Wegekreuz restauriert
Frischer Glanz nach 320 Jahren - Bergischer Geschichtsverein ...

Der Bergische Geschichtsvereins Rhein-Berg initiierte eine Spendenaktion zur Restaurierung des über weit über 300 Jahre alten Wegekreuzes in Bergisch Gladbach. | Foto: Susanne Schröder
  • Der Bergische Geschichtsvereins Rhein-Berg initiierte eine Spendenaktion zur Restaurierung des über weit über 300 Jahre alten Wegekreuzes in Bergisch Gladbach.
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Bergisch Gladbach - Das Wegekreuz stand schon lange am Prozessionsweg nahe der Strunde,
als es zu Beginn der 20er Jahren des 18. Jahrhunderts einen
Rechtsstreit um die Errichtung eines Wirthauses in seiner
unmittelbaren Nähe gab.

„Bergers Hüsje“ wurde gebaut und rund 100 Jahre später an den
Branntweinbrenner Johann Wilhelm Paas verkauft. Der ließ die alte
Wirtschaft dann aber abbrechen und an gleicher Stelle ein neues
Gasthaus aus Bruchstein errichtete. In diesem Zuge wurde auch das
Wegekreuz modernisiert und erhielt einen neuen Platz an der Fassade
des, bis heute unverändert bestehenden Lokals in Bergisch Gladbach.

185 geschichtsträchtige Jahre sind seither vergangen. Das Kreuz
hängt immer noch am selben Ort, doch seither hat daran der „Zahn
der Zeit genagt“, Holz an vielen Stellen verwittern und schadhaft
werden lassen, auch der Korpus aus Terrakotta hat sehr
gelitten.„Wegekreuze waren früher fester Bestandteil unserer
Kultur“, so Prof. Dr. Michael Werling, vom Vorstand des Bergischen
Geschichtsvereins Rhein-Berg (BGV). „Dass diese Kleindenkmäler zwar
noch vielfach vorhanden sind, aber kaum noch Bedeutung für die
Menschen haben, verfallen oder „sinnlos zerstört“ werden“,
bedauert er sehr. Der BGV sieht den Erhalt „als Pflicht“ an und
hat sich auch daher „seit 2011 mit dem Wegekreuz ‚am Paas‘ aus
dem 17. Jahrhundert beschäftigt“. Es zählt zu den ältesten des
Bergisch Gladbacher Stadtgebietes. In diesem Jahr erzielte eine, durch
den BGV initiierte Spendenaktion zur Restaurierung des Kreuzes 12.000
Euro - in kurzer Zeit gespendet von Bergisch Gladbacher Firmen,
Vereinen und Einzelpersonen. Sehr dankbar konnte der BGV daher, in
Abstimmung mit den Denkmalbehörden, anhand von alten Fotos eine
historisch genaue Restaurierung in Auftrag geben. Am Holzkreuz wurden
alle Farbschichten entfernt, Fehlstellen wiederhergestellt, gekittet
und neu mit drei Schichten Öllasur, der Ursprungsfarbe entsprechend,
versehen. Die neue Bedachung, mit nach historischen Vorlagen neu
geschnitzter Bekrönung, schützt den um fehlende Teile ergänzten
Korpus. Dessen Krone und der Saum des Lendentuchs erstrahlen zudem in
frischen Goldglanz, von dem zuletzt nur noch geringste Spuren zu
erahnen waren. So gerüstet kann das Wegekreuz getrost dem nächsten
Jahrhundert entgegensehen…

- Susanne Schröder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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