Diagnose Krebs - Was nun?
FSH-Gruppe Bergisch Gladbach mit neuem Programm
Bergisch Gladbach - (vsch) „Auffangen - Informieren - Begleiten“ – mit dieser
Flyer-Überschrift macht die Gruppe Bergisch Gladbach der bundesweit
organisierten „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ (FSH) auf sich
aufmerksam. „Die Diagnose Krebs löst oftmals Panik aus; mit einem
Schlag verändert sich die Haltung zum eigenen Leben; nichts ist mehr
so, wie es war“, sagt Ute Semke. Sie ist die Gruppenleiterin der
hiesigen FSH-Gruppe, der zur Zeit etwa 20 Frauen angehören:
Neuerkrankte, die Halt suchen; Betroffene mit unterschiedlichen
Krebserkrankungen, die den Informationsaustausch schätzen.
Vier Frauen bilden das Gruppenleitungsteam. Sie haben soeben das
Programm der FSH-Gruppe Bergisch Gladbach für die erste Hälfte des
Jahres 2019 festgelegt. Es besteht aus Kreativ-Nachmittagen, aus
Gesprächskreisen, es gibt sogar einen Trommelkurs. Anfang April
erfährt, wer will, von Prof. Dr. Christian Rudlowski „Neues aus der
Krebsforschung“.
Einen Monat später verspricht ein Klosterwochenende „Zeit für
mich“. Auch Singen in der Gruppe soll das belastete Gemüt entlasten
helfen und ist deshalb Programmbestandteil. Zum Sommer hin heißt es
ganz einfach: „Wir gehen Eis essen“. Da passt es, dass es auch
eine FSH-Walkinggruppe gibt. - Die festen Treffen der Gruppe finden an
jedem ersten Donnerstag im Monat ab 15.30 Uhr im kleinen Seminarraum
UG1 des Bergisch Gladbacher Marienkrankenhauses (Robert-Koch-Straße
18) statt.
Persönliche Kontakte
„Als ich die Diagnose Brustkrebs erhielt, habe ich mir zunächst
Ratschläge im Internet gesucht, was anfänglich auch gut funktioniert
hat“, blickt Kassiererin Sabine Rohde-Meyer zurück. Bald jedoch
habe sie gemerkt, „dass mir der persönliche Kontakt fehlt“. So
fand sie den Weg zur Bergisch Gladbacher FSH-Gruppe. Seit einigen
Jahren gehört sie auch dem FSH-Landesverband Nordrhein-Westfalen an.
„Mir ist es ein Anliegen, die Hilfen, die ich selbst erfahren habe,
an Frauen mit der Diagnose Krebs weiterzugeben“, begründet sie ihr
Engagement.
Mit jährlich 70.000 Neuerkrankungen (Tendenz steigend) ist Brustkrebs
nach Angaben des FSH-Bundesverbandes die häufigste Tumorerkrankung
bei Frauen. Aber: Dank neuer Methoden der Früherkennung haben sich
die Chancen auf Heilung durch unterschiedliche Therapien deutlich
verbessert. Stellvertreterin Birgit Jorzick unterstreicht: „Wir sind
sehr froh, dass besonders die Frauen an unser Treffen teilnehmen, die
ihre Krebserkrankung überwunden haben. Gerade sie können den
Neuerkrankten Mut machen. Sie leben vor, dass sich der Wille zur
Gesundung lohnt, dass sich die Freude am Leben wiedereinstellen kann,
dass sich völlig neue Perspektiven und Sichtweisen eröffnen.“
Gespräche in Offenheit
Sabine Rohde-Meyer ermuntert Betroffene dazu, die
FSH-Selbsthilfegruppe als Chance zu begreifen: „Der persönliche
Austausch, die Möglichkeit der Unterstützung durch Gespräche direkt
im Krankenhaus oder über lange Telefonate, gehören zu unseren
Angeboten.“ Verständnis könnten eigentlich am besten Betroffene
vermitteln, ist sie überzeugt. – Das jüngste Mitglied, das vor
einigen Wochen erst in die Gruppenleitung gewählt wurde, heißt
Brigitte Lonnemann. Sie sagt: „Bei uns in der Gruppe verflüchtigt
sich das Alleinsein nach der Diagnose. Das freie Sprechen über die
Erkrankung ist hier möglich. Die Informationen über Möglichkeiten
der Behandlung sind kompetent und verlässlich. Statt platter
Durchhalte-Sprüche gibt es ehrliche Antworten, Verständnis,
wirkliche Hilfen.“
Für Ratsuchende stehen die oben genannten Damen gerne zur Verfügung:
Birgit Jorzick, 02174-743152, Mail: birgit.jorzick@web.de oder
Brigitte Lonnemann, 02204-979692, Mail: Brigittelonnemann@web.de oder
Sabine Rohde-Meyer, 02202-97597, Mail: rohde.meyer@yahoo.de oder Ute
Semke, 02202-962264, Mail: u.semke@netcologne.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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