Spaß am Leben schenken
Inklusive Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung

Der aktuelle Vorstand des Vereins besteht aus dem Vorsitzenden Jürgen Münsterteicher, Gisela Terschüren Bihn (Beisitzer), Hildegard Allelein (stellvertretende Vorsitzende), Bülent Aydinlioglu (Beisitzer), Jürgen Kaczor (Finanzen/ Medien) und Doris Cramer (v.l.). Foto: Verein
  • Der aktuelle Vorstand des Vereins besteht aus dem Vorsitzenden Jürgen Münsterteicher, Gisela Terschüren Bihn (Beisitzer), Hildegard Allelein (stellvertretende Vorsitzende), Bülent Aydinlioglu (Beisitzer), Jürgen Kaczor (Finanzen/ Medien) und Doris Cramer (v.l.). Foto: Verein
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach (hh). Der zentrale Treffpunkt befindet sich im Bergisch Gladbacher Stadtteil Heidkamp, doch die Aktivitäten des seit 2019 existierenden Vereins „einfach gemeinsam“ reichen weit über die Stadtgrenzen bis in den gesamten Rhein-Berg-Kreis hinaus. Gegründet von elf in der Inklusionsarbeit erfahrenen und mit den Strukturen um die Themen Behinderung und chronische Erkrankung vertrauten Mitgliedern bietet der Verein vielfältige Angebote für Betroffene (fast) aller Formen der Beeinträchtigung an. „Wir haben Personen mit leichter geistiger Behinderung ebenso dabei wie physisch stark eingeschränkte Menschen. Auch Personen, die im Koma lagen, oder Leute, die von Behinderung bedroht sind oder unter Sinnesbeeinträchtigungen leiden, wirken bei uns mit“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Hildegard Allelein.
In kürzester Zeit hatten bereits mehrere Betroffene den Weg in den Verein gefunden, dem aktuell 91 Mitglieder angehören. Als wesentliches Ziel beschreibt Vorsitzender Jürgen Münsterteicher die Vermeidung von Einsamkeit nach der Erkrankung. „Wir möchten den Menschen stattdessen zeigen, was sie trotz Beeinträchtigung noch alles können und ihnen den Spaß am Leben zurückgeben. Unsere Grundausrichtung ist daher die Hilfe zur Selbsthilfe, also jeden zu motivieren, seine schwierige Lebenssituation selbst zu bewältigen. Der Austausch über die jeweilige Behinderung untereinander gehört selbstverständlich auch dazu.“ Sowohl regelmäßige als auch aktionsgebundene Veranstaltungen helfen bei diesem Vorhaben. So bietet der Verein unter anderem Gedächtnistraining, einen Singkreis, einen Spielenachmittag wie auch Sportangebote, etwa Wandern und Kegeln, an, die auch trotz unterschiedlicher Erkrankung (z.B. Blindheit) gerne angenommen werden. „Darüber hinaus unternehmen wir Ausflüge, organisieren den Sozialstand auf dem Weihnachtsmarkt, veranstalten karnevalistische Zusammenkünfte und beteiligen uns an der Senioren- und Kulturwoche mit eigenständigem Programm. Besonders schön ist hierbei die gegenseitige Unterstützung; jeder hilft jedem und ist für jeden gerne verantwortlich. Das ist eine besondere Stärke unseres Vereins“, ergänzt Allelein, die 25 Jahre als Behindertenbeauftragte tätig war. Monatlich erscheint die Vereinszeitung, in der eine Geburtstagsliste mit Telefonnummern veröffentlicht wird („Persönlicher Kontakt ist uns sehr wichtig“, so Allelein); demnächst startet ein Erste-Hilfe-Kurs für Behinderte und Senioren in Kooperation mit den Maltesern.
Jeder Interessierte kann unabhängig von einer Behinderung für 30 Euro im Jahr Mitglied werden; so mancher zahlt auch freiwillig einen höheren Beitrag. Ferner fließen Fördergelder, etwa durch das Land NRW, den Landschaftsverband Rheinland, die Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln oder die Kämpgen-Stiftung in die Kasse des gemeinnützigen Vereins. „Dadurch konnten wir einen ´Patentopf´ realisieren, aus dem dann finanzschwächeren Personen die Teilnahme an Aktionen ermöglicht werden kann“, betont Münsterteicher. Zudem unterstützt die katholische Kirchengemeinde St. Joseph und St. Antonius die Arbeit des Vereins durch die kostenlose Bereitstellung des Pfarrsaals und einer Holzhütte im Pfarrgarten.
Der Vorstand, der gerne auch zu privaten Treffen zusammenfindet, wünscht sich für die Zukunft insbesondere eine Verjüngung seiner Mitglieder. „Zurzeit ist die Altersgruppe von 55 bis 75 Jahren am stärksten vertreten. Wir hoffen, dass bald auch jüngere Betroffene den Weg zu uns finden. Wir haben eine tolle Gemeinschaft und jeder ist herzlich willkommen.“
Kontakt unter Telefon 02202/ 2728467.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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