Pfarrer Fusshoeller
Der beliebte Seelsorger stirbt im Alter von 90 Jahren

Pfarrer Ludwig Fußhoeller, der lange in Bensberg und Moitzfeld gewirkt hat, ist gestorben. | Foto: Beatrice Tomasetti
  • Pfarrer Ludwig Fußhoeller, der lange in Bensberg und Moitzfeld gewirkt hat, ist gestorben.
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Bensberg/Moitzfeld - (red) Bis zuletzt hat er sich den Menschen in Bensberg und
Moitzfeld verbunden gefühlt und, soweit es noch ging, die Kontakte
ins Bergische von Troisdorf aus gehalten. Nun ist der beliebte
Seelsorger im Alter von 90 Jahren gestorben. Über zwei Jahrzehnte
lang – bis zu seinem Abschied im Oktober 2018 – hat Trauer um
Pfarrer Ludwig Fußhoeller in der Pfarreiengemeinschaft St. Nikolaus
und St. Joseph gelebt und als Priester gewirkt.

Als Pfarrer im Ruhestand, der den Gemeindemitgliedern als gefragter
Ansprechpartner und geistlicher Begleiter galt, war er das, was man
unter einem „guten Hirten“ versteht: offen für die Nöte und
Sorgen der Menschen, hilfsbereit, zugewandt, kommunikativ, von
geistiger Wachheit und Frische sowie einer tiefen Spiritualität und
Frömmigkeit. Hinter diesem „Dienst am Nächsten“ stand der
Geistliche selbst oft genug zurück.

Das machte seine große Wertschätzung bei all denjenigen aus, die ihm
in den letzten Jahrzehnten bei seinen vielen unterschiedlichen
Aufgaben in offizieller und zuletzt nur noch „ehrenamtlicher“
Mission begegnet sind. „Eigentlich war es die schönste Zeit meines
Lebens. Hier war ich zu Hause und nur noch als Seelsorger – befreit
von der Verwaltung und Organisation – tätig“, sagte Pfarrer
Fußhoeller zuletzt noch bei dem Dankgottesdienst anlässlich seiner
Verabschiedung.

Schon als Jugendlicher hatte Ludwig Fußhoeller in einem katholisch
geprägten Elternhaus mit entschiedener Ablehnung des Nazi-Regimes die
Berufung zum Priester gespürt. „Ich wollte so sein wie die Priester
in meiner Jugend. Ihr Dienst hat mich beeindruckt“, hat er
rückblickend einmal gesagt. Dabei war für den 1929 geborenen
Kölner, der am 24. August immer Geburtstag und Namenstag zugleich
feierte, besonders die politische Situation seiner Schulzeit prägend:
Zunächst als Messdiener bekennt er sich auch in schweren Zeiten zu
seinem Glauben und pflegt Kontakte zu den Jesuiten, obwohl die
Seelsorgestunden bei den Patres offiziell verboten sind.

Im Winter 1956 von Kardinal Frings in der Deutzer Kirche St. Heribert
zum Priester geweiht, erlebt der Jungpriester Fußhoeller die Zeit des
Vatikanischen Konzils als „spannend und befreiend“.

Weit über seinen offiziellen Ruhestand hinaus lebte Fußhoeller
mitten unter den Menschen in Moitzfeld. Als er sich 2018, als seine
körperlichen Kräfte merklich nachließen, schweren Herzens dazu
entschlossen hat, in ein Altenheim nach Troisdorf – in die Nähe
seiner Schwester – zu ziehen, hat er auch von dort aus noch Anteil
am Leben seiner früheren Gemeinden genommen. Nun ist er dort am 23.
Juni friedlich eingeschlafen, teilte Pfarrer Andreas Süß mit.

Auf seinen Wunsch hin, wurde Pfarrer Ludwig Fußhoeller in den
Priestergräbern in Bensberg auf dem Friedhof beerdigt. In den Kirchen
St. Nikolaus und St. Joseph liegen Kondolenzbücher aus.

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RAG - Redaktion

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