Wagensegnung
Ehrenamtler investieren tausende Stunden in den Bau der Karnevalswagen
Bergisch Gladbach - Der Karneval bedeutet für alle im närrischen Volk vor allem Spaß
an „d’r Freud“, geselliges Beieinander, sich verkleiden, feiern
und natürlich den Zugweg zu säumen, um die vielen herrlich
kostümierten Fußtruppen und bunt gestalteten Wagen zu bestaunen.
Kaum jemand macht sich dabei Gedanken, wie viel Arbeit und auch
Verantwortung sich hinter diesen bunten Bildern verbirgt. So wie die
vielen privaten Akteure, die über das Jahr Stunde um Stunde an
phantasievollen Outfits schneidern und werken, arbeiten auch die
„Wagenbauer“ an ihren Karnevalswagen.
5.000 Stunden, eventuell auch mehr“, können es schon sein, die mit
ehrenamtlicher Arbeit verbracht werden, um einen einzelnen Wagen für
den Zug mottogerecht und aktuell herzurichten.
Da werden Stützbalken zu gesägt, Verstrebungen überprüft,
meterweise Maschendraht in Form gebogen, Figuren geformt, Gips
angerührt, Farben aufgetragen, schadhafte Stellen aus dem Vorjahr
ausgebessert.
Akkuschrauber und Stichsäge, Farbtopf und Malerpinsel haben
Hochsaison, lange bevor die aktuelle Session an den Start geht. Auch
der oft zitierte Satz, „Nichts ist ernster als Karneval“ kommt
hier zu seinem Recht. Die Figuren und Verzierungen der Wagen müssen
Wind und Regen trotzen, die Aufbauten stabil sein, um die
„Wagenbesatzung“ sicher durch den Zug zu tragen. Daher steht für
jedes Gefährt eine TÜV- Abnahme an.
Ist sie bestanden, gibt es vor Zugbeginn nur noch einen wichtigen
Termin in der Wagenhalle, bevor Wurfmaterial und „Besatzung an
Bord“ gehen.
Jedes Jahr, gut eine Woche bevor die Karnevalszüge beginnen, treffen
sich Dreigestirn, Wagenbauer und weitere Karnevalisten in der Horst
Neuhäuser-Festwagenhalle. Hier nimmt Kreisdechant Norbert Hörter im
Rahmen einer kleinen Feier die Wagensegnung vor, ganz im Sinne der
Tradition Brauchtum, Karneval und Kirche gehören zusammen.
- Susanne Schröder
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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