Bensberger Puppenpavillion
Förderverein bittet um Hilfe: Jetzt Karten kaufen
Bensberg - (dru) Den Bensberger Puppenpavillon hat die Corona-Krise besonders
früh getroffen: Seit dem Infektionsfall an der benachbarten
Johannes-Gutenberg-Realschule Anfang März ruht der Spielbetrieb des
Puppentheaters, auch sämtliche Gastspiele wurden storniert. Eine
schwere, sorgenvolle Zeit, die Puppenspieler Gerd J. Pohl (49) aber
kreativ zu nutzen versucht.
Die Plätze im Theatersaal sind leer, aber die Puppen spielen weiter.
Denn Puppenspieler Gerd J. Pohl ist mittendrin in den Vorbereitungen
für gleich drei neue Inszenierungen: „Vom Fischer und seiner
Frau“ nach dem Märchen der Gebrüder Grimm, „Der Golem“ nach
einer alten jüdischen Legende und „Der Weihnachtsabend“ nach
Charles Dickens berühmter Erzählung sollen noch in diesem Jahr auf
die Bühne kommen. Deswegen herrscht kein Stillstand im
Puppenpavillon, sondern Werkstattatmosphäre.
Die Arbeit an den neuen Stücken benötigt allerdings sehr viel mehr
Zeit als sonst, denn Treffen und Regiebesprechungen sind nur mit
einzelnen Mitarbeitern möglich, nicht aber im größeren Team. Und
auch diese Einzelbesprechungen finden nur unter besonderen Bedingungen
statt: „Dass wir hier eines Tages einmal mit Mundschutz arbeiten
würden wie die Zahnärzte, hätte ich mir nicht träumen lassen“,
lacht der Puppenspieler.
Das Lachen bleibt zur Zeit
im Halse stecken
Dabei ist Pohl nicht wirklich zum Lachen zumute: „Ich gehe davon
aus, dass die Geschäfte und Gaststätten recht bald schon unter
gewissen Auflagen wieder öffnen dürfen, dass wir als Theater aber
noch wesentlich länger von der Schließung betroffen sind. Wir
können unser Publikum schlechterdings nicht separieren, nicht auf
Abstand halten - wir brauchen das Gruppenerlebnis, die
Gemeinschaft“. Deswegen kommen Live-Streams seiner Stücke im
Internet auch nicht in Frage. Pohl rechnet damit, dass der
regelmäßige Spielbetrieb frühestens im Herbst wieder aufgenommen
werden könne.
Das allerdings stellt das kleine Theater vor erhebliche
wirtschaftliche Schwierigkeiten. Puppenspieler Pohl: „Ich will ganz
ehrlich sein: Ich weiß noch nicht, wie ich das bis ins zweite
Halbjahr hinein stemmen soll“. Denn vor ihm liege schließlich auch
die warme Jahreszeit, in der sich ohnehin kaum jemand ins Theater
verirre. „Die Reserven sind aufgebraucht, da wir unmittelbar vor der
Corona-Krise noch sämtliche Rechnungen bezahlt haben, auch solche,
die wir eigentlich noch etwas hätten schieben können. Das konnten
wir manchen, weil wir eine gute Auftragslage und viele Gastspiele
hatten. Dass uns von heute auf morgen auf unabsehbare Zeit die
kompletten Einnahmen verloren gehen würden, konnten wir nicht
voraussehen.“
Wer helfen will, kann
jetzt Karten kaufen
Deswegen bittet der Förderverein des Puppenpavillons um Spenden, die
dem Theater das Überleben und die Arbeit an den neuen Stücken
ermöglichen. Außerdem werden Kindergärten, Grundschulen und
sonstige Veranstalter gebeten, die Reisebühne schon heute zu buchen
und zumindest anteilig zu bezahlen für Vorstellungen, die dann
später gespielt werden, wenn sich die Situation wieder normalisiert
hat. Das würde dem Theater helfen, die schwere Zeit zu überbrücken
und im Herbst wieder für die Kinder und Familien da zu sein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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