Baufortschritt des neuen Wertstoffhofes
Gelände Kieppemühle verändert sich zusehends
Bergisch Gladbach - Das Gelände des neuen Wertstoffhofes in Gronau verändert sich
zusehends: Die Bäume entlang des Stichweges zum Refrather Weg und
alle Sträucher im Baufeld auf dem Grundstück wurden in den letzten
Wochen entfernt – nun sind auch die Abbrucharbeiten des momentan
bestehenden Gebäudes in vollem Gange. Der verbleibende hintere
Hallenteil wird entkernt, umgebaut und als Büro des Wertstoffhofes
genutzt. Außerdem werden darin Sozialräume und Garagenplätze für
die Fahrzeuge der Innenstadtreinigung untergebracht.
„So entfallen lange Fahrzeiten für die Mitarbeiter mit ihren
Kleinkehrmaschinen und Pritschenwagen. Dies macht durchschnittlich
eine Fahrzeitersparnis von einer Stunde täglich aus, die dann für
eine intensivere Reinigung genutzt werden kann“, so Willi Carl,
Geschäftsführer der Entsorgungsdienste Bergisch Gladbach GmbH (EBGL
GmbH), die mit dem Bau beauftragt wurden. Ab März folgen die
Tiefbauarbeiten, in deren Rahmen auch die Fundamente für die später
aufzustellenden Remisen und Überdachungen gelegt werden. Die
Eröffnung ist für Oktober 2017 geplant.
Wie genau soll der Wertstoffhof aussehen?
Für die Ausgestaltung des neuen Wertstoffhofes wurde bereits ein
umfassendes Konzept erstellt. Dabei wurde die besondere Lage des
Geländes mit dem bisherigen Gebäudebestand einer eingehenden
Prüfung unterzogen. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die
Verkehrsführung und den Schallschutz gelegt. Für anliefernde
Fahrzeuge wird eine doppelte Aufstellspur auf dem Grundstück selbst
angelegt, so dass auch in Zeiten starken Andrangs kein Rückstau in
der Zufahrtstraße vom Refrather Weg aus entstehen wird.
Die Zufahrt zu Parkplätzen und anderen Gewerbeflächen wird somit
nicht behindert. Die angelieferten Wertstoffe werden dann im
südlichen Bereich des Geländes über Presscontainer erfasst, die in
einer dreiseitig geschlossenen Remise stehen. Durch diese Einhausung
werden entstehende Geräusche soweit wie möglich gedämpft. Im
westlichen Geländeteil werden die überdachte Annahmestelle für
Elektroaltgeräte und ein überdachter Bereich errichtet, in dem
Bauschuttkleinmengen und Baumischabfälle abgeladen werden können.
Für leere bzw. volle Behälter wird im nördlichen Grundstücksteil
ebenfalls eine Remise errichtet, in der diese Container bis zum
Abtransport zwischengelagert werden können. Beide Remisen, unter
denen die Container aufgestellt werden, sollen mit einer
Dachbegrünung versehen werden. Zudem wird geprüft, inwieweit das
Aufstellen einer Solar- oder Photovoltaikanlage auf den Bestandshallen
möglich und wirtschaftlich ist. Im östlichen Bereich ist eine
Fläche für die spätere Offenlegung der Strunde vorgesehen. Diese
wird vorläufig nur als Grünfläche gestaltet.
Warum ist ein zentraler Wertstoffhof notwendig?
Dass Bergisch Gladbach einen neuen Wertstoffhof braucht, hat der
zuständige Ausschuss für Umwelt, Infrastruktur, Klimaschutz und
Verkehr im Mai 2015 beschlossen. Der Wiederverwendung und
- verwertung von Abfällen kommt in Zeiten knapper werdender
Rohstoffressourcen eine immer stärkere Bedeutung zu. So schreibt auch
der Gesetzgeber in dem seit 2012 gültigen Kreislaufwirtschaftsgesetz
vor, dass das Recycling Vorrang vor der Entsorgung von Abfällen hat
und insbesondere Metalle, Holz und Kunststoffe in einem haushaltsnahen
System getrennt erfasst und wiederverwertet werden müssen. Das alles
kann mit einem Wertstoffhof realisiert werden. Insbesondere der
Sperrmüllannahme kommt dabei eine große Rolle zu.
Bisher besteht nur die Möglichkeit, Sperrmüll von einem
Pressmüllwagen abholen zu lassen oder ihn selbst zu einer weit
entfernten Annahmestelle zu bringen, wo er gegen Entgelt angenommen
wird. Vielfach wurde hier der Wunsch geäußert, eine zentrale,
kostenfreie Abgabestelle für Sperrmüll einzurichten. Damit sind
lange Wartezeiten auf eine Abholung nicht mehr notwendig. Die
Sperrmüllsammlung des Abfallwirtschaftsbetriebs wird entlastet und
kann die Gegenstände bei Haushalten, die nicht mobil sind,
kurzfristiger abholen.
Auch ärgerliche Begleiterscheinungen der Sperrmüllabholung werden
deutlich verringert, etwa das Risiko, dass weitere Sachen zum
angemeldeten Sperrmüll hinzugestellt werden - und dann bei der Abfuhr
liegen bleiben. Auch die Ablagerungen von wildem Müll nehmen auf
diese Weise deutlich ab. Besonders angenehm: Die langen Wege entfallen
zu bisher weit entfernt liegenden Annahmestationen. „Bei kleinen
Mengen oder anderen Anliegen kann man den Weg zur Wertstoffhof auch
einfach mit einer Fahrt zum Einkauf oder zum Finanzamt verbinden“,
schlägt der Fachmann der Verwaltung vor. Bürgerinnen und Bürger
können außerdem Schadstoffe aus dem Haushalt abgeben.
Das Schadstoffmobil wird dort zeitweise seinen Standort finden, aber
weiterhin auch einzelne Stadtteile anfahren. Neben der Sperrmüll- und
Schadstoffannahme wird es auch möglich sein, andere gemischte
Siedlungsabfälle zu entsorgen: Altpapier und Pappe, Altholz,
Verpackungsmaterialien und andere Kunststoffe, Kleinmengen Bauschutt
und Baumischabfälle, Metalle, Altreifen, Dispersionsfarben, Glas,
Alttextilien und -schuhe, Elektroaltgeräte, Batterien und Altöl,
nicht jedoch Laub, Reisig und andere Grünabfälle, für die die
Annahmestation an der Kompostierungsanlage Birkerhof erhalten bleibt.
Der Wertstoffhof als innenstadtnaher, zentraler Servicepunkt des AWB
Die Funktion des Wertstoffhofes wird sich nicht nur auf die Annahme
von Reststoffen beschränken. Weitere Leistungsangebote des AWB sind
die Ausgabe von Abfuhrkalendern und Infomaterialien, der Verkauf von
Restmüllsäcken und Säcken für die Laub- und Reisigabfuhr, die
Ausgabe Gelber Säcke, der Verkauf von Vorsortierbehältern,
Biofiltern und Kompostprodukten, die Anmeldung von Sperrmüll zur
Abholung sowie die Ausgabe, der Tausch und die Rücknahme von
Abfallbehältern.
- Viola Schmitz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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