Erinnerungen von Willi Fritzen
Fastelovend unter dem „Aapefelsen“

Rund um das Bensberger Rathaus ist beim Rathaussturm immer viel los. | Foto: Fritzen
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  • Rund um das Bensberger Rathaus ist beim Rathaussturm immer viel los.
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Bensberg - Wie diese Einrichtung, die im Jahre 1971 begann und heute aus dem
Festkalender der Bensberger Karnevalisten nicht mehr wegzudenken ist,
wird zwischenzeitlich bereits seit über 45 Jahren durchgeführt. Der
Altkarnevalist Willi Fritzen erinnert sich:

Der Vereinskarneval mit Sitzungen usw. begann bereit durch die
Gründung der 1. Karnevalsgesellschaft im Jahre 1873. Hierzu gibt es
zahlreiche Belege. Des weiteren finden in Bensberg (mit
Unterbrechungen) seit 1904 prächtige Karnevalszüge durch die
Schlossstadt statt. Durch die frühe Eisenbahnverbindung zwischen
Köln und Bensberg im Jahre 1870 war es nur noch eine Zeitfrage, dass
sich das Karnevalstreiben in der Domstadt auch auf Bensberg übertrug.

Der äußere Anlass für eine Rathauserstürmung kam aus dem Sülztal.
Fast unbemerkt hatte die damals in Untereschbach bestehende
Karnevalsgesellschaft KG ,,Bergische Funken“ den Bensberger Narren
den symbolischen Rathausschlüssel von Bensberg weggeschnappt und
waren damit ins Sülztal zurückgekehrt. Nur Willi Fritzen war bei
dieser ,,Tat“ als stiller Betrachter zufällig anwesend und musste
,,hilflos“ zusehen, wie der Rathausschlüssel nach dem Bensberger
Vorort Untereschbach entführt wurde.

ln Bensberg hatte sich inzwischen unter Mitwirkung der KG Grosse
Bensberger der Dachverband Festkomitee Bensberger Karneval gegründet
und dieser organisiert seit 1971 die Rathauserstürmung und die
anschließende Straßensitzung.

Und so begann es: Angeführt von einem Fanfarenzug zogen die beiden
damals bestehenden Gesellschaften die KG ,,Bensberger Garde“ und die
KG ,,Grosse Bensberger“ begleitet von Böllerschüssen, in den
lnnenhof des Rathauses ein. Ein riesige Menschenmenge, darunter einige
hundert Kinder (Pänz), die vorzeitig schulfrei bekommen hatten, und
begrüßten den närrischen Umzug.

Rat und Venwaltung der damals noch selbstständigen Stadt Bensberg
hatten das Rathaus prächtig herausgeputzt. Schön anzusehen waren
auch die närrisch gekleideten städtischen Vertreter wie z.B. etwa
der stellvertretende Bürgermeister Dr. Hugo Koerth, im schwarzen
Anzug mit roter Wuschel-Perücke, und Stadtdirektor Alexander Lammers,
als ,,Dummer August“ der erste Beigeordnete Bertram Blank als
,,Troubadix“ oder z.B. Stadtbaurat Franzen als ,,Klingelpützwärter
bewiesen Mut zur Maskerade.

Hier noch eine kurze Anmerkung zur Person des Stadtdirektors Lammers,
der mit schnittlauchgekrönten Bibi und Tünnes- Perücke das
bäuerliche Element der Stadt repräsentierte. Bürgermeister Dr. Hugo
Koerth verteidigte natürlich verbissen den eigens vom Hausmeister
angefertigten Rathausschlüssel. Weil alles so gut klappte begann im
Anschluss an den Rathaussturm noch eine zünftige Straßensitzung. All
dies wird nunmehr am Weiberfastnacht seit mehr als 45 Jahren
organisiert und durchgeführt. (von Willi Fritzen)

Rund um das Bensberger Rathaus ist beim Rathaussturm immer viel los. | Foto: Fritzen
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