Hilfe für Mädchen und Frauen in Corona-Zeiten
Flyer in Apotheken und Supermärkten

Magdalene Holthausen (von links), Judith Klaßen und Lutz Urbach mit den auf Plakatgröße vergrößerten Flyern. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
  • Magdalene Holthausen (von links), Judith Klaßen und Lutz Urbach mit den auf Plakatgröße vergrößerten Flyern.
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Bergisch Gladbach - „Beratung für Frauen und Mädchen in Zeiten von Corona“: Mit
dieser Flyeraktion wollen die städtische Gleichstellungsbeauftragte
und der Verein „Frauen helfen Frauen“ auf die Möglichkeit
aufmerksam machen, sich in Situationen häuslicher Gewalt und auch
anderen familiären und persönlichen Notlagen Unterstützung zu
holen.

Die handlichen DIN A5-Merkzettel weisen auf die Telefon- und
Onlineangebote der Allgemeinen Frauen- und der Mädchenberatungsstelle
im Rheinisch-Bergischen Kreis hin. Auffällig in violett gestaltet,
sollen diese in Apotheken und Supermärkten der Stadt ausgelegt werden
und ermutigen, bei Konflikten, Ängsten und Problemen die angebotene
Beratung per Telefon oder online in Anspruch zu nehmen.

Die in Zeiten von Corona geltenden Kontaktbeschränkungen bedeuten
für Familien, in denen es ohnehin schon kriselt, eine große
Herausforderung, wenn Ehepartner oder Eltern und Kinder wochenlang
wesentlich stärker auf sich selbst bezogen sind.

Magdalene Holthausen, Leiterin von „Frauen helfen Frauen“ , sieht
hier erhöhte Gefahren von Übergriffen innerhalb einer Familie:
„Fachorganisationen und Expert*innen befürchten, dass unter den
aktuellen Bedingungen ein Anstieg von Partnerschaftsgewalt und Gewalt
gegen Kinder und Jugendliche im häuslichen Umfeld zu erwarten ist.
Durch die Ausgangsbeschränkungen kann es zum einen zur Zunahme von
häuslicher Gewalt kommen, zum anderen ist den Betroffenen oft der
Zugang zu Beratungsstellen und auch zu Beratungsmöglichkeiten
erschwert.“

Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Judith Klaßen teilt diese
Befürchtung: „Die Betroffenen verbringen mit Tätern oder
Täterinnen viele Stunden im Haushalt; es ist leicht vorstellbar, dass
sich dabei kaum Gelegenheiten ergeben, sich Hilfe zu holen und Kontakt
zu Beratungsstellen aufzunehmen. Insofern gehe ich mit den
Expert*innen davon aus, dass die Anzahl der Anzeigen, die aktuell bei
den Beratungsstellen eingeht, von der Zahl der tatsächlichen
Übergriffe deutlich abweicht.“

Einige Kommunen und Kreise haben sich daher entschlossen,
Hilfesuchenden, die von häuslicher Gewalt bedroht/oder betroffen
sind, im öffentlichen Raum über Kontaktstellen und Hilfenotrufe zu
informieren.

Für Bergisch Gladbach unterstützt Bürgermeister Lutz Urbach diese
Aktion und ermutigt Opfer von häuslicher Gewalt, sich den Freiraum zu
verschaffen und Hilfe in Anspruch zu nehmen: „Die Idee, gezielt
Apotheken und Supermärkte als Auslagestellen für die Flyer zu
gewinnen, empfinde ich als guten Ansatz, um viele Betroffene erreichen
zu können. So wird hilfesuchenden Mädchen und Frauen deutlich
erleichtert, Kontakt mit der Mädchen- und Frauenberatungsstelle
aufzunehmen.“

Der Hinweiszettel der Frauen-/ Mädchenberatungsstelle fasst alle
Infos über deren Erreichbarkeit knapp zusammen und enthält einen
QR-Code. Den kann man entweder sofort einscannen oder den Zettel
einstecken, so dass die Mädchen und Frauen ihre Ansprechpartner im
Falle des Falles sofort verfügbar haben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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