Berufskolleg
Förderverein spendet Laptops für Härtefälle

Längst nicht alle Schüler am Berufskolleg in Bergisch Gladbach verfügen über einen eigenen Computer und eine Lieferung lässt auf sich warten. | Foto: Vanessa Stephany
  • Längst nicht alle Schüler am Berufskolleg in Bergisch Gladbach verfügen über einen eigenen Computer und eine Lieferung lässt auf sich warten.
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Bergisch Gladbach - (red) Der Förderverein des kaufmännischen Berufskollegs in Bergisch
Gladbach ist jetzt eingesprungen. Zwar hatte der Schulverband Mitte
November rund 100 Endgeräte für bedürftige Schüler bestellt, die
Lieferung lässt jedoch aufgrund von Lieferengpässen bis heute auf
sich warten. Nun hat der Förderverein unbürokratisch reagiert und
auf die Schnelle zunächst zehn Laptops als Leihgeräte angeschafft.

„Wir konnten jetzt nicht mehr länger warten“, erklärte Stephan
Hermanns, Vorsitzender des Fördervereins. Seit Anfang des Jahres
liegen bereits verschiedene dringliche Anfragen von Familien vor,
deren Kinder kein Endgerät haben und täglich versuchen, die Inhalte
des Distanzunterrichts auf anderem Wege nachzuarbeiten. „Wir wollen
damit die Schülerinnen und Schüler unterstützen, die in dieser
Notlage sind und von keiner Seite her Unterstützung erlangen
können“, so Hermanns.

Die Schüler der Abschlussklassen gehen zwar wieder in die Schule,
jedoch nur im täglichen oder wöchentlichen Wechsel. Die anderen
Unterrichtsstunden werden in Distanz gehalten. Besonders betroffen
sind Schüler aus der elften oder zwölften Klasse des
Wirtschaftsgymnasiums und der Unterstufe der Höheren Handelsschule,
die bis auf Weiteres ausschließlich im Distanzunterricht beschult
werden.

Gemeinsam mit der Schülervertretung wird jetzt geschaut, wo der
Bedarf am größten ist. „Ich kenne einige Mitschüler, die seit
Wochen nur mit dem Handy zu Hause sitzen“, berichtet Melina Kaya,
stellvertretende Schülersprecherin am BKSB. „Bei einigen bricht
alles zusammen, da vor allem ältere Handys gar nicht sechs Stunden am
Stück laufen“, so Melina. Ein Problem sei auch, dass nicht alle
Handys alle Dateien öffnen könnten.

Die Lehrer wissen von den Problemen und versuchen die Schüler so gut
es geht zu unterstützen. Aber „ein Text im Deutschunterricht zur
Vorbereitung auf das Abitur muss gelesen und bearbeitet werden. Das
funktioniert an einem kleinen Handybildschirm nicht“, weiß Klassen-
und Deutschlehrerin Kerstin Scherbring.

Nun wird schnellstmöglich geprüft, in welcher Klasse ebenfalls
dringender Bedarf besteht, damit diese Schüler sich eines der zehn
Geräte für die kommenden Wochen ausleihen können.

„Ich freue mich sehr, dass der Förderverein einzelnen Schülern
durch diese Laptops die Teilnahme am Distanzunterricht ermöglicht“,
erklärt Schulleiterin Nicole Schuffert. „Allerdings deckt dies bei
Weitem nicht den gesamten Bedarf. Dringend notwendig ist die
ausstehende Lieferung des Schulträgers.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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