"Hauptbahnhof Gladbach" geht wieder in Betrieb
Eisenbahn-Club baut Modell

FHDW-Campus-Leiter Dr.-Ing. Alexander Brändle (re.) empfängt den Eisenbahn-Club Bergisch Gladbach in der FHDW. In diesem Raum war bis in die 60er Jahre die Bahnhofsgaststätte. | Foto: Klaus Pehle/FHDW
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  • FHDW-Campus-Leiter Dr.-Ing. Alexander Brändle (re.) empfängt den Eisenbahn-Club Bergisch Gladbach in der FHDW. In diesem Raum war bis in die 60er Jahre die Bahnhofsgaststätte.
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Bergisch Gladbach - Die FHDW unterstützt den Eisenbahn-Club Bergisch Gladbach bei der
Erstellung eines Modells des alten Bergisch Gladbacher Bahnhofs in
Gronau – seit der Gründung 1996 Sitz des Bergisch Gladbacher Campus
der FHDW.

Zukünftig halten wieder Dampfloks am alten Bahnhof in Bergisch
Gladbach-Gronau. Allerdings im Maßstab 1:32. Der Eisenbahn-Club
Bergisch Gladbach ist gerade dabei, das Gebäude für seine Spur
1-Anlage originalgetreu nachzubauen. Seit der Gründung des
FHDW-Campus Bergisch Gladbach ist der 1983 unter Denkmalschutz
gestellte dreigeschossige Bau ein Standort der privaten Hochschule.
Gemeinsam genutzt werden die Räumlichkeiten mit dem b.i.b.
International College, das hier schon 1981 einzog.

„Wir unterstützen den Club, so gut wir können, ich finde die Idee
klasse. Und es ist schön, in einem Haus zu arbeiten, das so bedeutend
für die Geschichte Gladbachs ist“, sagt Dr.-Ing. Alexander
Brändle, Leiter des Bergisch Gladbacher FHDW-Campus. Der gesamte
Campus umfasst heute außerdem einen Trakt, der sich direkt an das
historische Bahnhofsgebäude anschließt, ein Vorlesungs- und ein
Bibliotheksgebäude und ein Wohngebäude für einen Teil der zurzeit
700 Studierenden. Angeboten werden hier duale Bachelorstudiengänge
(Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik) und berufsbegleitende
Masterstudiengänge der gleichen Fachrichtungen.

Bei einem ersten Austausch zwischen der FHDW und dem Eisenbahn-Club
kamen die Modellbaufreunde im Mai mit einem originalen Schild des
Bahnhofs Gronau vorbei, der zeitweise auch von der Bevölkerung als
Hauptbahnhof Bergisch Gladbach bezeichnet wurde – um Verwechslungen
mit dem Haltepunkt Duckterath zu vermeiden. Brändle hatte Pläne der
Innenraumgestaltung aus den frühen 1980ern für die Clubmitglieder
vorbereitet, außerdem gab es eine Führung durch und eine
Präsentation zum Gebäude. Historische Fotos stellte die FHDW dem
Verein ebenfalls zur Verfügung. „Damit hätte ich im Leben nicht
gerechnet“, war Martin Brunke erstaunt über die Unterstützung
durch die Hochschule.

Brunke ist Vereinsvorsitzender des Eisenbahnclubs und Konstrukteur des
Modells, das mit Laserschnitt, klassischem MTF-Modellbau und 3-D-Druck
erstellt wird. Für Details wie Stuckverzierungen und Ornamente nutzt
er die Methode der Fotogrammetrie. Dabei werden die Daten von mehreren
Dutzend Fotos der Objekte von einem Programm so aufbereitet, dass der
3-D-Drucker sie maßstabsgetreu reproduzieren kann.

Für einen digitalen Konstruktionsplan hat Brunke mit einem Team des
Clubs das gesamte Gebäude mit Lasertechnik vermessen. „Es soll
schon so detailgetreu wie möglich werden. Wenn man so ein Hobby hat,
spielt schon ein bisschen Verrücktheit mit.“ Sein Modell soll den
Zustand des Bahnhofs in den 60er Jahren zeigen. „Kurz vor der
Schließung des Bahnhofs“, erklärt Brunke. Seine Recherchen
führten ihn neben der FHDW zum Bergischen Geschichtsverein und zum
Industriebahn-Museum nach Köln.

Rund ein Jahr, so schätzt Brunke, wird ihn der Bau an Zeit kosten.
„Ich bin da ein 150prozentiger, will es ganz genau haben. Aber es
macht richtig Spaß.“ Sogar Figuren sollen in dem damals über zwei
Geschosse reichenden Wartebereich und auch in der Gaststätte zu sehen
sein. Manche Fakten konnte der Eisenbahnfan trotz umfangreicher
Recherchen nicht ermitteln. „Ich wüsste gerne, welches Bier in der
Gaststätte ausgeschenkt wurde, damit ich das Gaststättenschild
nachbauen kann.“ Das ist nämlich auf allen Fotos nur in der
Seitenansicht zu sehen. „Wenn jemand noch etwas über den Bahnhof
und die Gaststätte weiß, soll er sich bei mir melden.“

Der Bahnhof Gronau

Eröffnet wurde der Bahnhof Gronau am 4. Januar 1912. Grund: Der
Bahnhof im Gladbacher Zentrum war (wie heute) ein Kopfbahnhof.
Ungünstig für die Züge, die vom damals noch eigenständigen
Mülheim am Rhein über Bergisch Gladbach nach Bensberg und weiter
nach Hoffnungsthal wollten. Die 1868 eingeweihte Bahnlinie von
Mülheim nach Bergisch Gladbach ist auf Initiative des Gladbacher
Papierproduzenten Carl Richard Zanders gebaut worden.

Anfang der 60er Jahre stellte die Bahn den Passagierverkehr Richtung
Bensberg nach und nach ein, am 29. September 1965 schloss der Bahnhof
seine Türen. Bis auf eine. Die Bahnhofsgaststätte blieb noch bis
Ende der 1960er Jahre geöffnet.

FHDW-Campus-Leiter Dr.-Ing. Alexander Brändle (re.) empfängt den Eisenbahn-Club Bergisch Gladbach in der FHDW. In diesem Raum war bis in die 60er Jahre die Bahnhofsgaststätte. | Foto: Klaus Pehle/FHDW
Heute arbeitet das Verwaltungs-Team der FHDW in dem historischen Gebäude. Außerdem sind hier Dozenten- und Arbeits- und Meetingräume untergebracht. | Foto: Klaus Pehle/FHDW
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