Heidkamper Laientheater
„Es fährt kein Zug nach irgendwo“

Das Heidkamper Laientheater führte die Komödie „Es fährt kein Zug nach irgendwo“ auf. Foto: Flick
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Heidkamp (sf). Drei Aufführungen, dreimal ausverkauft: Das Laientheater-Ensemble des „Kultursaal-Theater“ feierte mit seinem neuen Bühnenstück „Es fährt kein Zug nach irgendwo“ einen großen Erfolg. Im Gemeindesaal der katholischen Kirche St. Joseph nahm das Ensemble vom Heidkamper Laientheater seine Besucher mit auf eine unvergessliche Zugreise und erzählte die Geschichte einer Gruppe Freundinnen, die gut gelaunt und voller Vorfreude die Bahnfahrt nach Hamburg antritt. Bereits kurz nach Abfahrt des Zuges lassen die Freundinnen die Sektkorken knallen. Dann aber bleibt ihr Zug an einem trostlosen Provinzbahnhof liegen und kann wegen eines Triebwerkschadens nicht mehr weiterfahren. Das Warten auf einen Anschlusszug scheint ewig zu dauern. Nicht alle Fahrgäste sehen dies so positiv wie die mitreisende Motivationstrainerin: Ob sich ihre gute Laune wohl auf die anderen Fahrgäste überträgt? Das Publikum im Gemeindesaal hat sie jedenfalls schnell im Griff und beginnt kurzerhand mit den Besuchern im Saal ihr eigenes Motivationstraining, bei dem deutlich mehr Bewegung im Spiel ist, als bei der Deutschen Bahn. Währenddessen suchen die anderen Fahrgäste verzweifelt nach einem DB-Mitarbeiter, um zu erfahren, wie sie jetzt schnellstmöglich nach Hamburg kommen. Immerhin hängt ihre berufliche und private Zukunft von dieser Reise ab: „Das ist der wichtigste Auftrag meines Lebens: Ich muss nach Hamburg!“, ruft eine mitreisende Geschäftsfrau verzweifelt. Doch das ist doch alles keine Tragödie: „Das ist allenfalls eine zeitliche Herausforderung!“, meint die Motivationstrainerin. Als aber ein Polizist den Bahnhof betritt und die Reisenden vor einem Psychopathen im Zug warnt, beginnt das tatsächliche Abenteuer erst…
Mit viel Humor nimmt sich das Heidkamper Laientheater jenen Fragen an, mit denen sich Bahnreisende auch im wahren Leben regelmäßig beschäftigen: Warum ist mein reservierter Platz immer belegt? Warum kommt die Deutsche Bahn immer zu spät? Und vor allem: Gibt es das sogenannte „Bahn-Komplott“? Oder sind das alles nur Verschwörungstheorien? Neben Spielfreude begeisterte das Heidkamper Laientheater mit einer selbst gebauten Bühnenkulisse, die eine Bahnhofshalle darstellte sowie selbst gestalteten Eintrittskarten, auf denen eine ICE-Anzeigetafel zu sehen ist.
Das Heidkamper Laientheater ist bereits im achten Jahr aktiv und aus einer Theatergruppe der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph heraus entstanden. Das Ensemble besteht derzeit aus sieben Personen und führt einmal im Jahr ein Bühnenstück auf. Hans-Gerd Großbach hatte schon zahlreiche dieser Stücke gesehen, bevor er im vergangenen Jahr beschlossen hatte, selbst einmal mitzuspielen: So feierte der Senior bei dem Stück „Es fährt kein Zug nach irgendwo“ seine Bühnenpremiere. „Wir freuen uns immer, neue Mitspieler aufzunehmen“, sagt Martin Thiemer, der die Regie und als DB-Mitarbeiter auch eine kleine Mini-Rolle übernommen hat, die er aus dem Off spricht. Getreu dem Motto „Nach der Aufführung ist vor der Aufführung“ haben beim Heidkamper Laientheater bereits erste Überlegungen begonnen, welches Stück man als Nächstes auf die Bühne bringen könnte. Den Erlös aus Speisen und Getränken hat das Ensemble dem Deutschen Roten Kreuz gespendet.

Das Heidkamper Laientheater führte die Komödie „Es fährt kein Zug nach irgendwo“ auf. Foto: Flick
Die Deutsche Bahn wurde mächtig auf die Schippe genommen. Foto: Flick
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