Formelle Änderung für klare Position
Feuerwehr soll Berufsfeuerwehr werden

Rund 400 Männer und Frauen sind bei Berufsfeuerwehr und Löschgruppen der Stadt. Foto: Feuerwehr Bergisch Gladbach, Lars Jäger
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Bergisch Gladbach (kg). Brände bekämpfen, bei Verkehrsunfällen, Stürmen oder Starkregen im Einsatz sein – das sind Aufgaben, die sich den Einsatzkräften bei der „Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften“ in Bergisch Gladbach stellen. Ab 1. Juli sollen jetzt aber die Berufsfeuerwehr und die freiwilligen Löschgruppen der Stadt formal getrennt werden. Denn wer zur Berufsfeuerwehr will, der sucht nicht nach „Ausbildung Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften“, sondern tippt in der Suchleiste eher den kürzeren Begriff ein. Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders erläutert, dass die Personalsuche auch einen der Hauptgründe darstelle, warum der Status „Berufsfeuerwehr“ so wichtig sei. Denn hinter der bisher etwas sperrigen Bezeichnung würden Interessierte eher eine von ehrenamtlichen Strukturen geprägte kleine Feuerwehr mit nur wenig Personal, Ausstattung und beruflicher Entwicklungsmöglichkeit vermuten.
Doch die rund 140 Leute der drei Berufsfeuerwehrwachen, plus je 25 in Rettungsdienst und Verwaltung, sowie die 220 Ehrenamtlichen der fünf Löschgruppen sprechen eine andere Sprache. Brandoberinspektor Schneiders sagt, dass man sich zudem in NRW in der oberen Spitze der größten „Feuerwehren mit hauptamtlichen Kräften“ bewege. Zudem verfügen Feuer- und Löschzugwachen zusammen über rund 60 Fahrzeuge, darunter Kommando-, Einsatzleit- und Tanklöschfahrzeuge, Wechsellader- und Mannschaftstransportwagen, Drehleiter-LKW , Geräte- und Rüstwagen sowie Rettungs-, Notarzt- und Krankenwagen. Außerdem gibt es eine eigene Schule mit Übungsareal, in der innerhalb von 18 Monaten zum Berufsfeuerwehrmann ausgebildet wird. Der Zugang ist über eine abgeschlossene Ausbildung in Berufen aus Bereichen wie Handwerk, Technik, Kaufmann oder Medizin möglich.
Schneiders, bei der Löschgruppe in der Stadtmitte ehrenamtlich tätig, schildert, dass aktuell pro Jahr neun Feuerwehrbeamte ausgebildet würden und genauso viele Stellen nicht besetzt seien. Dazu komme, dass in den nächsten fünf Jahren 20 Kollegen in den Ruhestand gingen. Außerdem gebe es Fluktuationen zwischen den Wehren. „Der Markt der Feuerwehrleute ist rar gesät“, resümiert er und erklärt: „Wir suchen permanent neue Leute.“ Der Status, ab 1. Juli die 114. Berufsfeuerwehr in Deutschland zu werden, solle dabei helfen.
Essenziell seien aber auch die Jugendfeuerwehren der Löschgruppen, 120 Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 18 Jahren, die an Feuerwehrübungen teilnehmen sowie an Sport, Spiel, Ausflügen und Zeltlagern. Denn schlussendlich würde alles wieder bei dem einen Ziel zusammentreffen, der der Nächstenliebe und dem Wohle der Allgemeinheit: „Menschenleben stehen an erster Stelle“, sagt Elmar Schneiders, dann folge das Wohl der Tiere, dann die Sachwerte.

Rund 400 Männer und Frauen sind bei Berufsfeuerwehr und Löschgruppen der Stadt. Foto: Feuerwehr Bergisch Gladbach, Lars Jäger
Die Doppelspitze soll auch nach dem 1. Juli bleiben (v.r.): Branddirektor Jörg Köhler und Stellvertreter, Stadtbrandinspektor Frank Haag. Foto: Feuerwehr Bergisch Gladbach
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