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GFO Kliniken Rhein-Berg
Fotoausstellung und Lesung zu Geburt und Tod

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Bergisch Gladbach. Der Tod und die Geburt sind vielleicht die beiden letzten Tabuthemen unserer Zeit. Beide Phasen sind die Eckpfeiler unseres Lebens. „Wir alle wurden geboren, wir alle werden sterben“, so Annika Eliane Krause, Autorin und Fotografin bei der Lesung zu ihrem Buch „Hallo und auf Wiedersehen“.

Das außergewöhnliche Erstlingswerk der jungen Kölnerin ist in der Szene gerade in aller Munde. So hat die Stiftung Buchkunst das Buch in der Kategorie Ratgeber und Sachbücher als eines der schönsten Deutschen Bücher im Jahr 2024 prämiert. Im Rahmen der Serie „KuK – KunstUndKultur im Krankenhaus“ gewährte die Autorin jetzt den Zuhörern spannende Einblicke in ihr Projekt. Rund 60 Gäste waren erschienen, zu der die Frauenklinik und die Palliativstation am Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg eingeladen hatten. Trotz subtropischer Temperaturen war der Lehrsaal der GFO Schule für Gesundheitsberufe gut gefüllt.

„Wir müssen die Prozesse von Geburt und Tod sichtbar machen, ihnen Raum geben.“ Zwei Jahre lang hat Krause neun Frauen begleitet und ihre Gefühlswelt in Wort und Bild dokumentiert. Dabei hat sie zum einen als Beobachterin die besondere Lebenssituation fotografisch festgehalten. Zum anderen hat sie experimentell, künstlerisch wertvolle Fotos inszeniert. Beides Mal hat sie sich zuvor mit den Frauen intensiv ausgetauscht. „Ich wollte von Anfang an ein Projekt gemeinsam mit den Frauen machen.“

So wurden Bilder und Texte erschaffen, in denen sich die Frauen selber erkennen können. Mehr Selbstbestimmung bei der Geburt und beim Sterben, darum geht es der Autorin, die selbst schon als ehrenamtliche Geburts- und Sterbehelferin gearbeitet hat und die das System Krankenhaus sehr gut kennt.

Die emotionale Nähe beim Eintritt ins Leben und Austritt aus dem Leben ist das verbindende Element von Geburt und Tod. Beides ist das Intimste, was wir mit anderen Menschen teilen können. Aktionismus macht dann keinen Sinn. In beiden Lebensphasen seien die Menschen oft mit der Kommunikation überfordert, sagt Krause. „Wichtig im Sterbeprozess ist es, eine gemeinsame Sprache gefunden zu haben“, so Palliativmedizinerin Helena Grams.

Am Ende einer erfolgreichen Veranstaltung waren sich die Anwesenden einig: In persönlichen Grenzgängen, wie der Geburt und dem Tod, geht es nicht darum, Situationen zu bewerten, sondern sie zuzulassen und die Menschen in ihrer Selbstbestimmtheit zu bestärken. Barbara Fröhlen vom Palliativ- und Hospizzentrum weiß zu berichten: „Wir sehen nur ein kleines Puzzlestück des Lebens. In persönlichen Grenzgängen braucht jeder etwas Anderes. Was wir bieten, ist Zeit und Empathie für Menschen, die uns anvertraut wurden.“

Foto, v.l.: Martina Heinz-Schmitten (Leiterin Elternschule), Barbara Fröhlen (Stellv. Leitung Palliativ- und Hospizzentrum), Annika Eliane Krause, Luisa Tomadini (Bensberger Hebammen), Dr. Ulrich Hennig (Chefarzt Frauenklinik), Helena Grams (Palliativmedizinerin GFO Kliniken Rhein-Berg)

LeserReporter/in:

Jörg Zbick aus Bergisch Gladbach

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