Gladbach trauert um Stadtgrafiker Eduard Prüssen
Er erfand das „Wollknäuel“
Bergisch Gladbach - Bürgermeister Lutz Urbach, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie
langjährige Weggefährten trauern um Eduard Prüssen. Von 1971 bis
1996 war er Stadtgrafiker im Auftrag der Stadt Bergisch Gladbach und
prägte das Erscheinungsbild und das Layout von Publikationen,
Plakaten und Flyern durch seine künstlerische Gestaltungsarbeit.
Eduard Prüssen starb 88-jährig nach einem Sturz, von dem er sich
leider nicht mehr erholte, am Mittwoch, 2. Oktober. Gerne hätte er
seinen 89. Geburtstag gefeiert. Von einem Schlaganfall Ende 2015
konnte er sich erholen und bis zuletzt mit Unterstützung eines
Betreuers künstlerisch wirken.
Peter Schlösser war als Pressesprecher der Stadtverwaltung über
Jahrzehnte mit Eduard Prüssen beruflich verbunden. Bis zuletzt hat er
den Kontakt zu dem engagierten Grafiker gehalten und erinnert sich mit
den nächsten Zeilen an dessen Wirken der letzten Jahre:
Noch im Jahr 2015 kehrte Prüssen mit einer Ausstellung nach Bergisch
Gladbach zurück. Anlässlich seines 85. Geburtstages präsentierten
die Stadt Bergisch Gladbach und das Kulturhaus Zanders vom 22.
November 2015 bis 31. Dezember 2015 im Kulturhaus Zanders „Eduard
Prüssen: Farbstiftbilder – Pressendrucke“.
Eduard Prüssen war 25 Jahre lang Stadtgrafiker. Das Markante an
seinen Arbeiten: Sie waren unverwechselbare und individuelle Unikate,
von Hand und mit verschiedenen künstlerischen Techniken erarbeitet
(ohne grafische Zeichenprogramme). Dadurch ist ein einzigartiger
Fundus von Werken entstanden, die im Stadtarchiv Bergisch Gladbach und
in der Universitäts- und Stadtbibliothek (USB) Köln gesammelt und
vielerorts in der Region bekannt sind und ausgestellt wurden.Die Marke
„Stadt Bergisch Gladbach“
Der Verdienst von Eduard Prüssen liegt darin, dass er das Stadtdesign
der Stadt Bergisch Gladbach geschaffen und über 25 Jahre hinweg
geprägt hat. Dies bereits zu einer Zeit, in der sich nur wenige
Kommunen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild beschäftigten.
Prüssens erste Aufgabe 1971 bestand darin, ein Zeichen zu schaffen,
das auf allen Drucksachen und Werbemitteln die Stadt Bergisch Gladbach
sofort und eindeutig erkennen lässt. So startete mit dem
unverwechselbaren und lesbaren Wortbild „Bergisch Gladbach“, auch
liebevoll „Wollknäuel“ genannt, das Erscheinungsbild der Stadt.
Hinzu gesellte sich das Stadtwappen, das nach der kommunalen
Neuordnung 1975 die beiden Wappen von Alt-Bergisch Gladbach und
Bensberg zusammenführen sollte. Diese und zahlreiche Piktogramme der
städtischen Einrichtungen haben sich durchgesetzt und werden bis
heute genutzt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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