Die heilige Anna ist gerettet
Grabmal von Jakob Herweg restauriert

Die restaurierte Grabstatue mit Restaurator Stefan Gloßner. Foto: Stadt BGL
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Bergisch Gladbach. Stark vom Zahn der Zeit angenagt war die Statue der heiligen Anna auf dem Grab von Bürgermeister Jakob Herweg. Von 1847 bis 1863 leitete dieser die Geschicke der Kommune Gladbach und war - nach der Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1856 – der erste Bürgermeister der Stadt, die kurze Zeit später offiziell zu Bergisch Gladbach wurde. Als Herweg im Jahre 1891 starb, wurde er auf dem Laurentiusfriedhof bestattet und erhielt ein prächtiges Grabmal, das bis heute von der bereits erwähnten Statue, einer Sandsteinskulptur, gekrönt wird.
Nun ist die Statue für viele Jahre wieder gerettet, die zerbröckelnde Silhouette geglättet und der Verfall gestoppt. Die Initiative hierzu hatte der Verein Campus Memoriae mit seiner Vorsitzenden Madeleine Lautz ergriffen, der im Jahre 2013 gegründet wurde, um stadtgeschichtlich bedeutsame und künstlerisch wertvolle Grabmale auf dem katholischen Friedhof St. Laurentius an der Dr.-Robert-Koch-Straße zu erhalten. Der Bergische Geschichtsverein mit seiner Arbeitsgruppe „Friedhofskultur“ setzte sich ebenfalls ein.
Für die Finanzierung der Restaurierungsmaßnahme wurde die Stadt gewonnen; aufgrund der herausgehobenen Bedeutung des Grabes für die Stadtgeschichte erklärte sich der Ältestenrat der Stadt damit einverstanden, dass die einmalige Kostenübernahme in Höhe von knapp 4.000 Euro aus dem städtischen Friedhofsbudget finanziert werden kann. Sachgebietsleiterin Sabine Tacke, bei StadtGrün für die Friedhofsverwaltung zuständig, hatte zuvor Angebote von Fachbetrieben eingeholt und beauftragte den Bergisch Gladbacher Diplom-Restaurator Stefan Gloßner. Von April bis Juni führte dieser konservierende und formgebende Arbeiten an der steinernen Heiligen aus. Nicht jedes Detail sollte wiederhergestellt, sondern die Figur in ihrer Gesamterscheinung bewahrt werden. Zum Beispiel wurde auf die Nachbildung von verwitterten Teilen des Faltenwurfs verzichtet, stattdessen die Oberfläche geglättet und gegen Witterungseinflüsse geschützt.
Der Einsatz für das Herweg-Grabmal ist nicht die erste Initiative von Campus Memoriae auf dem Laurentiusfriedhof: Die Kirchengemeinde hat dem Verein auf dem Gelände ein kreisförmiges Hochbeet zur Verfügung gestellt, um bewahrenswerte Monumente dorthin zu versetzen. So findet sich an dieser Stelle bereits der Grabstein von Berufsschuldirektor und Heimatdichter August Kierspel (gest. 1967) sowie ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen des 1. Weltkrieges.

Die restaurierte Grabstatue mit Restaurator Stefan Gloßner. Foto: Stadt BGL
Vor der restaurierten Grabstatue Madeleine Lautz und Hans-Martin Heider von Campus Memoriae (r.), Restaurator Stefan Gloßner (4.v.r.) und Sabine Tacke von StadtGrün (l.). Foto: Stadt BG
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RAG - Redaktion

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