Das „Gedächtnis der Stadt“ in neuem Glanz
Einweihung eines modernen Stadtarchivs
Im Gustav-Lübbe-Haus an der Scheidtbachstraße 23 ist nach nur
einjähriger Bauzeit ein modernes und zukunftsorientiertes Stadtarchiv
entstanden
BERGISCH GLADBACH - Dr. Jürgen Wilhelm, der Vorsitzende der
Landschaftsversammlung Rheinland, sprach in Abweichung des Konzeptes
seiner kurzen Rede Bürgermeister Lutz Urbach, Dr. Albert Eßer, dem
Leiter des Stadtarchivs, und allen anderen Beteiligten ein besonders
großes Lob und Anerkennung aus. Nicht nur die Kürze der Bauzeit sei
zu würdigen, sondern auch, dass die geplanten 1,1 Millionen Euro für
das gesamte Projekt nicht überschritten wurden.
„Wegweisend“, so Dr. Wilhelm weiter, „sei diese tolle
und kulturpolitisch wichtige Einrichtung“. Es gibt in der
Kreisstadt schon seit 40 Jahren ein Stadtarchiv, obwohl erst 1989 für
die Kommunen eine Archivierung gesetzmäßig vorgeschrieben wurde. Die
Lagerung aller Dokumente, Akten und Datenbestände im ehemaligen
Arbeitsamt sowie Auslagerungen in weiteren Gebäuden sei aber eher als
Provisorium zu erkennen.
Umso mehr ist die jetzt umgesetzte „Sicherung des kulturellen
Erbes“, die in langjähriger Kooperation mit dem Landschaftsverband
vollzogen wurde, als vorbildlich zu erkennen. Mit 70.000 Euro hat der
Verband das neue Archiv bezuschusst.
In seinen Eingangsworten zeigte Bürgermeister Lutz Urbach noch einmal
kurz die Eckdaten auf. Der erste Bagger ist am 10. Januar 2017
angerückt, am 22. Dezember 2017 (rund 70 Tonnen Archivmaterial waren
zu bewegen) war der Umzug, und bereits am 2. Januar 2018 erfolgte die
Freigabe der Nutzung.
Das „Historische Gedächtnis der Stadt“ auch als lebendigen Ort zu
verstehen ist ihm wichtig. So können wir heute tief in die
Vergangenheit schauen und unsere Rückschlüsse für die Zukunft
daraus ziehen.
Kernstück des Archivs ist das 340 qm große und klimatisierte
Archivmagazin mit zwei Rollregalanlagen. Im ehemaligen Verlegerbüro
von Gustav Lübbe ist ein großer Lesebereich entstanden, der auch
zwei Schulklassen Platz bietet.
Zur Zeit der damaligen großen Flüchtlingsströme, für die eine
Unterkunft zu finden war, hatte Co-Dezernent Bernd Martmann die Idee,
dass das Gustav-Lübbe-Haus und sein Areal auch gut geeignet sei, hier
das neue Archiv vorzusehen. Er ist, so der Ideengeber für ein Archiv,
das ausreichend Kapazität hat auch die Dokumente und anderen Dinge
der kommenden zehn Jahre aufzunehmen.
Auch für die Zeit danach gibt es schon Optionen für einen weiteren
Ausbau am Standort in Heidkamp. Ein Streichquartett der Städtischen
Max-Bruch-Musikschule sorgte für die festliche Untermalung der
Einweihung. Das neue „Gedächtnis unserer Stadt“ wird auch auf
Sicht ein starker Pfeiler unseres Kulturlebens sein und bleiben.
- Alfred Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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