Neuer Rundweg "Gronauer Wald"
Historische Waldsiedlung erkunden

Strahlende Gesichter anlässlich der Eröffnung des Rundweges „Gronauer Waldsiedlung“ (v. li.): Ariane von Britton, Till Erdmenger und Frank Grobolschek vom Freundeskreis Gronauer Wald. | Foto: Schröder
  • Strahlende Gesichter anlässlich der Eröffnung des Rundweges „Gronauer Waldsiedlung“ (v. li.): Ariane von Britton, Till Erdmenger und Frank Grobolschek vom Freundeskreis Gronauer Wald.
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Bergisch Gladbach - Arbeiten und Wohnen im Grünen ist ein heute ganz aktuell gehegter
Gedanke. Das Ehepaar Richard und Anna Zanders setzte ihn für seine
Arbeiter und Angestellten schon vor über 100 Jahren in Bergisch
Gladbach um.

Von der englischen Gartenstadt-Bewegung inspiriert, begann das
Fabrikantenehepaar 1898 in unmittelbarer Nähe zum Fabrikstandort
Gohrsmühle mit der Planung und Umsetzung einer eigenen
Gartenstadt-Idee auf dem ein Jahr zuvor gekauften Gelände des
Gronauer Waldes.

Eine Siedlung mit Wiesen, großen Bäumen und dem hindurchfließenden
Lerbach sollte entstehen. Ein zentraler Platz, lockere Bebauung mit
Einfamilienhäusern unterschiedlicher Größe und Architektur, auf
Grundstücken mit Zier- und Nutzgärten, aber auch Villen sollten das
Bild der Siedlung prägen, sie wie eine gewachsene Ortschaft
erscheinen lassen und dem in der Gründerzeit üblichen
Mietskasernenbau entgegenstehen. Soziale Durchmischung war gewünscht,
Arbeiter und Angestellte sollten neben Direktoren leben.

Im Auftrag von Richard und Anna Zanders entwickelte der königliche
Gartenbaudirektor Albert Brodersen aus Berlin einen Masterplan für
das Projekt, namhafte Architekten der Zeit wie Ludwig Bopp und später
Theodor Merill oder Clemens Klotz wurden mit der Planung der Häuser
beauftragt.

Bis heute hat die Gronauer Waldsiedlung, die erste Gartensiedlung
Deutschlands, sehr viel von ihrem Charme bewahrt, ist ein
historisches, geschichtsträchtiges Kleinod, um das sich der Verein
„Freundeskreis Gronauer Waldsiedlung“ seit über zehn Jahren mit
viel Engagement kümmert. Insbesondere ist man darum bemüht, in den
über 600 Haushalten die Identifikation mit der Siedlung und das
Gesamtbild der „Gartenstadt“ zu erhalten.

Damit geschichtlich Interessierte mehr über die Gartensiedlung
erfahren können, hat der Freundeskreis mit viel Liebe zum Detail
einen Rundweg durch die Siedlung mit insgesamt zwölf Stationen
entwickelt. An jeder Station zeigen Schilder historische Fotos, bieten
Hintergrundwissen zu den beteiligten Baumeistern und dem
städtebaulichen Konzept, sowie jeweils einen Überblick über den
2,7 Kilometer langen Weg.

Kürzlich wurde der „Rundweg Gronauer Wald“ feierlich auf dem
Platz zur Eiche, dem „Herzen der Siedlung“, eröffnet. Im Beisein
von Bürgermeister Lutz Urbach und mit Dank an alle Unterstützer,
enthüllte Frank Grobolschek, Vorsitzender des Vereins, die
Hinweistafel am Startpunkt des Rundweges. Gefördert wurde der Rundweg
durch Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen, private Spenden und durch
Unterstützung der Stadt.

Einige der rund 70 Zuschauer ließen es sich nehmen, gleich einen
ersten Spaziergang zu unternehmen, vorbei am Lerbach und natürlich
mit Blick auf „Arbeiten und Wohnen im Grünen“.

- Susanne Schröder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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