Schlaglichter auf ein Leben in Paffrath
CBT-Wohnhaus weiht Peter-Landwehr-Zimmer ein
Bergisch Gladbach/Paffrath - Kunst und Korn sowie Historisches und Heimatklänge mit Pillekuchen
und Pickelhaube gab es im CBT-Wohnhaus Peter Landwehr in Bergisch
Gladbach. Die ehemalige Cafeteria wurde im Gedenken an den Namensgeber
des Hauses und Alteigentümer des Grundstücks zum Peter
Landwehr-Zimmer umgestaltet.
Zwei Fotocollagen von Ivonne Wentzler sowie ein Ölbild von Anna
Czempik in Form einer überdimensionalen Postkarte würdigen das
Engagement des ehemaligen Mühlenbesitzers und Kornbrenners, der am
23. Februar 1855 in der Paffrather Mühle das Licht der Welt erblickte
und Mitte Mai 1926 starb.
Als Mitglied der Zentrumspartei engagierte sich Landwehr unter anderem
als Stadtverordneter, Kreistagsmitglied und ehrenamtlicher
Beigeordneter und gehörte zu den Gründern der Paffrather Spar- und
Darlehenskasse, bei der er später auch das Amt des
Vorstandsvorsitzenden übernahm. Zudem war er lange Jahre im
Kirchenvorstand von St. Clemens aktiv.
„Besondere Herzenssache war ihm seine Heimatkirche“, heißt es auf
dem Totenzettel. „Kein Opfer an Leib und Gut und keine Mühe war ihm
zu groß, wenn es galt, die Wohnung Gottes auf Erden würdig
auszubauen und zu schmücken.“
Dem Leiter des CBT-Wohnhauses, Joachim Steiner und seiner
Stellvertreterin Heidrun Merten war es gelungen, den Bergischen
Geschichtsverein mit ins Boot zu holen. Dessen Vorsitzender Professor
Michael Werling hat eine Broschüre über Peter Landwehr verfasst, die
(mit zahlreichen historischen Aufnahmen von Vinzenz Feckter)
„Schlaglichter auf ein Leben in Paffrath“ wirft und die es
kostenlos im Wohnhaus gibt.
Zur Einweihung des Peter Landwehr-Zimmers erschienen die
Künstlerinnen, die auch im CBT-Wohnhaus arbeiten, in der Mode der
Jahrhundertwende. Da wollte auch der stellvertretende Bürgermeister
Josef Willnecker nicht nachstehen und lieh sich fürs Foto von dem als
preußischen Soldaten verkleideten Darius Andruszkiewicz die
Pickelhaube aus.
Der Quartettverein „Heimatklänge Nussbaum“ intonierte unter der
Leitung von Rolf Pohle das Bergische Heimatlied, und aus der Küche
gab es Erbsensuppe, Schmalzbrote und Pillekuchen, bergisches Bier und
Korn.
Genutzt wird das Peter Landwehr-Zimmer von den Bewohnern unter anderem
zum Bingo spielen und Gedächtnistraining. Zudem trifft sich dort die
Malgruppe und werden Familienfeste gefeiert. Gestiftet wurde das
Grundstück für den Bau des Seniorenheims übrigens von Gertrud
Kierdorf, deren Ehemann Neffe und Alleinerbe Peter Landwehrs war.
Der Stifterin zu Ehren, die vor mehr als 30 Jahren zu den ersten
Bewohnerinnen des Hauses gehörte, wurde später mit Möbeln aus ihrem
Nachlass das Kierdorf-Zimmer eingerichtet. Zudem erinnert eine
Gedenkstätte im Innenhof an die Stifterfamilien.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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