"Room of Horrors"
Interaktiver Lernraum sensibilisiert für Gefahren

EVK-Chefarzt Dr. med. Marc K. Schuler überprüft die Patientenakte im „Room of Horrors“. Assistenzärztin Christel Schiffbauer notiert die entdeckten Fehler auf dem Auswertungsbogen. | Foto: D. Beer (EVK GL)
  • EVK-Chefarzt Dr. med. Marc K. Schuler überprüft die Patientenakte im „Room of Horrors“. Assistenzärztin Christel Schiffbauer notiert die entdeckten Fehler auf dem Auswertungsbogen.
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Bergisch Gladbach - Das Personal des EVK wurde anlässlich des Welttages der
Patientensicherheit mit einem interaktiven Lernraum für
Gefahrenquellen in der Pflege sensibilisiert.

(red). Auf den ersten Blick sieht alles nach einem ganz normalen
Patientenzimmer in einem Krankenhaus aus. Die Patientin, in diesem
Fall eine Puppe, liegt im Bett - rechts von ihr ein Infusionsständer
mit verschiedenen Ampullen und links der Patientenwagen mit Telefon
und dem Mittagessen. In Wahrheit lauern in diesem unscheinbaren Raum
aber jede Menge kleinere und größere Gefahren – es ist ein
regelrechtes Horrorzimmer.

Anlässlich des Welttages der Patientensicherheit konnte das
medizinische und pflegerische Personal des Evangelischen Krankenhauses
Bergisch Gladbach (EVK) das Bewusstsein für Patientengefährdungen
spielerisch trainieren – mit dem sogenannten „Room of Horrors“.
In dem Trainingsraum, der eine simulierte Patientensituation abbildet,
sind alltagsnahe Fehler und Risiken für Patienten versteckt. In den
vergangenen vier Wochen war der Raum für die Mitarbeiter geöffnet.

Nur wenige Fehler sind dabei plakativ und auf den ersten Blick zu
erkennen, beispielsweise fehlende Schutzmasken, obwohl es sich laut
Aushang an der Tür um ein Isolationszimmer handelt. Ein Joghurt auf
dem Nachtschrank, obwohl die Patientin eine Laktoseintoleranz hat,
gehört ebenfalls zu den offensichtlicheren Fehlern. Der Teufel steckt
vielmehr im Detail. Für viele Gefahren ist ein genauer Blick in die
Patientenakte nötig, um etwa zu entdecken, dass die Patientin das
falsche Medikament bekommt. Für die Erkundung des Raumes sind
insgesamt 15 Minuten vorgesehen.

Das Konzept des „Room of Horrors“ stammt aus der Schweiz. Anika
Oßendorf, zuständig für das Risiko- und Qualitätsmanagement, hat
die Lernerfahrung für das EVK umgesetzt und jeweils ein Szenario für
die Innere Medizin und die Chirurgie erstellt. „Wir möchten über
diesen Weg für das Thema Patientensicherheit sensibilisieren, denn in
der Hektik des Alltags können schnell Fehler passieren“, so
Oßendorf, die mit der Resonanz auf den Trainingsraum sehr zufrieden
ist: „Die meisten der simulierten Fehler und Gefahrenquellen wurden
von Teams oder einzelnen Personen aufgedeckt.“

Die Sicherheit der Patienten ist eines der wichtigsten Anliegen in der
täglichen Arbeit des EVK, betont Betriebs- und Pflegedienstleiter
Thomas Stokowy: „Der Patientenschutz dient gleichzeitig auch dem
Schutz unserer Mitarbeiter, nicht nur während der aktuellen
Corona-Pandemie. Wir schulen unser Personal regelmäßig und intensiv,
um die höchstmögliche Sicherheit für alle Beteiligen zu
gewährleisten. Dennoch kann es natürlich wie überall im Leben zu
Fehlern kommen, aus denen es dann zu lernen gilt.“

Der Welttag der Patientensicherheit wird von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihren internationalen
Partnerorganisationen nach der Premiere 2019 in diesem Jahr zum
zweiten Mal begangen. Weltweit beteiligen sich
Gesundheitsorganisationen mit Veranstaltungen und Aktionen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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