Stadtbaurat Wilhelm Franzen verstorben
Er war der „Vater des neuen Bensberg“
Bergisch Gladbach - 24 Jahre lang stand er als Spitzenbeamter in den Diensten unserer
Stadt: Wilhelm Franzen wirkte zunächst als technischer Beigeordneter
in Bensberg und später mit dem Titel „Stadtbaurat“ auch in der
Gesamtstadt Bergisch Gladbach. Im Alter von 93 Jahren ist Franzen am
6. April 2020 verstorben.
Am 1. Dezember 1964 nahm er seine Arbeit auf und gestaltete zunächst
gut 11 Jahre lang die Stadtarchitektur Bensbergs. Während seiner
Amtszeit erfuhr die Schlossstadt eine umfangreiche Stadtsanierung, bei
der die City der damals noch selbständigen Kommune in wesentlichen
Teilen ihr heutiges Gesicht erhielt. Nicht umsonst erhielt Franzen,
der sich konzeptionell hier stark einbrachte, den Beinamen „Vater
des neuen Bensberg“.
Franzens Dienstantritt fiel in die Zeit, als die Bensberger
Stadtväter beschlossen, ein neues Rathaus zu bauen. Noch stand an
dessen Stelle die alte Burg der Grafen von Berg. Den Zuschlag für den
Rathausbau erhielt Franzens Studienkollege Gottfried Böhm. Böhm und
Franzen haben später noch einmal zusammengearbeitet, als es an den
Neubau des Bürgerhauses Bergischer Löwe ging.
So war Franzen auch als Interviewpartner im Februar 2015 bei der
Premiere des Dokumentarfilms „Die Böhms – Architektur einer
Familie“ im Bensberger Kino zu Gast. Gefragt, warum die Jury Böhm
damals den Auftrag zum Rathausbau erteilt habe, antwortete Franzen:
„Er war der einzige, der keine Schachtel dorthin bauen wollte.“
Auch in der neuen, mit Bensberg vereinigten Stadt Bergisch Gladbach
war Wilhelm Franzens Karriere nicht zu Ende: Im Dezember 1976 wurde er
vom Stadtrat für weitere zwölf Jahre in seinem Amt bestätigt. Bis
1988 entstanden weitere Projekte wie der bereits erwähnte Bergische
Löwe, die Fußgängerzonen in der Stadtmitte und in Bensberg, das
Kombibad Paffrath und die Freizeitanlage Diepeschrath.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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