Allgemeine Frauenberatungsstelle
Frauenberatungsstelle meisterte das Krisenjahr
Bergisch Gladbach - (red) Guter Dinge und mit vielen Ideen starteten die Mitarbeiterinnen
der Allgemeinen Frauenberatungsstelle für den RBK in das Jahr 2020.
Im Januar stellten sie bei einer Lesung der ‚Aktion Neue Nachbarn‘
ihre Angebote vor. Im Februar fand eine Presseaktion in Kooperation
mit der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt für den RBK statt, in
der der Flyer zur Anonymen Spurensicherung (ASS) vorgestellt wurde. Ab
März ist dann, wie überall, die komplette Planung wie ein Kartenhaus
zusammengefallen.
Zwei Sorgen trieben die Helferinnen mit Beginn der Pandemie um:
„Erreichen uns Frauen, die unsere Unterstützung benötigen? Werden
wir als „systemrelevant“ eingestuft, um unabhängig von der Krise
unsere Angebote weiter vorhalten zu können, insbesondere die für von
Gewalt betroffene Frauen?“.
Sie setzten auf Öffentlichkeitsarbeit und informierten auf
unterschiedlichen Wegen über die Beratungsmöglichkeiten, damit
Frauen die erreichen konnten.
Mitte des Jahres wurde die Frauenberatungsstelle als systemrelevant
eingestuft. Was war möglich während der Pandemie, wie geplant oder
in veränderter Form? 461 Frauen nahmen das Beratungsangebot in
Anspruch, davon 32 Fachkräfte und 25 Vertrauenspersonen. Gewalt war
mit 48 Prozent der häufigste Beratungsanlass, darin enthalten sind 84
Prozent häusliche Gewalt.
An sieben Abenden, davon drei in Burscheid, informierten sich Frauen
über rechtliche Aspekte bei einer Trennung oder Scheidung. Es fand
eine Schulung zu „Häusliche Gewalt gegen Frauen“ für Hebammen
statt. In Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt
und Kreis, dem Jugendamt, der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt
für den RBK, dem Arbeitskreis Essstörung und der Bono Direkthilfe
führte die Frauenberatungsstelle verschiedene Aktionen durch wie
Plakataktionen zur Erreichbarkeit während der Pandemie und darüber
hinaus, einen Filmabend zum Thema Essstörung sowie einen Aktionstag
„Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen“.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Beratungsanfragen 2020 um zwölf
Prozent gestiegen, was die Mitarrbeiterinnen der Frauenberatungsstelle
auf einen Anstieg von Problemen im häuslichen Bereich während der
Pandemie zurückführen.
Festgestellt werden konnte, dass die Öffentlichkeitsarbeit Wirkung
gezeigt hat. Telefon- und Onlineberatung waren auch bisher möglich,
sodass beim ersten Lock-down die Beratungen weiter vorgehalten werden
konnten. Videokonferenzen, Homeoffice und natürlich auch
Präsenzberatung unter Einhaltung von Hygieneregeln kamen dann zügig
hinzu.
Dass eine gute Vernetzung hilfreich und wichtig ist, war zwar bewusst.
Wie wichtig sie ist, hat die Pandemie gezeigt: Der Austausch mit den
Kolleginnen anderer Institutionen hat die Arbeit inspiriert,
unterstützt, bestätigt und Sicherheit gegeben.
„2020 war ein besonderes Jahr, ein Krisenjahr, in dem trotz allem
Vieles möglich war! Ein Jahr, in dem wir herausgefordert wurden,
umdenken mussten, unsere Flexibilität und unsere Resilienz zeigen
konnten. All das ist uns gelungen. Wir haben diese Zeit in unserer
Beratungsstelle sehr gut gemeistert und sind für zukünftige Krisen
gut aufgestellt. Auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen schauen wir
positiv ins frisch angebrochene Jahr und sind gespannt, wie wir unsere
Planung für 2021, in dem sich zum 40. Mal der Internationale Tag
‚Keine Gewalt gegen Frauen’ jährt, umsetzen können“, so
Magdalene Holthausen, Leiterin der Frauenberatungsstelle.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.