Der neue Beigeordnete
Frank Stein stellt seine Pläne für die Aufgabe in Bergisch G ...
Bergisch Gladbach - Frank Stein ist ab dem 1. Oktober 2017 der neue Beigeordnete und
Kämmerer der Stadt Bergisch Gladbach. Dazu votierten die
Ratsmitglieder einstimmig (bei Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen) in der Ratssitzung am 11. Juli 2017. Sein Aufgabenbereich
umfasst die Fachbereiche 2 (Finanzen), 3 (Recht, Sicherheit und
Ordnung) sowie 5 (Jugend und Soziales).
Der 54-jährige Jurist war zuvor von SPD- und CDU-Fraktion als
gemeinsamer Kandidat nominiert worden. Der aktuelle Leverkusener
Finanzchef konnte sich in einem Bewerbungsverfahren durchsetzen. .
Nun hat Bürgermeister Lutz Urbach den neuen Kollegen vorgestellt. Der
zukünftige Beigeordnete beschrieb dabei die Punkte, die aus seiner
Sicht für seine Arbeit ab Herbst im Fokus stehen würden. Dabei wird
er davon profitieren, dass der scheidende Kämmerer Jürgen Mumdey mit
dem Team um Harald Schäfer als Leiter des Fachbereichs Finanzen den
Haushalt 2018 für Bergisch Gladbach noch erarbeiten wird. Gleiches
leistet Frank Stein übrigens noch für Leverkusen, wo er seit 17
Jahren tätig ist.
Zunächst erläuterte Frank Stein den Journalisten, dass aus seiner
Sicht das Ziel des Haushaltssicherungskonzeptes aktuell in den Blick
genommen werden muss. „2021 ist schon morgen, auch wenn man immer
von Etat zu Etat schaut, muss der Haushaltsausgleich in vier Jahren
jetzt schon sehr ernsthaft avisiert werden.“
Dabei verschweigt der Finanzexperte nicht, dass eine Finanzplanung
schwierig ist. „Hier arbeiten wir mit Parametern, die nicht
belastbar sind und stark variieren.“ So sieht er Risiken in der
Kreisumlage für die Finanzierung der Leistungen nach den SGB II
(Hartz IV) sowie für die Kosten der Integration von Flüchtlingen
sowie der Umsetzung der Inklusion. „Ich würde mir wünschen, wenn
von den 434 Millionen Euro Bundesmittel für Integration bei den
Kommunen auch jeder Euro ankommt“, erläutert er ein aktuelles
Beispiel mit Blick auf die neue Landesregierung in Düsseldorf.
Bei Thema Stadtentwicklung richtet er seinen Blick auf die Projekte
InHK Bensberg und die Entwicklung des Zanders-Areal. Dabei kann er von
Erfahrungen aus seiner Leverkusener Zeit berichte und darauf
hinweisen, dass die Stadtentwicklung wichtig und gut sei, aber eine
enge Verzahnung mit der städtischen Haushaltswirtschaft im Hinblick
auf den Kostenrahmen unverzichtbar ist.
Verwaltungsintern ist das neue Mitglied des Verwaltungsvorstandes auf
den Konzern Stadt Bergisch Gladbach mit seinen Beteiligungen und
Eigenbetrieben neugierig. Für die Beteiligungen, beispielsweise beim
Energieversorger BELKAW, sympathisiert er mit einer Holding-Struktur.
Zum Thema Eigenbetriebe hat sich Frank Stein noch kein abschließendes
Urteil gebildet. „Hier setze ich auf das Teamwork mit dem
Verwaltungsvorstand und möchte mit Bürgermeister Lutz Urbach
gemeinsam handeln.“
Seit seiner Wahl am Dienstagabend hat Frank Stein damit begonnen,
„Menschen in Bergisch Gladbach anzurufen“. Das bedeutet, dass er
in den nächsten Wochen die Zeit nutzen möchte, um zukünftige
Kolleginnen und Kollegen, aber auch Menschen aus der Stadtgesellschaft
kennen zu lernen. „ Ohne persönliche Kontakte und Netzwerke kann
man eine Führungsaufgabe nicht erfolgreich gestalten. Und
gleichzeitig gibt es nichts Spannenderes als Menschen
kennenzulernen“, erläutert der aktuell in Leverkusen-Hitdorf
lebende Familienvater.
Mit Blick auf seinen Vorgesetzten Lutz Urbach berichtete Frank Stein,
dass er bereits mit vier Oberbürgermeistern in Leverkusen
zusammengearbeitet hat, die alle in der Ihnen eigenen persönlichen
Art das Amt ausgefüllt haben.. Für ihn habe immer der Grundsatz
gegolten, kollegial und loyal nach außen zu handeln. So wolle er es
auch in Bergisch Gladbach halten. Dies schließt, so erklärt der
zukünftige Finanzchef, kontroverse Diskussion innerhalb der
Verwaltungsspitze nicht aus. Nach außen aber müsse die Verwaltung
mit einer Stimme sprechen. „Ich sehe mich als Teamplayer“
erläutert der frühere Handballsportler.
Bürgermeister Lutz Urbach betonte, dass er sich sehr auf die
Zusammenarbeit freut.Zur Wahl überreichte Rathauschef Urbach dem
zukünftigen Kollegen die Parkkarte für den Parkplatz hinter dem
Rathaus. Denn schon vor dem offiziellen Amtsantritt stehen in den
nächsten Wochen einige Gesprächstermine in der Innenstadt an. Die
SPD-Fraktion überreichte durch den Vorsitzenden Klaus Waldschmidt ein
Glücksschwein. Frank Stein reagierte schlagfertig und versicherte,
dass es sich nicht um eine „Schwarze Kasse“ handeln würde.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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