben seiner Mitarbeiterin anfügte.
Er dankte „für die grosse Gabe“ der Bergisch Gladbacher Quintaner
für sein Spital, erinnerte sich noch gut an seine eigene Schulzeit
als Quintaner im Gymnasium zu Mülhausen im Elsass und betonte, die
Schüler hätten ihm mit ihrer „Gabe grosse Freude gemacht.“

Das Schreiben des Friedensnobelpreisträgers hatte Inge
Mertens-Billmann, die ehemalige Schulleiterin des
Nicolaus-Cusanus-Gymansiums, bei ihrem Weggang aus Bergisch Gladbach
dem stellvertretenden Schulleiter Schmitter übergeben. Im Vorfeld der
anstehenden Sanierungsarbeiten des Schulgebäudes übergab Jörg
Schmitter den Brief jetzt zusammen mit weiteren Akten und Unterlagen
aus dem Schularchiv zur sicheren Archivierung dem Stadtarchiv im
Gustav-Lübbe-Haus in Heidkamp.

Erinnerungsaufruf an ehemalige Schüler

Die genauen Umstände und Hintergründe der Spendenaktion für das
Urwaldhospital in Lambaréné aus dem Jahre 1955 gehen aus dem Brief
Albert Schweitzers nicht hervor. Auch in den im Stadtarchiv
archivierten Jahresberichten der Schule wird die Spendensammlung der
Quinta nicht erwähnt. Jörg Schmitter vom NCG ruft deshalb ehemalige
Schüler, die vielleicht selbst als Quintaner an der Spendenaktion
1955 beteiligt waren, dazu auf, das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium mit
ihren Erinnerungen an diese Aktion zu unterstützen und zur
Aufklärung der Hintergründe beizutragen.

Als der Dankesbrief aus Lambaréné 1956 in Bergisch Gladbach eintraf,
war das städtische Gymnasium noch an der Odenthaler Straße
untergebracht. Aber damals wie heute standen Baumaßnahmen vor der
Tür, die 1958 zur Einweihung des Gebäudes an der Reuterstraße
führten. Auch seinen heutigen Namen trug das städtische Gymnasium
1956 noch nicht. Den Namen „Nicolaus-Cusanus-Gymnasium“ trägt die
Schule seit 1966.

Nun werden ehemalige Schülerinnen und Schüler oder andere Zeitzeugen
gesucht, die etwas zur Spendenaktion und wie der Kontakt zu Albert
Schweitzer zustande gekommen ist, erzählen können. Hinweise werden
per Mail an Jörg Schmitter an shmi@ncg-online.de erbeten, oder
telefonisch im Sekretariat der Schule unter 02202/969970.

Dr. Albert Eßer (Leiter des Stadtarchivs, von links), Jörg Schmitter (stellvertretender Schulleiter des NCG) und Sven Hees (Schulleiter des NCG) bei der Übergabe des Briefes. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
In seinem Brief dankte Albert Schweitzer „für die grosse Gabe“ der Bergisch Gladbacher Quintaner | Foto: Stadt Bergisch Gladbach/NCG
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