„Aufhören, wenn es am schönsten ist“
Das „Forum am Montag“ verabschiedet sich

Das Organisationsteam Renate Junker, Dr. Barbara Engelbert, Almut Greve, Ilse Schmoeckel und Karin-D. Witthöft (v.l.) blickte anlässlich des letzten „Forum am Montag“ zurück auf die 25-jährige Geschichte der beliebten Veranstaltungsreihe. Foto: Flick
  • Das Organisationsteam Renate Junker, Dr. Barbara Engelbert, Almut Greve, Ilse Schmoeckel und Karin-D. Witthöft (v.l.) blickte anlässlich des letzten „Forum am Montag“ zurück auf die 25-jährige Geschichte der beliebten Veranstaltungsreihe. Foto: Flick
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach (sf). Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Getreu diesem Motto haben die Organisatoren des „Forum am Montag“ beschlossen, die beliebte Veranstaltungsreihe einzustellen. Nach einem Vierteljahrhundert ist jetzt also Schluss mit spannenden und unterhaltsamen Vorträgen und Diskussionen zu aktuellen und gesellschaftsrelevanten Themen. Bei einem gemeinsamen Frühstück blickte das fünfköpfige Organisationsteam im Gemeindehaus Kippekausen zusammen mit zahlreichen Stammgästen noch einmal zurück auf die vergangenen 25 Jahre.
Angefangen hatte alles, als Karin-D. Witthöft Ende der 1990er Jahre gemeinsam mit Ilse Schmoeckel und Anneliese Scholl eine Alternative zu den Frauenkreisen am Vormittag gesucht hatte: „Wir hatten damals überlegt, was für ein Angebot wir in unserer Gemeinde für die berufstätigen Frauen schaffen könnten“, blickte Witthöft zurück. So kam die Evangelische Kirchengemeinde Bensberg auf die Idee, mit dem „Forum am Montag“ eine neue Abendveranstaltung ins Leben gerufen. „Am 8. März 1999 hatten wir uns hier zum ersten Mal versammelt. Etwa 50 Frauen waren damals gekommen“, erinnerte Witthöft an den Start. Die neue Reihe sprach damals Frauen im Alter von 35 bis 60 Jahren an. In den ersten sieben Jahren hatte man sich zweimal im Monat und in den darauffolgenden sieben Jahren einmal im Monat getroffen. Im Jahr 2014 wurde der Kreis von den Abendstunden auf den Vormittag verlegt. Zu Vorträgen und Diskussionsrunden wurde den Besuchern von da an auch ein gemeinsames Frühstück geboten, bei dem sie sich rege austauschen konnten. „Das hat den Kreis noch einmal belebt“, so Witthöft.
Über all die Jahre hat die Mit-Organisatorin ein großes Netz aufbauen und Verbindungen zu vielen verschiedenen Gruppierungen aufbauen können, was der Veranstaltungsreihe eine Vielzahl an referierenden Gästen bescherte: Wissenschaftler aus den verschiedensten Sparten, Psychotherapeuten, Musikpädagogen, Gartengestalter, Theologen und Kriminalkommissare sind nur eine kleine Auswahl jener Berufsgruppen, die mit spannenden Vortragsthemen ins „Forum am Montag“ kamen. Die Themen reichten von Schwangerschaftsberatung über Gefängnisseelsorge und Lach-Yoga bis hin zur Sicherheit im Alter. „Im Laufe der 25 Jahre haben wir nie eine Lücke gehabt. Für jeden Termin haben wir einen Referenten gefunden“, berichtet Witthöft. Dabei scheute sich das „Forum am Montag“ auch nicht, Tabuthemen anzusprechen, über die in der damaligen Zeit kaum in der Öffentlichkeit gesprochen wurde – diese reichten von Homosexualität bis zur Organspende.
Eingeladen waren zu der Veranstaltungsreihe der Evangelischen Kirchengemeinde Bensberg von Anfang an stets Besucher und Referenten unabhängig von ihrer Konfession. „Wir hatten auch Kontakte zum muslimischen Zentrum und bekamen Besuch von Referenten, die uns über den Islam aufklärten“, blickt Witthöft zurück. Der Ausbau ihres sozialen Netzwerkes war ihr stets ein großes Anliegen gewesen: „Das Forum hat mich wachsen lassen, ich habe auch viele Kurse besucht, um (soziale) Netze auszubauen“, berichtet Witthöft. Zurückgeblickt hatte das Organisationsteam des „Forum am Montag“ beim letzten gemeinsamen Treffen auch auf zahlreiche Ausflüge, die man im Laufe der Jahre unternommen hatte: Bei Expeditionen nach Köln begab man sich auf die Spuren der römischen Stadtgeschichte oder tauchte ein in die jüdische Historie der Stadt. Ebenfalls erinnert wurde an die meistens samstags stattgefundenen Studientage.
Über all die Jahre haben sich unter den Besuchern des „Forum am Montag“ viele Freundschaften entwickelt, die auch über das Ende der Veranstaltungsreihe hinaus sicherlich noch lange anhalten werden. „Wir hören auf, weil wir auf dem Höhepunkt der Zeit aufhören wollen“, sagte Witthöft.

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RAG - Redaktion

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