Kitzretterdrohnen
Die moderne Technik hilft beim Tierschutz

Will der Bauer eine Wiese mähen, so werden sehr kurzfristig zahlreiche Helfer per Handy-Messenger benachrichtigt, um die Wiese vor dem Mähen nach Kitzen abzusuchen und diese in den Wald zu bringen. | Foto: Ralf Huckriede
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  • Will der Bauer eine Wiese mähen, so werden sehr kurzfristig zahlreiche Helfer per Handy-Messenger benachrichtigt, um die Wiese vor dem Mähen nach Kitzen abzusuchen und diese in den Wald zu bringen.
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Rhein-Berg - (hs) Ab April/Mai werden die Rehkitze, aber auch viele andere
heimische Jungtiere, im hohen Gras der Wiesen geboren. Da sie in den
ersten Tagen und Wochen noch nicht in der Lage sind, einem Raubtier
wie Fuchs, Wolf oder auch Wildschwein zu entkommen, bleiben die Kitze
instinktiv liegen und versuchen gar nicht erst zu fliehen.

Diese Strategie hat über Jahrtausende das Überleben gesichert –
bei den modernen Landmaschinen haben sie dagegen keine Chance und
werden oft verletzt oder getötet. Denn genau in der Zeit wo die
Jungtiere hilflos im Gras liegen müssen die Landwirte die Wiesen das
erste mal Mähen.

Aus diesem Grund haben viele Jagdpächter, Landwirte und Hegeringe, in
die sich die Jäger im Rheinisch-Bergischen Kreis zusammen geschlossen
haben, in jüngster Zeit sogenannte Kitzrettergruppen gegründet. Will
der Bauer eine Wiese mähen, so werden sehr kurzfristig zahlreiche
Helfer per Handy-Messenger benachrichtigt, um die Wiese vor dem Mähen
nach Kitzen abzusuchen und diese in den Wald zu bringen.

„Diese Methode hat in den letzten Jahren schon sehr gut
funktioniert“ betont Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein,
Vorsitzender der Kreisjägerschaft des Rheinisch-Bergischen Kreises.
„Allerdings stößt man bei sehr großen Wiesen schnell an die
Grenzen des Möglichen, selbst mit vielen Personen.“

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,
Natur- und Verbraucherschutz startet ab sofort mit der Ausschreibung
für das Förderprogramm zur Beschaffung geeigneter Drohnen mit
Echtbildübertragung und Wärmekamerasystem zur Kitzrettung. Das
Programm wurde maßgeblich initiiert durch den Landtagsabgeordneten
des Rheinisch-Bergischen Kreises und stellvertretenden
CDU-Fraktionsvorsitzenden Rainer Deppe aus Overath. „Wir freuen uns,
dass die Förderung für Wärmebilddrohnen nun beginnen kann. Dies ist
ein weiterer Schritt zu mehr Tierschutz in NRW.“

Besonders wichtig sei, dass die Drohnen kurzfristig angeschafft werden
können, um rechtzeitig einsatzbereit zu sein. Mit den
Wärmebilddrohnen will die Kreisjägerschaft ihre Mitglieder bei der
Kitzsuche unterstützen. Die Technik würde es erlauben, in kurzer
Zeit sehr effektiv vor allem große Flächen nach Kitzen abzusuchen
und diese vor dem Mähtod zu retten. „Um den Tier- und Artenschutz
breiter aufzustellen, haben wir uns um entsprechende Fördergelder
bemüht“ erklärt Prinz Wittgenstein. „Durch den Einsatz moderner
Technik wollen wir die Kitzrettung noch effizienter und letztlich
erfolgreicher machen. Das Ziel von uns Jägern gemeinsam mit den
Landwirten des Kreises ist es, dass kein Kitz mehr zu Schaden
kommt.“

Will der Bauer eine Wiese mähen, so werden sehr kurzfristig zahlreiche Helfer per Handy-Messenger benachrichtigt, um die Wiese vor dem Mähen nach Kitzen abzusuchen und diese in den Wald zu bringen. | Foto: Ralf Huckriede
Die Strategie hat über Jahrtausende das Überleben gesichert: Rehkitze verharren regungslos im Gras. | Foto: Ralf Huckriede
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