Angst vor exotischen Zecken wächst
Fast jeder Zweite fürchtet Übertragungen

Auf dem Bild eine einheimische Zecke nach einer Blutmahlzeit. | Foto: www.pixabay.de/Nicooografie
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Bergisch Gladbach - Jüngst berichteten die Medien über die tropische Hyalomma-Zecke, die
laut der Universität Hohenheim und dem Münchner Institut für
Mikrobiologie der Bundeswehr erstmals in Deutschland überwintert hat.
Die spinnenartige Riesenzecke ist eigentlich in Asien, Afrika und
Südeuropa heimisch. Fast jeder zweite Deutsche (43 Prozent) fürchtet
sich vor der Übertragung gefährlicher Krankheiten durch solche
exotischen Arten, wie eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der KKH
Kaufmännische Krankenkasse
ergeben hat.

„Der Parasit, der dreimal so groß ist wie hiesige Zecken, wurde
in Deutschland aber bislang nur vereinzelt nachgewiesen“,
sagt
Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH.

Jeder dritte Umfrage-Teilnehmer, der in den vergangenen zwei Jahren
von einer Zecke gebissen wurde, hat das Gefühl, häufiger unter den
Plagegeistern zu leiden. Hierzulande sind vor allem Borreliose- und
FSME-Infektionen durch die heimische Zecke, der gemeine Holzbock,
verbreitet.

Die Zahl der Infektionen ist laut KKH gestiegen. Demnach erkrankten im
ersten Halbjahr 2018 bundesweit rund 7.000 Versicherte nach einem
Zeckenstich an Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Das entspricht bereits rund zwei Drittel der Fälle vom gesamten Jahr
2017 (da lag die Zahl bei insgesamt rund 11.000). Im ersten Halbjahr
2018 kamen damit vier Krankheitsfälle auf 1.000 Versicherte, in
Sachsen sogar acht.

„Wenn alle Zahlen ausgewertet sind, rechnen wir 2018 und auch
2019 mit deutlich mehr Infektionen durch Zecken als in den Jahren
zuvor“,
sagt Sven Seißelberg.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der KKH
Kaufmännische Krankenkasse 1.006 Personen im Alter von 18 bis 70
Jahren im Mai 2019 repräsentativ befragt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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